Ein herzliches Hallo an Euch alle,
seit etlichen Wochen bin ich schon stiller Leser hier im Forum. Ich habe hier viele Krankengeschichten mit all ihrem Leid, aber auch Freude mitbekommen und die Hoffnung zwischen den Zeilen gespürt.
Ich denke, das es jetzt für mich an der Zeit ist hier bei Euch zu sein.
Bei meinem Mann wurde am 12.04.2012 in der Notaufnahme der Klinik ein Gehirntumor, vorne links, festgestellt......ein "Glioblastom mit oligodendroglialer Komponente" hieß es später im path. Befund.
Er hatte die zuvor eine Woche lang sehr starke Kopfschmerzen, konnte sich kaum auf den Beinen halten und kein Schmerzmittel hat gewirkt. Diese Schmerzen, der unsichere Gang und auch das zusammenhanglose Sprechen haben mich dazu veranlaßt ihn in die Notaufnahme zu schaffen.
Das Notfallteam hat super reagiert.....wir mussten keine Sekunde warten. Es wurden sofort die nötigen Untersuchungen gemacht und beim CT kam dann die schreckliche Wahrheit ans Tageslicht.
Mit so einer Diagnose hatte keiner gerechnet.....ich bin von Migräneschüben oder schlimmstenfalls von einer Gehirnhautentzündung ausgegangen. Mein Mann hat alles ziemlich ruhig aufgenommen....er wollte eigentlich nur schlafen....alles andere war ihm egal. Im Nachhinein stellte sich dann heraus, das er fast gar nichts mehr von den letzten Tagen vor der OP weiß.
Der Druck im Kopf war durch die Flüssigkeitsansammlung so groß, dass die Ärzte sogar eine OP am Wochenende in Erwägung zogen. Er kam gleich auf die Intensivstation und durch die Cortisongabe war sein Zustand stabil und es war keine Not-OP am Wochenende nötig.
Am 16.04. wurde mein Mann dann operiert und es ist alles gut abgelaufen. Er wurde von Dr. Edgar Kigadye operiert - ein fabelhafter Neurochirurg....sehr menschlich......er strahlt sehr viel Ruhe und Zuversicht aus.
Mein Mann wurde am nächsten Tag schon auf die Normalstation verlegt und es ging ihm gut.....er wollte endlich wieder heim. Das Kontroll-MRT war in Ordnung....die Ärzte zufrieden. Einen Tag vor seinem Geburtstag wurde mein Mann aus der Klinik entlassen.
Am 07.05. ging die Strahlentherapie an....30 Bestrahlungen, also 5 Tage die Woche und zusätzlich täglich 140 mg Temozolomid. Als Prophylaxe muß er Montag und Donnerstag ein Antibiotikum einnehmen und täglich 1500 mg Keppra.
Die Bestrahlung und die Chemo hat mein Mann eigentlich recht gut vertragen, außer Müdigkeit. Mit dem Essen hat er so seine Probleme.....alles würde wie Blech schmecken.....ich kann kochen was ich will!
Wer kann mir sagen, wie lange es dauert bis dieses Problem mit dem Geschmack vorbei ist?
Auch tränen seine Augen seit ungefähr zwei Wochen....mal das eine Auge, mal das andere.....aber meistens ganz massiv.....ist das normal?
Das letzte MRT am 11.06. war in Ordnung, allerdings ist eine kleine weiße Stelle zu sehen. Es könnte vom Kontrastmittel stammen sagte die Ärztin.
Nun ist die Strahlentherapie zu Ende und mein Mann hat eine zwei- bis dreiwöchige Pause, auch von der Chemo. Morgen haben wir wieder einen Termin beim Onkologen, der uns dann über die nächsten Chemozyklen aufklärt. Wir werden dann auch erfahren, wann das nächste MRT ist.
Die Ungewissheit ist schlimm, aber ich hoffe und bete zu Gott!
Ich bete auch für Euch alle und wünsche uns Kraft.
Cindy