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Todesnachricht der Tante an den Krebskranken Vater?

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dilber90BS:
Hallo

mein Vater ist seit Oktober 2011 an Krebs erkrankt. Die Art seines Hirntumors ist Glioblastom IV.

Seine Schwester, die in der Türkei lebt, ist seit 1,5 Jahren an derselben Art erkrankt.

Heute habe ich erfahren, dass sie von uns gegangen ist. :'(

meine Frage an euch:

Bitte helft mir. Soll man diese Todesnachricht an meinem Vater überbringen? Wenn ja, wie? Worauf müssen wir achten? Was macht man bei so einer Situation? Wer kann uns weiterhelfen?

PS: Mein Vaters Zustand: er muss zum zweiten Mal operiert werden. Jedoch steht sein Tumor gerad stabil. Deswegen hat er die OP verschoben. Er nimmt Chemo in Zyklus. Und will ab August in die Türkei (aus verschiedenen Gründen), um dort operiert zu werden.

Stella67:
Hallo Dilber,

es tut mir sehr leid, dass Dein Vater und Deine Tante beide betroffen sind und Deine Tante jetzt schon verstorben ist.

Ich denke, Dein Vater wird es erfahren, also könnt Ihr es ihm nicht verschweigen und er wird es wohl auch nicht gut finden, wenn Ihr zu lange wartet. Das schlimme ist die Nachricht selbst und nicht, wie ihr die Nachricht überbringt, deshalb müsst Ihr nicht befürchten, zu viel falsch zu machen.
Ihr werdet bestimmt merken, was Euer Vater dann am meisten braucht. Manche Menschen wollen dann erst einmal allein sein, andere können und wollen das gerade nicht.
Wahrscheinlich steht erst einmal die Trauer im Vordergrund. Ihr alle werdet auch daran denken, dass Dein Vater vielleicht auch nicht mehr lange lebt. Am wichtigsten scheint mir daher, dass Ihr Eurem Vater und Euch die verbleibende Zeit nach dem ersten Schock so schön wie nur möglich macht und das Zusammensein zu schätzen wisst.

Alles Liebe,
Stella

dilber90BS:
Vielen Lieben Dank für die Antwort Stella.

Ich habe Angst, dass wir zu lange warten, wie du es auch gemeint hast. Denn er wäre dann sauer auf uns.. und vielleicht auch enttäuscht.

Mein Vater ist eher der Kämpfer. Meine Tante nicht. Sie wusste, dass sie sterben würde. Und deswegen war sie seit 6 Monaten auch bettlägerig.

Ich hoffe, dass die Nachricht meinen Vater nicht zu sehr beeinflussen wird. Ich will nicht, dass er die Hoffnung verliert.

Da meine Mama und mein Bruder auch keine Ahnung von der Todesnachricht haben, bin ich voll überfordert und wusste nicht was ich machen soll. Ich warte noch ein Wenig ab...

KaSy:
Hallo, dilber,

bei Deiner doppelt verzweifelten Situation würde ich die Wartezeit dazu nutzen, hier im Forum unter Glioblastom aufmunternde Beiträge zu finden, die Du Deinem Vater NUR im Falle seines Sich-aufgeben-wollens empfiehlst oder darüber berichtest.
Auch wenn er ein Kämpfer ist, kann ihn die Todesnachricht für einige Zeit sehr belasten. Sage ihm: Jetzt musst Du gerade zeigen, dass Du es schaffst.
Wenn er allerdings aus der Trauerphase heraus den Kampf gegen seinen Tumor sehr vernachlässigen sollte, dann wäre es möglich, auf die Forumbeiträge zurückzugreifen. Dies solltest Du aber noch sorgsamer überdenken, denn diese Beiträge könnten ihn auch runterziehen.   

Du hast nicht geschrieben, aus welchen Gründen er sich in der Türkei operieren lassen möchte. Sollte es aber damit zu tun haben, dass er seiner Tante nahe sein möchte, solltest Du mit dem Überbringen der Nachricht nicht zu lange warten. Womöglich ändert diese traurige Tatsache seinen Wunsch und er muss sich neu orientieren.

Nutze das Wochenende, um Deine Familie zu informieren. Es wird nicht leichter, wenn Du es weiter hinausschiebst.

KaSy (mehrfach Menigeom-Betroffene)

Bea:
Hallo dilber,

nach meinem Empfinden solltest Du zumindest mit Deinem Bruder, wenn nicht sogar auch mit Deiner Mutter sprechen.
Ihr müsstet, so sehe ich es, eine gemeinsame Entscheidung treffen, die ihr dann auch zusammen tragen könnt.

Kurz nach meinem Krankenhausaufenthalt habe ich meine Oma beerdigen müssen. Da sie nach dem Tod meiner Mutter nur noch mich hatte, war es meine Aufgabe.
Ich habe aus dieser verabschiedung sehr viel Kraft nehmen können und ich konnte mich mit vielen Dingen, die ich hier gar nicht aussprechen möchte, auseinander setzen.
Auch habe ich gesehen, dass man mich braucht.

Dilber, Du musst nicht alles alleine tragen.
Sprich doch auch den Arzt mal an, was dieser meint.

Von ganzem Herzen wünsche ich Dir einen guten Weg zu einer für Euch alle tragbaren Entscheidung.

LG,
Bea

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