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Todesnachricht der Tante an den Krebskranken Vater?

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Mr.Cool:
Moin, mein Beileid.

Sag ihm das sie verstorben ist.

Wie? naja Du sagst es ihm.

Welche Wahl bleibt Dir? das ers von Fremden erfährt?

Da Du ihn kennst und hier sonst niemand wirst den Weg wohl Du finden müssen, nur ein Nichtsagen ist keine Alternative.

schwede:
Hallo dilber !

Erstmal mein Beileid.

Ich kann dir nur nahe legen, es  ihm und allen anderen die es noch nicht wissen zu sagen.

Dadurch kannst du dich von deiner Überforderung befreien.

Wie wird so etwas gemacht ???
Sage es ihnen einfach, wenn es geht bei einem Gespräch wo sie alle da sind oder auch einzeln.

Positiv verpacken kannst du diese Nachricht sowieso nicht. Also raus damit.

Schau was Passiert und gebt euch gegenseitig Halt.

LG schwede

fips2:
Herzliches Beileid auch von meiner Seite an Euch.


--- Zitat ---Bitte helft mir. Soll man diese Todesnachricht an meinem Vater überbringen? Wenn ja, wie? Worauf müssen wir achten? Was macht man bei so einer Situation? Wer kann uns weiterhelfen?

--- Ende Zitat ---

Hierzu eine Antwort zu geben finde ich sehr schwer.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Familie türkisch, islamische Wurzeln hat. Hier sind die Bräuche, der Umgang mit dem Tod und Trauer anders gelagert.
Typischer Unterschied ist, dass die Bestattung weit schneller vollzogen wird als bei uns. Im Islam sind es, so weit ich weis, 24 Stunden nach dem Tod. Bei uns sind es frühestens drei Tage.
Aus diesem Unterschied alleine ist es schon fraglich, dem Bruder den Tod seiner Schwester zu verschweigen, oder die Nachricht zu verzögern. Ändern wird es an der Tatsache rein gar nichts.
Noch ein grundlegender Unterschied in der Trauerverarbeitung ist das öffentliche Weinen (Wehklagen), als Schmerzausdruck.
Dies wird im Islam intensiver ausgelebt als bei unsrer christlichen Welt. Christen, die eher stumm trauern, sind bei dem Erleben solcher Traueräußerungen anderer Religionen eher geschockt, weil sie das nicht kennen.
Ob eine stille oder laute Trauer für den Hinterbliebenen bei der Verarbeitung hilfreich ist, kann ich nicht beurteilen, ich bin eben westlich erzogen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass die laute Trauer eher befreiend wirkt, als das "in sich rein schlucken". Ich seh das Jetzt mal als Außenstehender, aus der psychologischen Sichtweise.
Als Kind ist es natürlich schockierend Vater oder Mutter weinen zu sehen, ob aber des Vermeiden und Vorenthalten von Tatsachen den Hinterbliebenen weiterhilft, wage ich zu bezweifeln.

Mal abgesehen davon
 Ich persönlich würde mich an seiner Stelle mich sicher ärgern, weil ich der Bestattung meiner Schwester evtl. gern beigewohnt hätte. Ob ich es jetzt gesundheitlich in Angriff nehmen kann , steht auf einem andren Blatt. Ich hätte dann aber die Entscheidung selbst gefällt und kann mich in Gedanken und Gebeten bei meiner Schwester, im Glauben für meine Abwesenheit entschuldigen. Das gehört zur Trauerbewältigung einfach dazu. Egal welcher Glaube zu Grunde liegt.

Ich hoffe es war ein kleiner Anstoß und Hilfe. Mehr kann ich leider nicht raten.
Versucht es auch aus den Riten und Sitten der Familie, sowie Herkunft, zu sehen und entscheidet dann ob und wie ihr die Information weiter gebt.


Gruß Fips2

krimi:
Lieber Fips2,

das ist ein guter Denkanstoß von dir.

Daran denkt man oft nicht, sondern geht von seinen eigenen Empfindungen aus.

Danke und LG

krimi

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