HirnTumor-Forum

Autor Thema: Brachytherapie bei Meningeom?  (Gelesen 7790 mal)

Ulrich

  • Gast
Brachytherapie bei Meningeom?
« am: 11. April 2004, 14:41:44 »
Von unserem Mitglied >Dernil< erhielt ich heute die Mitteilung, daß sie sich mit einem Dr. J. Müller verständigt hat, der sich wissenschaftlich mit Brachytherapie bei Tumoren auseinandersetzt.

Kontaktadresse:
Prof.Dr.med. Jan Müller-Brand
Chefarzt Universitätsklinik und Institut für Nuklearmedizin Kantonsspital
Petersgraben 4
CH-4031 Basel Schweiz

Tel.:00 41-(0)61- 265 47 05/04
Fax.: 00 41-(0)61- 265 49 25

Die Artikel, die sie mitgeschickt hat, beschäftigen sich mit Abdominaltumoren (Bauch) und Schilddrüsentumoren, wo die Methode offensichtlich wirkt. Dr. Müller schrieb ihr: "Wir haben verschieden Patienten mit inoperablen rezidivierenden Meningeomen mit 90Y DOTATOC behandelt. Eine vollständige Rückbildung ist selten, aber die Tumore lassen sich in ihrem Wachstum stoppen."

die Links existieren nicht mehr
Mod.Bluebird

Der Angriff erfolgt über Somatostatinrezeptoren. Aber wo sind diese bei Meningeomen? Ich muß sagen, ganz hab' ich's noch nicht begriffen, Dernil bat mich aber, diesen Hinweis ins Forum zu stellen.

Frohe Ostern 2004

« Letzte Änderung: 15. September 2010, 09:16:14 von Bluebird »

Johanna Teig

  • Gast
Re:Brachytherapie bei Meningeom?
« Antwort #1 am: 12. April 2004, 22:15:28 »
Ich bin zwar grundsätzlich nicht für Strahlentherapie und habe über diese auch noch keine endgültige Meinung, aber eine gezielte Strahlentherapie scheint jedenfalls besser als eine ungezielte.

Die "Somatostation connection" ist meinem Gefühl nach schon heiss.

"Somatostatinrezeptoren werden in hohem Maße in fast allen Meningeomen ausgebildet, aber ihre Funktion ist nicht klar."
LINK

Somatostatin ist ein Hormon, von den bekannten Hormonen am ehesten noch dem Insulin vergleichbar (auch ein Peptidhormon), hat aber eine ganz andere Wirkung:

Insulin baut ja den Blutzucker ab. Wenn Insulin ausgeschüttet wird, sinkt der Blutzuckerspiegel und man bekommt z.B. Hunger. Insulin wird vom Körper daher beim Essen ausgeschüttet, z.B. fördert (gelesen) süßer Geschmack beim Essen die Ausschüttung von Insulin.

Der Gegenspieler von Insulin ist Glukagon, es fördert die Freisetzung von gespeichertem Zucker und erhöht den Glucosespiegel im Blut.

Somatostatin hemmt in der Bauchspeicheldrüse die Ausscheidung von Insulin UND Glucagon. Somatostatin wird aber nicht nur dort, sondern auch im Hypothalamus und in manchen Darmzellen gebildet.
Somatostatin (wahrscheinlich nur das im Hypothalamus gebildete) heisst auch GH-IH (Wachstumshormon-hemmendes Hormon).
Wachstumshormone wiederum haben irgendeine Rolle in der Tumorentwicklung.

Tja, es bleibt rätselhaft ...

Ulrich

  • Gast
Re:Brachytherapie bei Meningeom?
« Antwort #2 am: 04. Mai 2004, 16:59:25 »
In einer anderen "Ecke" unseres Forums gibt es noch eine Debatte über Brachytherapie, siehe hier .

Dort wird an Tenascin "angedockt", Tenascin gibt es auch an  Meningeom-Oberflächen. (Siehe Antwort # 6 dieses Beitrags).

 



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