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Autor Thema: Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)  (Gelesen 8678 mal)

Offline Anka

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Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)
« am: 03. August 2012, 20:09:10 »
Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen:

2008 Zufallsbefund Meningiom rechts fronto-temporal; Größe ca. 1,9 x 1 cm
2009 kein Wachstum bei MRT-Kontrolle festegestellt,
06/2012 Wieder mal Kontrolle (hab' überhaupt nicht mehr an meinen "Untermieter im Oberstübchen" gedacht, dann kam die Überraschung: Größenzunahme auf 2,6 cm  x 2 cm, Kompression des Schläfenlappens => deshalb gleich Fahrverbot, da ich einen epileptischen Anfall erleiden könnte...
OP am 16.07.12, eigentlich ganz gut verlaufen, bis auf Schwellungen im Bereich des rechten Auges. Ich hatte bis jetzt aber zum Glück keinen epilept. Anfall!
Seit gestern habe ich festgestellt, dass ich die rechte Stirnhälfte nicht mehr bewegen ("runzeln") kann. Hat jemand Erfahrung damit?? Außerdem habe ich Taubheitsgefühl oben auf der Kopfhaut. Ich bin auch weiterhin noch ziemlich schlapp, merke, wenn ich mich ein bißchen zu arg anstrenge, Schwellungen der OP-Wunde.
Außerdem kann ich mich nicht bücken oder strecken (z.B. etwas vom Boden aufheben oder Wäsche aufhängen).
Bitte teilt mir doch Eure Erfahrungen mit. Danke
Anka
« Letzte Änderung: 03. August 2012, 20:18:25 von Anka »

Offline krimi

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Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)
« Antwort #1 am: 03. August 2012, 22:24:51 »
Hallo Anka,

ein Willkommen an dich in unserer Mitte.
Leider musstest du Gleichbetroffene suchen.

Da hattest du ja schon einige Zeit einen Mitbewohner. Da Meningeome sehr langsam wachsen werden sie wie bei dir meist erst durch einen "Zufall" entdeckt. Du scheinst sehr gelassen mit deiner Diagnose umgegangen zu sein. So dass du das Meningeom sogar vergessen hattest.

Deine OP ist nun noch recht frisch. Wenn ich es recht verstehe, korrigiere mich bitte wenn es nicht stimmt, wurde die OP oberhalb des Auges durchgeführt. Dass du die Stirn  nicht runzeln kannst mag daran liegen, dass die Schwellung noch nicht ganz abgeklungen ist. Bist du aber zu unsicher, dann sprich den Neurochirurgen an der dich operiert hat.
Das Taubheitsgefühl - Bei der OP werden jede Menge Nerven durchtrennt. Und bis die wieder zusammengewachsen sind ist das Gefühl noch nicht wieder hergestellt. Das wird aber wieder.

Deine OP ist noch nicht lange her und so ist es auch nicht verwunderlich, dass du dich noch schlapp fühlst.
Ist eine Reha angedacht? In dieser Heilmaßnahme würdest du wieder aufgebaut werden - körperlich, seelisch wie auch deine Hirnleistung.

Meine OP ist jetzt 1 1/2 Jahre her mit anschließender Reha-AHB. Dort wurde ich wieder fit gemacht.
Im täglichen Leben, Arbeitsleben, merkte ich recht schnell wo doch noch Defizite sind und dass ich immer noch einige Pausen brauchte und brauche. Und die gönne ich mir dann auch. 8)

Lass dir also die Zeit die du benötigst um wieder fit zu werden. Nichts überstürzen. Dein Körper wird dir die Grenzen aufzeigen die es zu akzeptieren gilt.

Es werden sich bestimmt noch einige melden.
Wir sind in der Regel recht mitteilsam. ::)

Viele Grüße

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Anka

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Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)
« Antwort #2 am: 04. August 2012, 20:39:44 »
Hallo Ihr Lieben!

Danke für Euren herzlichen Empfang!

Bei mir wurde der Kopf eröffnet, indem auf der Stirn (Beginn ca. in der Mitte) im Haaransatzbereich zum "Schläfeneck" und dann runter bis zur Ohrmitte ein Schnitt gesetzt wurde. Die Trepanation erfolgte an der rechten Schläfe, das Meningeom (übrigens meningoepitheliales Meningeom WHO GRad I) lag in der mittleren Schädelgrube, hinter dem rechten Auge, vor dem rechten Ohr. Eigentlich war ich selber verblüfft, wie schnell ich nach OP wieder relativ fit wurde.

Eine Reha wurde mir nicht angeboten, da ich keine neurologischen Defizite hatte.
Eigentlich will/wollte ich auch keine, denn mein Mann war im Januar/Februar schwer krank, ist jetzt noch nicht richtig fit und wir haben eine 10 jährige Tochter. Außerdem ist mein Mann selbstständig...

Ich hatte nach einem Schlaganfall 2008 (bei dieser Gelegenheit wurde mein Untermieter entdeckt) eine neurologische Reha in  (kontaktiert mich, wenn ihr den Namen der Klinik wissen wollt, bitte per E-Mail) und davon noch die Nase voll:
Bauklötzchenspielen in der Ergotherapie mit 85jährigen.. Ich hab'  mich schon gefragt, ob ich im falschen Film bin und hier noch die Therapeutin ersetzen/ergänzen muss/soll...
Außerdem habe ich seit dieser Zeit von Psychologen gründlich die Nase voll. Diese Tests, die ich dort machen musste, waren absolut daneben. Zwischen Akutklinik und Reha habe ich die Buchführung meines Mannes "Klarschiff" gemacht (unser Steuerberater war sehr zufrieden mit meiner Arbeit!) und dann habe ich mir von einer jungen Psychologin sagen lassen müssen "Das werden wir ja sehen, ob Sie nicht doch erhebliche Defizite haben!?!"
Mit dem  Hinweis auf das momentane Fahrverbot hat diese Dame mich und die meisten Patienten dort schwer unter Druck gesetzt. Also, das möchte ich nicht noch mal erleben.
Diese Klinik (zumindest den Rehabereich) kann ich nicht weiterempfehlen. Bei einem Krankheitsfall in meiner Verwandtschaft hat sich dieser Eindruck wieder bestätigt (2012).

Ich habe bis jetzt auch noch keine Wäsche aufgehängt, da ich gemerkt habe, dass es wirklich die beste Methode ist, um mich einfach nur "auszuknocken". Momentan beschränkt sich meine Tätigkeit auf Kochen, Wäsche waschen, (Einfüllen der wäsche geht wunderbar im Sitzen, ausräumen und aufhängen tun's meine Lieben) und Büroarbeit (aber mit Pausen).
Ansonsten bin ich am Delegieren ......

Wie lange wart Ihr nach OP "krankgeschrieben"? Ich arbeite ja eigentlich als Krankenschwester in Teilzeit...

Liebe Grüße
Anka

« Letzte Änderung: 04. August 2012, 20:42:21 von Anka »

Offline KaSy

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Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)
« Antwort #3 am: 06. August 2012, 00:39:01 »
Liebe Anka,

Du hast gefragt, wie lange die Krankschreibung dauern könnte.
Nach meiner ersten HT-OP (mehrere cm großes Meningeom WHO I) war ich auf klare Empfehlung des Neurochirurgen ein halbes Jahr zu Hause, bevor ich mit der Wiedereingliederung begann. Ich selbst bin Lehrerin und als ich ihm das sagte, meinte er, bei diesem Beruf solle man nicht zu früh beginnen.
Als Krankenschwester hast Du vermutlich auch einen recht anstrengenden Beruf.
Ich selbst habe mich damals erst nach etwa 1,5 Jahren wieder völlig fit gefühlt, was in meinem Beruf ja permanent getestet wird.
Es gibt hier allerdings viele HT-Patienten, die weniger lange zu Hause bleiben.
Mitunter aber bereuen es auch einige, zu früh gegangen zu sein.

Als Entscheidungshilfe beobachte Dich.
Wenn Du zu Hause noch irgendwelche Einschränkungen bemerkst, die Dich im üblichen Alltag belasten, dann bist Du keinesfalls fit für die Arbeit.
Frage auch Deine Umgebung, ob sie Dir ehrlich sagen würden, ob sie an Dir noch Veränderungen bemerken.
Selbst merkt man es aber am besten, ob man dem Anspruch einer verantwortungsvollen Tätigkeit bereits wieder gewachsen ist.
So lange genieß die Zeit auch für Deine Tochter, die jetzt vielleicht etwas mehr Zuwendung gebrauchen kann. Sie hat das sicher nicht so locker verkraftet, dass ihre beiden Eltern so dramatisch erkranken.

Alles Gute
KaSy
 
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline TinaF

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Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)
« Antwort #4 am: 06. August 2012, 13:39:04 »
Hallo Anka,

auch von mir noch ein herzliches Willkommen im Forum.

Zu Deiner Frage hinsichtlich der Krankschreibung: Ich wurde am 01.09.09 operiert, habe Mitte März 2010 mit der Wiedereingliederung und Anfang Mai 2010 mit der "normalen" Arbeit wieder angefangen. Meine Hausärztin betonte damals immer wieder, dass erst mal der Alltag funktionieren müsse, dann könne man wieder an die Arbeit denken. Ich übe zwar auch eine Bürotätigkeit aus, die ist allerdings sehr anspruchsvoll und fordert meinen armen Kopf doch ziemlich. Besonders gut bin ich all dem nicht mehr gewachsen, aber ich beiße mich halt durch, so lange es irgendwie geht. Vormittags bin ich durchaus leistungsfähig, aber je anstrengender der Vormittag war umso "schlimmer" wird dann der Nachmittag, soll heißen, da geht dann fast gar nichts mehr. Und das ist doppelt bescheiden, denn am Nachmittag kommt mein Sohn (7 Jahre) heim, braucht und fordert mich. Und logischerweise will ich für ihn da sein. Leicht ist auf jeden Fall was anderes.

Auf Reha war ich nicht, ich hatte keine nennenswerten neurologischen Ausfälle, meine Ärzte hielten es für besser, wenn ich heim zu meiner kleinen Familie gehe. Damals war ich heilfroh, heute sehe ich so manches anders.

Mein "Oberkopf" ist taub geblieben, an der Stirn, den Seiten und am Hinterkopf ist alles normal, aber oben drauf fühlt es sich doch ganz anders an und ich bin dort auch extrem empfindlich, wenn ich mir mal die Rübe anhaue :o.

Fürs Erste kann ich Dir nur raten, schön weiter zu delegieren ;). Mit der Zeit wirst Du merken, was Du selbst wieder leisten kannst und in ein paar Wochen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

Alles Gute für Dich!

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

fips2

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Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)
« Antwort #5 am: 08. August 2012, 09:05:25 »
Liebe Maxiotti und Anka,

auch ich möchte Euch sehr empfehlen, eine Reha rasch zu beantragen.

Eigentlich hätten die Neurochirurgen das im Krankenhaus nach der OP anbieten und jemanden vom Sozialdienst ans Bett schicken müssen.

Allein nach einer Kopf-OP - das geht nicht. Zumindest rufbereit muss es jemanden geben.

Die Taubheitsgefühle sind normal, die Ursachen sind hier bereits erklärt worden. 2 bis 3 Wochen sind für die Rückkehr der Empfindungen wirklich noch gar keine ausreichende Zeit. Auf der Kopfhaut ist es ja nicht sooo wichtig, auf der Stirn schon. Wenn man sehr beunruhigt ist, kann man den Hausarzt als unmittelbaren und nahen Ansprechpartner fragen, wie lange sowas dauern könnte.
Es verschwand bei uns irgendwann so nach und nach. Man hatte sich daran gewöhnt, schenkte dieser  Beeinträchtigung nicht mehr die große Aufmerksamkeit und irgendwann spürte man so nebenbei, dass sich das weitestgehend normalisiert hat.

Das Bücken nach einer Kopf-OP ist das Beste, was Dir einfallen kann, um garantiert Kopfschmerzen zu bekommen.  >:( Lass es bleiben! Geh in die Hocke, wenn Du unbedingt selbst etwas aufheben möchtest. Wieso musst Du die Wäsche aufhängen? Lass Dir helfen! Akzeptiere, was Du noch nicht kannst. Denn es ist möglich, dass es nicht bei Kopfschmerzen bleibt, sondern auch Übelkeit / Schwindelgefühle dazu kommen und Du womöglich sogar kurzzeitig wegtrittst. Du bist noch sehr krank! Lass doch Deinem Kopf und Körper die Chance, gesund zu werden!   
Beide werden sich bei Dir für die ihnen gegönnte Ruhe mit Schmerzfreiheit bedanken.

Kasy


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Offline Anka

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Re:Zustand nach OP Vorstellung Anka ( Betroffene)
« Antwort #6 am: 31. August 2012, 10:05:15 »
Hallo allerseits!

Gestern Abend kam eine befreundete Krankaneschwester zu Besuch.

Sie schaute sich nochmal die Wunde an und siehe da, sie konnte nach vorheriger Desinfektion und hygienischen Vorkehrungen (!) noch 7 Fäden entfernen, die durch die Haut piekten. Zwei davon waren Kutanfäden (also Oberhautfäden), der Rest waren Subkutanfäden.

Jetzt habe ich noch zwei Stellen, an denen es blau-schwarz schimmert... Irgendwann lockern diese sich auch noch, dann lasse ich mir diese auch noch entfernen (von wem auch immer!)

Liebe Grüße
Anka

 



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