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Autor Thema: Evtl. hormoninaktives Hypophysenadenon bei meiner 84-jährigen Mama  (Gelesen 9138 mal)

Offline KaSy

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Liebe Foruminaner,
insbesondere sich mit hormoninaktiven Hypohysenadenomen Auskennenden,

Meine Mutti war 5 Tage zu einer "Rundumdiagnostik" in der Neurologischen Station einer sehr gut ausgestatteten Klinik. Es gab kleinere, aber mehrere Beschwerden, die die Augenärztin dazu veranlassten, meine Mutti dorthin zu schicken.

- Sie sieht sehr gut, hat allerdings einen deutlichen Gesichtsfeldausfall im linken Auge in einem oberen Quadranten. (Ich weiß, dass meine Mutti innerhalb der letzten fast 30 Jahre ab und zu ein oder zwei rot unterlaufene Augen hatte, die keine Schmerzen verursachten und nach 2-3 Tagen verschwanden. Das kam vielleicht 4 oder 5 mal vor. Das kann sicher von einem hohen Blutdruck kommen, dass dort Äderchen platzen, aber könnte das auch die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut so beeinträchtigt haben, dass das Gesichtsfeld eingeschränkt wurde?  
- Manchmal verspürt sie ein Rauschen im Ohr.
- Seit längerem hat sie ab und zu verschieden starke Kniebeschwerden.
- Seit mehreren Jahren wird ihr Blutdruck medikamentös reguliert.

In der Klinik wurde ein MRT, EEG, Dauer-EKG, regelmäßige Blutdruckkontrollen, Blutuntersuchungen (offensichtlich auch auf Hormone) durchgeführt und eine Umstellung der Blutdruckmedikamente vorgenommen. Des weiteren gab es Nervenleitmessungen an Händen (und Füßen oder Beinen), die Halsschlagader wurde gecheckt. Letzteres verleitete den Arzt zur Frage, ob sie 100 Jahre alt werden wolle. Also ist auch dort alles gut. Ausgeschlossen wurden Raumforderungen (im Kopf, und woanders?), Aneurismen, ...

Jedenfalls wurde außer den zu hohen Blutdruckwerten, deren Entwicklung unter der neuen Medikation abzuwarten ist, keine Ursache für all das gefunden, was sie hat, was sie aber auch nicht besonders stört.

Man muss auch wissen, dass meine Mama nie wirklich krank war. Das einzige war eine Gallen-OP vor 30 Jahren und drei oder viermal in den letzten Jahren ein Schwächeanfall, der aber in einem sehr engen zeitlichen Zusammenhang mit großer Aufregung geschah.

Nun wollten die Ärzte aber eine Ursache finden und suchten hier und da (nochmal Blut) und auch auf den MRT-Bildern.

Dort vermutete der hinzugezogene Oberarzt der Neurologie ein hormoninaktives Hypohysenadenom.
Es sei nicht direkt zu sehen, man hätte aus einer Ausbuchtung (oder so, hab die genaue Formulierung vergessen) darauf geschlossen, dass dort ein solches Adenom sein könnte.
Die Größe war nicht feststellbar. Man hatte kein Kontrastmittel verwendet.
Es wäre das einzige, was eventuell einige der Beschwerden erklären könne.
Allerdings habe es keinen Kontakt zur Sehnervenkreuzung, kann also nicht für das eingeschränkte Gesichtsfeld zuständig sein. Für das Rauschen im Ohr auch nicht und für die Kniebeschwerden schon gar nicht.

Ich war ganz froh, dass ausgerechnet ich sie abgeholt habe und das Arztgespräch miterleben konnte.
Ich habe sie sofort beruhigt, es wäre ein Zufallsbefund, wenn es überhaupt ein Adenom wäre. Es würde nicht operiert, sondern erst beobachtet werden, ab und zu im MRT. Dass Blutkontrollen auch dazu gehören, habe ich jetzt in den Hypophysentumor-Links von Ulrich und Mike gelesen. Auch meinen Papa (85 J.) gegenüber, bei dem ich meine Mama wieder "ablieferte", redete ich davon, dass die Ärzte unbedingt eine Ursache finden wollten und das müsse gar kein Adenom sein und wenn, dann wäre es nicht für die Beschwerden zuständig.
Ich habe auch davon geredet, dass sie ja an mir sähen, dass man gut damit/danach leben könne.

Nun aber meine Fragen, denn ich habe das ja bewusst etwas heruntergespielt, obwohl ich diese Tumorart kaum kenne:

- Weiß jemand, wie oft die MRT- und Blut-Kontrollen sein sollten?
- Sind diese Abstände von der Adenom-Größe abhängig?
- Meines Erachtens müssten sie bei älteren Menschen nicht so schnell wachsen, aber stimmt das?
- Ich habe gelesen, dass die Notwendigkeit einer OP nicht nur von den versursachten Beschwerden, insbesondere Sehverschlechterung (Ihre Augenärztin ist sehr gut!), abhängt, sondern auch vom Alter des Patienten. Wie ist das gemeint?
          - Wachsen Adenome im hohen Alter so langsam, dass man eher zum Abwarten neigt?
          - Spielen die generellen Gefahren einer OP und einer Vollnarkose eine Rolle?
- Wait-and-see ist sicher zunächst angebracht, aber wie lange ... bis aus einem Mikro- ein Makroadenom geworden ist, bis sich Verschlechterungen besonders beim Sehen, zeigen ... aber hat hier jemand Erfahrungen, welche zeitlichen Zeiträume das betreffen kann?


Ich hoffe ja so sehr, dass es bei dem Verdacht bleibt und die neuen Blutdruckmedikamente durch die bessere Einstellung auch andere Beschwerden verringern. Oder dass die Knieprobleme "einfach altersbedingt" sind.

Aber wenn doch ... ?

Vielleicht gibt es noch andere Hinweise. Ich wäre euch sehr dankbar für "sachdienliche" Antworten.

Eure KaSy






  
« Letzte Änderung: 05. Februar 2013, 23:59:09 von KaSy »
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Offline krimi

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Re:Evtl. hormoninaktives Hypophysenadenon bei meiner 84-jährigen Mama
« Antwort #1 am: 06. Februar 2013, 00:41:28 »
Liebe KaSy,

es tut mir sehr leid, dass du dir Sorgen um deine Mutti machen musst. Ich wünsche deiner Mutter und euch sehr, dass es bei einem Verdacht bleibt.

Selbst habe ich mit dieser Art Tumoren keine Erfahrung.

Aber die Freundin meiner Tochter wurde 2010 an einem hormoninaktiven Hypophysenadenom operiert. Aufmerksam wurden die Ärzte darauf, weil sie ständig unter Kopfschmerzen und Sehproblemen in Form von Sehunschärfe litt. Und wie bei deiner Mutti war das Gesichtsfeld betroffen.
Es gehörte schon zu den Makroadenomen. Von denen wird ja ab einer Größe von mehr als 1 cm Durchmesser gesprochen.
 
Erst wurde im vierteljährlichen Rhythmus mittels MRT beobachtet. Sie entschloss sich, weil ja noch jung an Jahren, 26 Jahre damals, sich schnell operieren zu lassen, da die Sehprobleme immer schlimmer wurden.
Die OP wurde transnasal durchgeführt und dauerte, ich meine ca. 1,5 bis 2 Stunden maximal.
Nach der OP litt sie noch einige Zeit unter Schwindel. Es geht ihr gut. Sie hat keine Probleme mehr.

Während meiner OP 2011 war auf meiner Station im UKM ein Mann der denselben Tumor hatte und auch transnasal operiert wurde. Wir trafen uns in der Reha wieder und er war am Ende der Reha wieder fit.

Ich drücke für deine Mutti meine Daumen für einen guten Verlauf und dass sich der Verdacht nicht bestätigt.

Ganz liebe Grüße von

krimi
« Letzte Änderung: 06. Februar 2013, 00:49:26 von krimi »
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Offline Paikea52

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Re:Evtl. hormoninaktives Hypophysenadenon bei meiner 84-jährigen Mama
« Antwort #2 am: 06. Februar 2013, 09:15:13 »
Hallo liebe KaSy,

erstmal drücke ich euch die Daumen das sich der Verdacht nicht bestätigt. Leider kann ich dir nicht weiterhelfen :'( aber hoffe das sich noch welche melden.

Liebe Grüße :)
« Letzte Änderung: 07. Februar 2013, 21:37:12 von Paikea52 »

Offline Stella67

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Re:Evtl. hormoninaktives Hypophysenadenon bei meiner 84-jährigen Mama
« Antwort #3 am: 07. Februar 2013, 20:56:15 »
Hallo KaSy,

aus eigener Erfahrung, nicht aus med. Sachkunde kann ich folgende Antworten liefern:

MRT-Kontrolle üblicherweise 1 x jährlich, außer bei Verschlechterung von Beschwerden oder wenn das Adenom sehr groß, Blutuntersuchung wohl auch 1 x jährlich (ich mach das öfters).

Außerdem soll man regelmäßig zum Augenarzt, der nicht nur das Gesichtsfeld kontrollieren kann, sondern auch durch einen Blick ins Auge angeblich sehen kann, ob der Sehnerv komprimiert ist.

Den Gesichtsfeldausfall bei Deiner Mutter finde ich suspekt und würde vielleicht nicht ein ganzes Jahr warten mit einem MRT mit Kontrastmittel, da sieht man ganz genau das Adenom und den Sehnerv.

Die Wachstumsgeschwindigkeit ist wohl bei älteren Patienten nicht langsamer, sondern generell so langsam, dass bei höherem Alter kaum noch das Risiko besteht, dass das Adenom noch so groß wird, dass es Beschwerden verursacht. Deshalb ist in der Regel keine Op nötig. Beim Schreiben kommen mir jetzt allerdings doch Zweifel am Sinn/Unsinn dieser Aussage. Schließlich ist eine Op mit 94 bestimmt nicht besser als mit 84. Auch insofern wäre ein MRT mit Kontrastmittel wohl sinnvoll, um Größe und Lage genau festzustellen. Immerhin gibt es da die Sehnervkreuzung und ein Blutgefäß, wohl die einzigen Gründe für eine Op.

Einen Zusammenhang mit Schwindel kann ich mir nicht vorstellen.

Bei mir (45 J) hat sich seit der Entdeckung vor 4 Jahren kein Wachstum gezeigt. Wie lang das Ding gebraucht hat, um knapp 2 cm groß zu werden, weiß man allerdings auch nicht.

Ich hoffe, damit kannst Du etwas anfangen. Wegen des langsamen Wachstums ist Deine Mutter jedenfalls nicht im Zeitdruck.

LG
Stella
 



Offline KaSy

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Re:Evtl. hormoninaktives Hypophysenadenon bei meiner 84-jährigen Mama
« Antwort #4 am: 07. Februar 2013, 23:50:06 »
Liebe Stella67,

vielen, vielen Dank für Deine Informationen!

Das beruhigt mich!

KaSy
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Offline KaSy

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Re:Evtl. hormoninaktives Hypophysenadenon bei meiner 84-jährigen Mama
« Antwort #5 am: 17. Februar 2013, 00:23:07 »
Hallo,
meine Mutti war mittlerweile zum MRT mit Kontrastmittel und man sagte ihr, dass dort etwas wäre, was aber von geringer Bedeutung sei. Operieren würde man nicht.
Meine Mutti hat mir nun heute "erfreut" erzählt, dass sie eine "neue Krankheit" an sich festgestellt habe, die kein Arzt finden konnte, nämlich, dass sie alt werde. Sie hat eben etwas länger gebraucht, um das in ihrem 85. Lebensjahr zu merken.
Wie schön ist das!
Und wie sehr wünsche ich das uns allen.
Eure KaSy
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Re:Evtl. hormoninaktives Hypophysenadenon bei meiner 84-jährigen Mama
« Antwort #6 am: 17. Februar 2013, 01:22:09 »
Liebe KaSy,

über diese gute Nachricht freue ich mich sehr. Die Zeit des Bangens ist vorbei.

Meine Tochter würde sagen, deine Mutti ist cool. Sie hat einen guten Humor.

Eine Redensart lautet: „Man ist so alt, wie man sich fühlt!“ Ich glaube, deine Mutti fühlt sich noch sehr jugendlich. ;)

Ihr Alter und Ziel nehme ich mir gern als Beispiel und Ziel. Und dann noch so fit wie sie sein.

Viele Grüße an dich und deine Mutti. :-*

krimi
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