Diagnose "TUMOR" und dann alleine gelassen
Ich denke mal, dass jeder so seine eigene Geschichte hat. Doch manchmal hilft es auch weiter, wenn man die Geschichten anderer Betroffener kennt.
Bei mir fing das ganze anfang Februar 2009 an. Auf der Arbeit hatte ich einen starken Schwindelanfall und die ganze Welt hat sich um mich gedreht. Die Beine wurden weich und ich hatte das Gefühl, ich falle sofort um. Ich war "schweißgebadet" und das ganze hielt so ca. 20min an. Danach konnte ich die Nacht weiterarbeiten. Es war zwar immer noch wtwas "komisch", aber die Symptome waren nur noch leicht zu deuten. Nichts dabei gedacht, bis am nächsten Tag im Supermarkt das Gleichgewicht nicht mehr so wollte wie es sollte. Ich bin wie betrunken von einem Regal zum anderen geschwankt. Danach zum Arzt, der sich keinen Reim daraus machen konnte. Nach einigen Überlegungen kam dann der Satz, dann machen wir halt ein CT. Den Termin dafür gab es dann Montags eine Woche Später.
So, nun fängt die Geschichte an, interessant zu werden.
Nach den CT wurde ich zur Beurteilung der Bilder zum Arzt (Radiologen) gerufen. Der sagte dann so ganz nebenbei: "Das mit dem Tumor ist ja bekannt?!?" TUMOR?!? Ich dachte zuerst der will mich veräppeln. Dann sagte er noch mal: "Nö, das hier ist nicht normal, das ist ein Tumor!!" Noch mal ein CT mir Kontrastmittel und dann wiederl der Satz "Das ist ein Tumor - am Stammhirn und re. Frontallappen. Den Bericht schreibe ich Ende der Woche, oder vielleicht anfang der nächsten Woche".
Die Nachricht traf mich wie ein Donnerschlag - Tumor - ich - was machst jetzt - was wird jetzt..... ?!?
Nach den ersten Überlegungen irgendwelche "Dummheiten" anzustellen, habe ich mich dann doch für den Gang zum Hausarzt entschieden. Dieser wollte von dem Radiologen nähere Informationen haben und wurde am Telefon nur angebrüllt was wir denn möchten, er schickt den Bericht ja in einer Woche und es ist eine Unverschämtheit jetzt anzurufen.
Mein HA meldete mich im nächsten Klinikum bei der Neurologie an. Die sagten dann auch, ich solle sofort vorbei kommen, was ich dann auch tat.
Der Neurologe, der mich aufnehmen sollte meinte dann, daß ich zu erst ein aktuelles MRT machen soll und mich danach noch mal bei ihm melden. Er sieht jetzt keine Indikation für eine Aufnahme. Ich sollte aber nicht alleine Schlafen, da der Tumor dicht am Atemzentrum liegt und die Gefahr eines Atemstillstandes groß sei. Daß ich alleine Lebte hat ihn nicht interessiert und einen Termin für das MRT in der Radiologischen Praxis war erst in 4 Wochen zu haben.
Wieder die Gadanken - was machst jetzt?!? Das gute war, daß er mir das auch schriftlich gegeben hat, daß er mich nicht aufnehmen möchte. Also zu Hause angekommen, mit den Nerven am Boden, kam die Entscheidung einer Bekannten - "Wir rufen jetzt einen Rettungswagen"!! Gesagt, getan. Wieder ins Klinikum, nur diesmal mit Rettungswagen und der Diagnose Starker Schwindel. Jetzt konnte der Arzt die Aufnahme nicht mehr verweigern, weil ihm sonst der Staatsanwalt den "Hintern aufgerisen" hätte :-)
Am nächsten Tag klappte das mit dem MRT im Klinikum nun plötzlich doch, auch wenn ich nicht Privat versichert war!!
MO: Diagnose und doch Aufnahme
DI: MRT + EKG und Blut
MI: Anästhesie
FR: Operation
Es gab aber auch viel positives zu sagen.
Der Operierende Arzt hat seine Arbeit wirklich super gemacht - alle Achtung!!!
Nach 5 Tagen raus aus der Klinik und 20 Tage nach der OP wieder auf Arbeit.
Die Wunde wunderbar verheilt, die Narbe kaum zu sehen.
Keine Ausfallerscheinungen - was will man mehr???
Ich finde es nur sehr schade, daß man von einem Arzt eine solche Diagnose einfach so an den Kopf geworfen bekommt und dann nach Hause geschickt und völlig alleine gelassen wird.
Bei Fragen wird man angepflaumt und von der Klinik abgelehnt.
Ich finde "So manche dieser Typen in Weiß haben ihren Beruf verfehlt"!!!
Ich wünsche allen hier weiter viel Glück und viel Kraft - denke mal das braucht man am meisten.