Hallo Unglaube,
ich leide zwar nicht unter einem Meningeom, sondern bin astrozytomgebeutelt,
aber wenn ich lese, was Du mit Deinen Ärzten erlebst, stellt sich mal wieder mein Nackenhaar hoch und ich kann meine Finger nicht von der Tastatur lassen, um Dir zu antworten.
Ich schüttele den Kopf darüber, dass immer noch so viele Mediziner fachbezogen korrekt herumwerkeln, aber auf psychosozialer Ebene komplett versagen.
Auch ich habe anfangs gedacht: "Mit mir kann man nichts mehr anfangen.", und nach wie vor leide ich an mangelndem Konzentrationsvermögen, große Menschenmengen meide ich zu gerne, ebenso Telefonate und Gespräche, die meine Konzentration und meine (ehemalige) Schlagfertigkeit fordern. Ich habe mich -anfangs mit schlechtem Gewissen- dabei ertappt, dass ich diese gerne meinem Mann überlasse.
Und mein Psychotherapeut hat mir großes Lob dafür ausgesprochen:
"Frau M., ich freue mich über Ihre Entscheidung so für sich zu sorgen.", teilte er mir in einer meiner Sitzungen mit, in der ich über meine Defizite und der Feigheit die einfachsten Telefonate zu erledigen, jammerte.
Ich habe eingesehen, dass es jetzt einfach nicht anders geht und das muss schließlich nicht heißen, dass dieser Zustand ewig so sein muss.
ALLES HAT SEINE ZEIT!
Unsere leistungsorientierte Gesellschaft macht es einem zusätzlich nicht leicht,
in Ruhezu gesunden und Kraft zu tanken und Erholung zu finden.
Liebe?/r Unglaube, nimm Dir einfach die Zeit, die Du brauchst, höre auf Deine Bedürfnisse (dann triffst Du Dich eben nur mit wenigen Menschen, die Dich trotz Konzentrationsmangel verstehen und gerne mit Dir zusammen sind).
Und ich stoße in TinaF's Horn. Ein Arztwechsel schadet in Deinem Fall wohl nicht und psychotherapeutische Unterstützung ist das Beste was uns passieren kann...
Herzliche Grüße,
Meike