Hallo Jasmin,
Epi-Mittel sind keine Smarties oder Kopfschmerzmittel. Sie wirken eher langfristig und sie einfach so abzusetzen kann gefährlich werden. Auch wenn ich mich vielen Kommentaren und Gedanken meiner Vorschreiber anschließe, weil ich es ebenso wie sie nicht verstehen kann, dass die Diagnose EPI ohne EEG gestellt wurde, so möchte ich doch davor warnen, diese Diagnose auf die leichte Schulter zu nehmen und zu sagen: "Ätsch, war doch nichts!"
Wie Du heute den Verlauf des Kribbelns beschrieben hast und wie die Folge nach dem Ereignis waren, so spricht doch einiges dafür, das es sich um einen fokalen EPI-Anfall gehandelt haben könnte! Wir sind hier alles Betroffene in der einen oder anderen Weise. Wir können kritische Fragen stellen unsere Meinung schreiben, aber die Diagnosen kommen grundsätzlich vom Arzt. Ok?
Jedenfalls unterscheidet sich Dein Kribbeln fundamental von meinem Kribbeln, welches ich in meinem Fuß verspüre. Mein Kribbeln ist Tagesform abhängig und ist eher ein falsches Interpretieren der weitergeleiteten Nervensignale. Bewegt sich der Fuß nicht, dann spüre ich auch nichts. Wenn ich müde bin ist das Kribbel-Gefühl stärker, als wenn ich wach bin. Jage ich meinen Blutdruck nach oben ist es wieder anders als bei niedrigem Blutdruck. ABER: Nie habe ich das Gefühl, dass mein Fuß schlapp und/oder kraftlos ist.NIE! Und wandern, so wie Du es beschrieben hast, tut meine Missempfindung auch nicht! Dies sind die kleinen aber auch leider sehr bedeutenden Unterschiede!
Daher nimm bitte die Diagnose Deines Arztes ernst. Lasse ein EEG schreiben und führe bitte ein Tagebuch, in dem Du fein säuberlich aufschreibst, wann Du was festgestellt hast.
Wann waren die Empfindungsstörungen?
Wie lange haben die Empfindungsstörung gedauert ?
Wie war deren Verlauf?
Was waren die Folgen (Kraftlosigkeit etc)? Und wie lange haben diese gedauert?
Und, das mag jetzt blöde klingen: Was hast Du vorher getan?
Je genauer Du alles dokumentierst, desto genauer ist das Bild, dass sich der Arzt machen kann. Nehme also bitter erst mal das Keppra weiter ein, bis Du mit einem Neurologen darüber gesprochen hast und er Dir bestätigt hat, dass Du es nicht mehr benötigst. Nimm es bitte Ernst.
Probastel