Hallo Newlady,
bei mir (46 J.) wurde Anfang 2012 (??) ein "eingeblutetes Kavernom im dritten Ventrikel" entfernt. Seitdem ist nichts mehr wie es war...
Mein Kurzzeitgedächtnis ist stark betroffen. Ich habe jetzt bereits Schwierigkeiten auf deinen Text einzugehen, da er irgendwie schon ... weg ist ... Es gibt mit Sicherheit Schlimmeres, aber das Doofe an der Sache ist: Trifft mich etwas auf der emotionalen Ebene fährt es Dauerkarusell in meinem Kopf. Ich kann dann nicht einordnen, ob es gerade heute, gestern oder vor einem halben Jahr passiert ist. Tja, und wie das Leben so ist, sind das leider nur die Dinge, die mit negativen Emotionen verknüpft sind... bei den positiven Dingen muss ich mich richtig anstrengen, dass ich sie nicht vergesse ... Ich gehe mal jetzt davon aus, dass mir auch viele positive Dinge seit meiner OP (Anfang 2012?? glaube ich) passiert sind. Mein Filmriss ist Silvesternacht 2011 auf 2012, Heimweg, meine Tochter hat zu Hause gefeiert und ich denke: Ach, es ist schon alles ruhig. Dann kommen nur kurze Momentaufnahmen meines Lebens... ziemlich wirr ...
Mir wurde eine Schwerbehinderung zu 90 % anerkannt und ich bin berentet. Ich würde aber gerne etwas machen, habe im gleichen Moment große Angst, dass ich es nicht schaffe. Zudem habe ich vorher Teilzeit gearbeitet. Das was mir bisher vorgeschlagen wurde (in geschützten Einrichtungen) war dann Vollzeit.
Mein Umfeld hat Probleme, mit mir umzugehen, da man mir meine OP nicht ansieht. Vorher war ich tough, berufstätig, engagiert ... jetzt schaffe ich gerade meinen Alltag, bin davon schon total erledigt und trotzdem gefrustet, warum ich nichts schaffe... Meine Partnerschaft ist darüber zerbrochen und das ist auch besser so. Meine Tochter studiert im Ausland, was ich ihr von Herzen gönne und auch megastolz darauf bin, dass sie ihren Weg geht.
Sei es nur mal ein Bummel durch die Stadt. Dann bin ich von den Geräuschen und Bildern so fertig, dass ich nur noch Stille und Schlafen möchte.
Ich ziehe den Hut vor dir, dass du dein Studium wieder begonnen hast! Respekt! Dafür wünsche ich dir alles Gute, dass es deinen Vorstellungen entsprechend läuft.
Mit der Sensibilität kann ich zu 100 % bestätigen. Als wenn ein Filter, der früher Dinge von mir fern gehalten hat, mit entfernt wurde. Jetzt trifft mich manches voll ins Herz und ich kann es nicht einordnen, damit umgehen und was mich noch mehr ärgert: Es fährt Dauerkarusell im Kopf. (...und das habe ich oben schon erwähnt, was schon weg war und ich es jetzt beim Hochscollen wieder gelesen habe...)