Hallo zusammen!!!
Nachdem ich seit Monaten schon den ein oder anderen interessanten Beitrag bei Euch verfolgt habe, und auch sehr nützliche Infos aus diesem Forum entnehmen konnte, wollte ich mich jetzt doch mal anmelden und mich vorstellen:
Ich bin daninho, 30 Jahre alt. Im Jahr 2007 wurde bei mir bei einem MRT festgestellt, dass meine Hirnhaut „etwas zu dick ist“, ich mir aber erstmal keine weiteren Sorgen machen müsse. Mit dieser „dickeren Hirnhaut“ kam ich dann 2010 nochmal zum MRT, dort war keine Änderung gegenüber dem letzten Mal vorhanden.
Nun war es August 2012, als erneut eine Kontrolle stattfand – und im Gespräch anschließend mit dem Radiologen der große Schock als es hiess:“Sie sind ja wegen dem Hirntumor hier!“ BAM! Das hat gesessen! Bis zu der Zeit wusste ich nicht dass es sich um einen (gutartigen) Tumor handelt. So genanntes Konvexitätsmeningeom! Die Größe hatte sich innerhalb der letzten zwei Jahre von 1x1,5cm auf 2x2cm ausgebreitet.
Mit wurde empfohlen einen Neurochirurgen aufzusuchen, der über eine OP entscheiden sollte. Da ich selbst in neurologischer Behandlung bin, empfahl mir meine Neurologin nicht noch mal zwei Jahre zu warten, sondern es entfernen zu lassen. Sie bat mich, in der Neurochirurgischen Ambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vorstellig zu werden. Der dortige Oberarzt empfahl auch eine Entfernung des Meningeom. Der Termin wurde sofort auf Mitte Oktober vereinbart.
Bis dahin waren es allerdings noch sechs Wochen, und am Anfang war ich vor Angst am Boden zerstört. Mit Hilfe von Familien und Freunden hab ich die Wartezeit trotzdem ganz gut überbrücken können. Hätte man mir gesagt „kommen Sie gleich morgen, wir machen das!“….ich glaube ich hätte es sofort getan….!
Der Tag der Krankenhausaufnahme verlief megastressig. Allein vier Stunden musste ich warten zwischen Anmeldung und Zimmerzuweisung. Einen Tag später sollte ich operiert werden. Da ich in dem Tag auf Position drei der OPs stand, war noch nicht sicher ob es wirklich was wird.
Natürlich war ich am OP-Tag früh wach, jedes Klopfen an der Zimmertür hätte meine Abholung sein können. Es war unerträglich, und ich habe tatsächlich bis 15 Uhr warten müssen, als die Schwester kam und sagte „das wird heute nichts mehr“. Mir kamen die Tränen, so nervlich fertig war ich in dem Moment.
Als dann abends der Professor persönlich zur Visite kam, teilte er mir mit, dass eine OP erst übermorgen möglich wäre. Somit durfte ich eine Nacht zu Hause verbringen und musste erst zum Abendbrot am Tag darauf wieder auf Station sein. Das hat mir ehrlich gesagt ziemlich geholfen, auch wenn’s vielleicht blöd klingt.
Danach lief alles nach Plan: Am genannten OP-Tag wurde ich gleich morgens abgeholt und eine vierstündige OP verlief laut Arztbrief komplikationslos. Das Meningeom wurde vollständig entfernt. Nach einer Nacht auf der Intensivstation kam ich auf die normale Station, und drei Tage später wurde ich bereits nach Hause entlassen.
Die Ärzte meinten weil ich mit 30 noch recht jung bin, wäre es kein Problem das ich mich zu Hause ausruhen kann. Das war aber auch nötig, denn die ersten Tage hat vieles sehr angestrengt – konnte nichts tragen und mehr als 100m spazieren ging auch nicht. Aber jetzt, neun Tage nach der Entlassung, werden die Spaziergänge schon weiter. Natürlich gibt es Phasen wo mir noch die Beine schwer sind, aber es gibt auch wirklich gute Tage. Es bedarf wohl noch ein paar Wochen bis alles halbwegs okay ist.
Eine Reha wurde für nicht notwendig empfunden laut Klinik. Ich muss sagen dass ich auch ganz froh darüber bin, denn zu Hause fühle ich mich am Wohlsten und meine Familie pflegt mich wirklich super!
Heute, 13 Tage nach der OP, sollten die Fäden in der Klinik gezogen werden. Leider bin ich an einen nicht fachkundigen Stationsarzt geraten. Dieser zog den grossteil der Fäden und meinte dann, er müsse an einer Stelle noch mal nachnähen – sechs Stiche! AUTSCH! Ob das wirklich sein musste, und ob man die alte Naht nicht einfach noch ein par Tage hätte drin lassen können, weiß ich natürlich nicht. Aber jetzt darf ich wieder mit Pflaster rumlaufen und nächste Woche noch mal zur Kontrolle vorstellig werden.
Ich habe da noch eine ganz andere Sache die mich beschäftigt, vielleicht hat jemand von Euch da auch Erfahrungen mit:
Ich bin Berufskraftfahrer, aber der Beruf ist aufgrund dieser aktuellen Erkrankung (bis auf weiteres) natürlich nicht für mich ausführbar. Viel zu anstrengend. Ich überlege, in einen kaufmännischen Beruf umzuschulen. Vielleicht auch erstmal in Teilzeit, solche Möglichkeiten soll es ja geben. Ehrlich gesagt ist LKW-Fahren mit dem ganzen Zeit und Termindruck, Be-und Entladen und 50 Stunden Wochen viel zu viel für mich. Da würde ich mich gern beruflich anders orientieren. Ob es da Hilfen gibt, und vor allem wo, das würde ich gern von Euch wissen – hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Puhhh, langer Text. Ich hoffe Ihr blickt halbwegs durch und es war nicht zu langweilig
Ich wünsche allen viel Gesundheit und danke dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, meinen Beitrag zu lesen
Liebe Grüße
daninho