Liebes Engelchen,
das tut mir wirklich Leid für Dich.
Gibt es denn dort, wo Du operiert wurdest, sooo viele Hirntumorpatienten, dass Du Dich hinter die alle "anstellen" musst, obwohl Du ein akutes Problem nach der HT-OP hast?
Ich habe von Anfang an immer mit dem Chefarzt der Neurochirurgie zu tun gehabt und die Termine erhalte ich als HT-Patient auch kurzfristig zur kommenden Woche. Ich vereinbare den Termin aber wenigstens einen Monat vorher, wenn es sich um die normale Nachuntersuchung handelt. Der Chefarzt hat nur Freitags Sprechstunde, Montags und Mittwochs der Oberarzt, der mir auch recht ist.
Ich habe womöglich das Glück, dass hier in der Neurochirurgie nicht derart viele "Hirntumore rumlaufen", sondern mehr "Bandscheiben rumhinken".
In der Strahlentherapie habe ich auch immer mit einer Ärztin, der Oberärztin zu tun. Auch hier klappt das mit den Terminen so wie bei der Neurochirurgie, mit dem Unterschied, dass die Ärztin täglich vor Ort ist. Der Chef ist dort für die schwierigeren, stationären Fälle zuständig. Die bestrahlen ja dort alle möglichen Arten von Tumoren und anderen "seltsamen Zellhaufen".
Beim MRT war es mir immer egal, wer das auswertet, da der Neurochirurg es ohnehin angeguckt und mir erklärt hat. Allerdings ist es hier mit den Terminen sehr schwierig, da ich die MRT im KH machen lasse und sie dort für ambulante Patienten nur wenig Zeit haben. Also hole ich mir nach dem MRT und den Arztgesprächen gleich vor Ort den Termin für das nächste MRT. Ich habe allerdings die Zusage der Strahlentherapeutin, dass sie mich (formal) stationär aufnehmen würde, wenn es mit dem MRT im Akutfall nicht klappen sollte.
Ich bin übrigens keine Privatpatientin, lediglich durch den Hirntumor und die Rezidive etwas "Besonderes".
Vielleicht kannst Du irgendwie um die Sprechstundenhilfe drumrumkommen, die ja nur ihren Chef bzw. die Ärzte vor Überlastung schützen will. Eventuell schreibst Du Deinem OP-Arzt eine Mail, die bei ihm direkt ankommt, und bittest darum, einen kurzfristigen Termin zu erhalten.
Sage bzw. schreibe unbedingt, dass Du akute Sorgen wegen des Hirntumors hast und dringend eine Beratung brauchst. Sage, dass Du verdammte Angst hast, dass diese Fistel zu schwerwiegenderen Problemen führen kann und Du auch befürchtest, dass sich eine Entzündung entwickeln könnte. (Vielleicht hilft auch ein wenig Heulen ...)
Ich darf, falls es zeitlich bei der Neurochirurgie knapp wird, auch auf die Station gehen und dort um ein Arztgespräch bitten. Dann erreiche ich aber nicht unbedingt den Chefarzt.
Aber vielleicht könntest Du auch auf der Station anrufen und dort darum bitten, dass man Dich unterstützt.
Natürlich gab es Ausnahmen. Ich wollte aus Entfernungsgründen gern alle Termine an einem Tag wahrnehmen, wo es dann mitunter nicht so klappte. Bei den Nachuntersuchungen, wo ich ein gutes Gefühl hatte, war es mir auch weniger wichtig. Heute, nach dieser "HT-Karriere" fahre ich mitunter auch zweimal die 2 x 50 km.
Früher habe ich mir die Nachsorge-Termine in die Ferien gelegt und mich dann gewundert, dass der Chefarzt nicht da war - er hatte schließlich auch Kinder ...
Setz Dich durch! Ich würde Dir so gern helfen ...
Deine KaSy