HirnTumor-Forum

Autor Thema: Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)  (Gelesen 103580 mal)

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #45 am: 29. November 2012, 11:52:00 »
Liebe Astrid,

ich denke an dich, ich fühle mit dir. Viel, viel Kraft für dich und deine Familie.

Meine Mutti habe ich auch verabschiedet, habe da den letzten Tag am Krankenbett verbracht.

Ich war auch leer und verbraucht und doch ist es jetzt wieder etwas ganz anderes. Nicht leichter, ganz im Gegenteil.... es ist sehr, sehr schwer, viel schwerer als bei meiner Mutter.

Bei mir gibt es zunächst nichs neues, ich hatte heute Therapie und fühle mich danach ein wenig besser, stärker und ein bisschen weniger verzweifelt.

Mit meinen Chefs und Kollegen habe ich gesprochen, da läuft auch alles mit Stunden nachholen usw. die haben das akzeptiert und unterstützen mich.

*drückdich*
LG
Heike
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Phil Bosmans

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #46 am: 29. November 2012, 17:23:38 »
So, noch einmal ich.

Astrid, ich habe den ganzen Tag über immer wieder an dich/euch gedacht. Wie geht es deiner Mum inzwischen?

Gerade hat die Mitarbeiterin des Hausarztes angerufen. Ich hatte eigentlich am Montag dort einen Termin. Dieser wurde verschoben, weil die Praxis eine neue Ärztin im Team hat ab Montag - und jetzt kommts - die sich auf Hirntumore (die Assistentin sagte: auf diese speziellen Tumore) spezialisiert hat. Sie ist Neurologin soweit ich das verstanden habe.

Die will dann bei dem Gespräch mit dem Hausarzt dabei sein und meinen Papa auch zuhause besuchen, vor allem will sie die weitere Behandlung besprechen!

Meinem Papa geht es soweit gut, heute waren viele Mitarbeiter vom Pflegedienst da und haben sich um ihn gekümmert. Er wird von allen Seiten betuttelt, das lässt er sich momentan ganz gern gefallen glaube ich.

Ich muss sagen, dass ich nach der Therapie heute früh eine Verbesserung feststelle. Ich kenne die Therapeutin ja schon über ein Jahr und sie hat mir echt geholfen mit ihrer ruhigen Art und den Erklärungen.

Nächste Woche müssen wir die Wohnung meiner Schwester "papagerecht" einrichten. Das wird noch mal ein wenig komplizierter. vor allem, wie kommt Papa dann da hoch? Vielleicht könnte man das mit dem Termin bei der Bestrahlungspraxis verbinden, die holen ihn ab in seiner Wohnung und bringen ihn zurück in die andere.

Man hangelt sich so von Tag zu Tag, das bleibt sicher auch so. Mit diesem Umstand muss ich auch erst einmal klar kommen.

LG
Heike
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Phil Bosmans

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #47 am: 30. November 2012, 08:12:45 »
Guten Morgen liebe Forianer,

diese Nacht habe ich besser geschlafen, ich weiss nicht warum  - denke aber, dass es auch an der Therapiestunde liegt, dass es mir insgesamt besser geht.

Was meinem Vater gestern eingefallen ist, dass er insgesamt 3 Unfälle hatte - bisher wussten wir nur von 2.

Allesamt zum Glück ohne Personenschaden und zwei davon wurden über die Versicherung bereits abgewickelt, den dritten hat mein Vater bezahlt (100 Euro überwiesen). Die Belege haben wir hier vorliegen.

Der Pflegedienst war auch gestern dA und hat ein neues Pflaster aufgeklebt. Insgesamt machte mein Vater gestern eine guten Eindruck. Fast der alte Papa, jedenfalls für den Moment.

Habe mir meine letzten Beiträge durchgelesen, die Verabschiedung und Begleitung meiner Mutter war einfacher, weil,wir 17 Jahre lang wussten, dass dieser Tag kommen wird. Icj hoffe das hat niemand falsch verstanden  ???

So und gleich muss ich mich mal um meine Termine kümmern, bevor ich heute Abend wieder zu Papa fahre.

Allen Lesern viel Kraft!
LG
Heike
« Letzte Änderung: 30. November 2012, 08:20:08 von HeikeD »
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Phil Bosmans

Offline Iwana

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #48 am: 30. November 2012, 09:03:27 »
Hallo Heike
Meine Bewunderung was ihr da alles stemmt und in die Wege leitet und verarbeitet. Hut ab und schau zu dir!
Denke an euch Gruss Iwana

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #49 am: 30. November 2012, 10:35:59 »
Guten Morgen liebe Heike,
Danke der Nachfrage - Zustand unverändert. Es ist ein stetiges Auf und A. Gestern waren meine Schwester und ich der Meinung, dass uns unsere Mutter doch "verarscht" ;-).  Sie war sehr gut drauf, hat 3 Reibekuchen vom Weihnachtsmarkt mit einem Heißhunger verputzt, hat völlig normal mit der Ärztin gesprochen, die gestern Mittag da war. Neeeeeeee, es ging ihr guuuuuuuuuut. Hätte keine Schmeeeeeeeeeeeeerzen, zwickt mal ein bißchen hier (zeigt auf ihren Bauch), zwickt mal ein bißchen da (zeigt auf ihr Bein), aber sie fühle sie woooooooooooooohl und hat sonst keine Schmerzen. Bums.
Wir haben uns angeguckt, als wären wir in einem falschen Film. Einerseits ja schön, andererseits hat die Ärztin nun leider nur den Zustand mitbekommen, den sie ab und an mal hat und ca. 10 Minuten andauert.
Meine Mutter leidet im Moment nämlich ganz stark unter Bauchkrämpfen, weil sie nicht richtig abführen kann. Das Morphiumpflaster führt wohl zu Verstopfung. Jedenfalls haben wir gestern ganz schön mit ihr gelitten, bis halt die Ärztin kam. Diese hat ihr dann abführende Mittel und eine Spritze gegen die Schmerzen gegeben und das war es dann. Was hätte sie auch tun sollen? Und kaum war sie weg, ging der Spuk nach einer dreiviertel Stunde wieder von vorne los. Starke Krämpfe begleitet mit entsprechenden Lauten und sinnfreien Sätzen. Mama ist dabei völlig durch den Wind.
Heute kommt sie allerdings wieder - ich bin mal gespannt, wie Muttern dann drauf ist.

Das ist wohl allererste Sahne mit der Neurologin! Also besser geht es ja nicht - toll! :-). Mich interessiert ihr Meinung. Wenn Du magst, dann schreibe es doch hier rein.
Siehst Du, es geht immer weiter und was Du bzw. Ihr alles schon gestemmt habt in der kurzen Zeit, da kannst Du richtig stolz drauf sein! Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Krankentransport Deinen Papa in und aus der Wohnung tragen kann. Die haben spezielle Tragegeräte, damit müsste das schon gehen.

Bei mir war es genau umgekehrt - vor drei Jahren starb mein Vater, zu dem hatte ich nicht so einen guten Draht wie zu meiner Mutter. Der Abschied war zwar auch nicht einfach, aber kein Vergleich mit dem zu meiner Mutter - rein emotional gesehen.

Ach, Heike - ich wünsche Euch so sehr, dass alles so positiv bleibt wie es gerade ist! Dass es Deinem Papa noch ganz lange gut geht - und Dir natürlich auch! Achte weiterhin gut auf Dich!!

Ich wünsche Euch Allen noch einen Tag. Melde mich wieder.
Alles Liebe
Astrid


Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #50 am: 30. November 2012, 11:48:44 »
hallo Astrid,

boah... das ist ja immer ein Auf und Ab mit deiner Mutter! Meinst du die Schmerzen sind so stark, dass sie auch deshalb so durcheinander ist in dem Moment? Wie furchtbar für sie und für euch, die ihr daneben stehen müsst und nicht helfen könnt!

Manomann... hoffentlich ist die Ärztin mal dabei wenn es so schlimm ist, vielleicht kann sie dann besser einschätzen was das tatsächlich ist und wie man das behandeln kann.

Danke für die Wünsche. Wenn man papa so sieht, dann kann man fast nicht glauben, dass er krank ist. Das macht es überhaupt nicht einfacher!

Ich werde die Meinung der Neurologin hier 1zu1 reinschreiben. Das mache ich auf jeden Fall. Ich kann auch die Ergebnisse der Tumoruntersuchung und die Einträge vom Entlassungsschreiben auflisten, falls das irgend jemanden interessiert.

Bei meiner Mutter war es weniger schlimm, weil sie mit 59 Jahren an Multipler Sklerose erkrankte und zunächst kaum Einschränkungen da waren. Es ging nach und nach bergab, wir hatten 17 Jahre um uns gedanklich auf das Ende vorzubereiten. Am Ende war es so, dass meine Mutter im geistigen Vollbesitz ein Jahr vor ihrem Tod beschlossen hat ins Pflegeheim zu gehen. Sie wusste, dass es nicht mehr lange dauert und als es dann soweit war, waren wir froh für sie. Froh, dass die langen Jahre der Quälerei, am Rollator, im Rollstuhl und zum Schluß ans Bett gefesselt, unfähig sich zu bewegen, vorbei waren.

jetzt geht es ihr besser, davon bin ich überzeugt,

@Iwana, danke dir! Es ist nciht einfach, aber wir müssen da jetzt irgendwie durch. So lange es ihm noch gut geht, wird es auch für uns einfacher sein und wir haben Kraft für die Behördengänge. Dir auch alles Gute!
« Letzte Änderung: 30. November 2012, 12:26:51 von HeikeD »
Von Zeit zu Zeit musst du lernen zu fliegen, wie Piloten im Nebel. Vertraue blind der Führung eines anderen. Hab Geduld, hab viel Geduld auch mit dir selbst.
Phil Bosmans

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #51 am: 30. November 2012, 19:24:12 »
Hallo Heike,
eine Achterbahnfahrt ist nix dagegen ;-).Heute wieder das Gegenteil von gestern. Und zum Glück hat die Ärztin jetzt diesen Zustand einmal mitbekommen und entsprechende Medikation verschrieben. Sie hatte sich nämlich gestern geweigert Morphin zu verschreiben........Nehme ich ihr nicht übel, wirklich nicht. An ihrer Stelle hätte ich das wohl auch verweigert.

Nee, die Verwirrtheit kommt vom Tumor! Die hatte sie schon vor den Schmerzen.

Ich wünsche Dir trotz allem (oder gerade deswegen?) ein schönes 1. Advent-Wochenende. Überlege, ob ich meine Bude nicht doch ein bißchen weihnachtlich dekorieren soll.Eigentlich geht mir Weihnachten in diesem Jahr am Poppes vorbei............aber: The show must go on. Ich treffe mich jetzt auf ein Kölsch mit Freunden und kann ja dabei auch noch mal überlegen.....;-)

Ganz liebe Grüße
Astrid

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #52 am: 30. November 2012, 20:38:45 »
Guten Abend,

Kölsch gabs letzte Woche auf dem Geburtstag eines Freundes auch. Erinnerungen an seine alte Heimat, jetzt wohnt er im Ruhrgebiet.

Zum Glück hat die Ärztin das bei deiner Mama jetzt mitbekommen! Hatte deine Mutter vorher keine morphinplaster bekommen? Wieso muss ein Mensch so leiden? Das werde ich nie begreifen. Wie lange bleibst du immer bei ihr? Wieso hat die Ärztin sich geweigert Morphin zu verschreiben?

Heute war ein guter Tag, ich habe die im internet bestellten Vorlagen "moliform comfort plus" zu meinem Vater gebracht und er war sehr froh. Seit seiner Prostata-Op ist er inkontinent und diese Vorlagen entsprechen endlich mal seinen Bedürfnissen! Zudem war er heute sehr geyprächig und konnte sich an viele Dinge wieder erinnern. Sogar die Uhr konnte er wieder lesen. Es war insgesamt wieder ein richtiges längeres Gespräch möglich, wesentlich besser als in den letzten Wochen. Er hat guten Appetit und ist auch sicherer auf den Beinen.

Er war selber sehr froh über den Verlauf, meinte aber auch, wir sollten nicht "strunzen" und den Rest hat er dann nicht weiter ausgesprochen. E ist sich im Klaren darüüber, dass dieser Zustand nicht anhalten wird. Aber wirkonnten heute gemeinsam lachen, das war schön.

Morgen gehe ich einkaufen, Jogginganzug, Schlafanzug, Socken und Hausschuhe für meinen Vater.

Und morgen Abend werde ich mir auf dem Weihnachtsmarkt einen oer zwei Grlühwein genehmigen.

LG
Heike
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Phil Bosmans

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #53 am: 30. November 2012, 23:50:16 »
N'aaaaaaabend, :-),
hallo Heike. Noch schnell einen Eintrag von mir, bevor ich ins Bett gehe - wäre schön, wenn ich mal 5 Stunden am Stück schlafen könnte...............man wird bescheiden ;-).

Die Ärztin hat ihr kein Morphin verschriebenm, weil meine Mutter in ihren Augen gestern nur an Verstopfung litt. Sie hatte sie zuvor eine Woche nicht gesehen. Und da war die Welt noch in Ordnung. Ich kann es ihr echt nicht verübeln, dass sie so gehandelt hat. Aber alles ist ja nun gut und die nötigen Medikamenten stehen zur Verfügung, falls sie gebraucht werden.

Du gehst Morgen einkaufen? Kleiner Tipp von mir: Dein Papa bekommt doch sicher Cortison? Kaufe die Klamotten für ihn direkt zwei Nummern größer. Echt wahr! Meine Mutter hatte immer Größe 36/38. Binnen kürzester Zeit passte ihr nichts mehr und wir mußten ihre Kleidung sogar aufschneiden, weil ihr alles zu eng war. Und dabei haben wir schon darauf geachtet, dass die Hosen Gummizüge hatten - trotzdem. Es war ihr alles zu eng. Selbst die Socken konnte sie nicht ertragen. Durch die Wassereinlagungen in ihren Beinen sind ihr Socken, Hosen, selbst längere Nachthemden unangenehm. Sie hat so eine Art Phantomschmerz und "leidet" unter dieser Enge, obwohl diese gar nicht da ist.

Ich bin mir sicher, dass sich Totgeweihte ihres Zustandes durchaus bewusst sind, auch wenn man darüber vorher nicht  oder nur im Detail gesprochen hat. Meine Mama hat z. B. gar keine Angst, denn "es liegt immer Jemand neben mir, der auf mich aufpasst!". Aha! Meinetwegen, ich habe nix dagegen, wenn das ihre Angst lindert bzw. gar nicht erst aufkommen lässt.

Glühwein ist lecker. Kennst Du Hot Aperol? Köööööööööööööööööööstlich! Kann ich nur empfehlen ;:-).

Schlafe gut und einen schönen Tag Morgen.

Liebe Grüße
Astrid

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #54 am: 01. Dezember 2012, 08:30:16 »
Guten Morgen liebe Astrid und guten Morgen alle Leser,

ich habe gut geschlafen. Es geht mir wirklich gut. Vielleicht liegt es tatsächlich an der Therapiestunde oder mein Verdrängungsmechanismus, der Selbstschutz wurde so gut aktiviert, dass es mich wirklich wundert. Egal woher es kommt, ich bin froh.

Um 8.00 Uhr hat mein Mann mich geweckt, weil er den letzten der ausgebüxten Geckos entdeckt und eingefangen hat. Ich weiß nicht ob ich es erzählt hatte, dass er Anfang der Woche nach der Fütterung vergessen hat die Tür vom Terrarium wieder zu schließen. Drei von vier Geckoweibchen sind über Nacht entwischt. Zum Glück steht das Terra ebenerdig und leider bietet das Zimmer eine Million Versteckmöglichkeiten inclusive einer Holzvertäfelung. Aber nun sind sie alle wieder da wo sie hin gehören.

Mein Vater erhält überhaupt keine Medikamente - also keine die bezogen auf den Glio verabreicht werden. Er erhält nur seine normale Medikation die er schon vor dem Glio eingenommen hat.

Ich hoffe auf Dienstag und das Gespräch mit dem Hausartz und der Neurologin. Vielleicht wird es da endlich Antworten geben auf diese Fragezeichen.

Die Bekleidung werde ich eine oder zwei Nummern größer kaufen, danke für den Tipp!

Nun werde ich meinen Kaffee noch austrinken (Mein Schatz hat ihn mir ans Bett gebracht) und dann langsam aufstehen und los gehts.

Den Hot Aperol werde ich probieren, habe ich nur als Aperol Spritz schon gtrunken und schmeckte mir sehr gut.

Astrid, ich wünsche dir einen guten Tag, deiner Mum selbstverständlich auch! Hoffe die Medikamente helfen ihr jetzt weitestgehend schmerzfrei zu bleiben. Ich denke an dich!

LG
Heike
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Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #55 am: 01. Dezember 2012, 11:38:26 »
Guten Morgen Heike,
das ist schön, dass es Dir gut geht! :-). Ich denke schon, dass die Therapiestunden ihren Anteil dazu beitragen. Ist immer gut, wenn man sich alles von der Seele quatschen kann. Gerade mit Menschen, die jetzt auch nicht so im Thema sind und eine eher neutrale Meinung haben.

Ähm, wie bitte?!: Dein Vater kriegt keine gliospezifischen Medikamente?! Noch nicht einmal Cortison????????????????? Und er hat keine Beschwerden? Keine Kopfschmerzen oder Druck im Kopf?
Hoffentlich ist bald ganz schnell Dienstag!!!!!

Ich habe es nicht so mit Tieren, die kein Fell haben ;-). Ich habe ein Pferd - mittlerweile in Halbrente. Und zu dem fahre ich gleich - mal gucken, ob noch alle 4 Beine dran sind. Zum Reiten habe ich derzeit keine Muße. Ich habe immer Angst, dass ich nicht schnell genug zu meiner Mutter kann, wenn was ist. Das ist mir nämlich vor drei Jahren bei meinem Vater passiert. Ich hatte immer, wirklich immer das Handy dabei. An diesem Tag hatte ich es vergessen und bin zum Pferd und war gut 3 Stunden im Gelände unterwegs und nach knapp 4 Stunden erst wieder zu Hause. Hier war dann voller Alarm - Anrufbeantworter überschlug sich, Handy blinkte. Und ich dann nur noch wie eine Gesenkte zu meinem Vater. Habe es Gott sei Dank auch noch geschafft. Aber ich verzichte gerne auf diese Erfahrung. Es war nicht abzusehen, dass mein Vater so plötzlich verstarb. Das passiert mir nicht noch einmal.

Ich wünsche Dir und natürlich auch allen Mitlesern einen guten Samstag.
Denke an Euch und drücke Euch
Astrid


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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #56 am: 01. Dezember 2012, 16:45:11 »
Ja komisch, nicht wahr? Keine Medikamente auf das Glioblastom bezogen..... Jedenfalls soweit ich das beurteilen kann. Cortison ist nicht dabei. Ich hoffe auf den Dienstag!

Interessant an der ganzen Sache ist, dass es meinem Vater von Tag zu Tag besser geht. Er kann sich an fast alles erinnern, die Uhr kann er wiedere richtig lesen. Verspricht sich nicht mehr, das Sehen ist auch besser er greift fast nicht mehr daneben und. Kann meine Schwester und den Pflegedienst schon kommandieren  ;D Von Kopfdruck oder so etwas keine Spur. Trotzdem habe ich die Sachen heute eine oder zwei Nummern grösser eingekauft. Auch läuft er durch die Wohnung als wenn nix gewesen wäre. Ich staune immer wieder wie gut es ihm geht und das Paradoxum dieser Krankheit wird mir schmerzlich bewusst.

Er ist wirklich fast der "Alte" und auch wenn einige hier das nicht so gern lesen, ich bete zu Gott das er noch eine Weile so sein darf und es ihm weiter gut geht.

Astrid, du hast ein Pferd! Wie schön! Ich habe leider keins, aber dazu braucht man ja auch ein wenig Zeit und die habe ich so schon nicht und im Moment gar nicht. Schade. Dafür haben wir zwei Hunde, 8 Leopardgeckos und ein Chamäleon. Reicht völlig.  ;D

Das du jetzt keine Ruhe hast um auszureiten kann ich verstehen, das würde mir genauso gehen.  Zum Glück hast du es zu deinem Vater noch geschafft, ich glaube so etwas verzeiht man sich selbst lange nicht.

Gleich gehts los, ich muss mich stadtfein machen, allen hier einen schönen Abend!

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Phil Bosmans

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #57 am: 01. Dezember 2012, 22:10:50 »
Hallo Heike,
jaaaaaaaaaaaaaaa, ich habe ein eigenes Pferd :-). Habe mir vor 16 Jahren einen Kindheitstraum erfüllt und mir diesen Zausel gekauft. Ich war schon immer verrückt nach Pferden, aber meine Eltern wollten mir partout Keines kaufen - tsss ;-).
Dusty, so heißt er, wohnt in einem schönen Stall mit noch 6 weiteren Kumpels. Ihm stehen Tag und Nacht ca. 6 ha Land, incl. Stall, zur Verfügung, wo er machen kann, was er will. Sprich: Er bewegt sich selbst. Für mich eine optimale und artgerechte Pferdehaltung. Würde er in einem Wohnklo, also in einer Box, stehen, hätte ich allerdings ein massives Problem. So bin ich tiefenentspannt. Ich fahre hin, wann ich will. Ich MUSS nicht. Wie gesagt, er hat alles, was er braucht und wird zudem von der Stallbesitzerin sehr liebevoll versorgt.
Einen Hund habe ich auch - aber eigentlich gehört der meinem Partner. Das sehen Hund und ich aber ganz anders...........*lach*

Heute war ein schlimmer Tag mit meiner Mutter. Sie kann sich nicht mehr artikulieren. Aus ihrem Mund kommen nur ganz leise Worte, die weder meine Schwester noch ich verstehen konnten. Insgesamt war sie heute auch unruhiger als sonst. Hat auch über den Tag wenig gegessen und getrunken. Ich bin mir nicht sicher, ob sie auch Schluckprobleme hat. Das müssen wir Morgen mal genauer beobachten. Heute hat sie sehr viel geschlafen.

Mensch, Heike, dass es Deinem Vater so gut geht, ist in der Tat sehr erstaunlich! Natürlich ist das super, gar keine Frage, ich freue mich mit Dir! Aufgrund dieser Tatsache bin ich sehr gespannt, was die Neurologin zur vorgeschlagenen Therapie sagt.

Ich hoffe, Du hattest einen schönen Abend, der Dich auch ein wenig auf andere Gedanken gebracht hat.

Wir lesen uns, bis bald
Astrid

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #58 am: 02. Dezember 2012, 09:53:41 »
Guten Morgen liebe Leser,

guten Morgen liebe Astrid,

in so einer Umgebung würde ich mir auch ein Pferd halten. Ich hasse nichts mehr als diese Massenhaltung in engen Boxen mit keiner oder wenig Ausreitmöglichkeit. Das dein Dusty so viel Platz hat finde ich toll! Da musst du dich nicht sorgen, wenn du mal ein paar Tage nicht zu ihm fahren kannst.

Meinem Vater ging es gestern wirklich gut (eigentlich geht es ihm schon die ganze Zeit gut) und es wird täglich besser. Ich wundere mich auch ständig, weil ich ja hier aufmerksam gelesen habe und jedes Mal wenn ich zu ihm fahre, habe ich vor der Tür so einen Knoten im Magen, weil ich Angst habe, dass ich ihn anders als am Tag zuvor antreffe.

Klar, hat er noch Ausfälle, er kann sich an manche Dinge nicht erinnern. An was genau weiß ich aber nicht, er möchte darüber nicht reden. Ich habe gestern gefragt ob ich ihn ein paar Sachen fragen soll - so von früher und so. Er meinte, nein das ist noch zu früh, warten wir mal ab, ich möchte mich nicht überanstrengen und grübeln. Das kommt schon noch, wir sollten abwarten (seine Worte).
Er freue sich über die kleinen Fortschritte (Uhr lesen, Telefonnummer merken, Vorwahl erinnern usw.) und das reicht ihm.

Astrid, das mit deiner Mutter tut mir so leid. Was sagen die Ärzte nun dazu? Besser wird es ja wahrscheinlich nicht mehr werden, aber können sie überhaupt etwas an diesem Zustand ändern - positiv? Oder können sie nur "lindern"?

Waren Schluckprobleme nicht auch Nebenwirkungen der Bestrahlung oder Chemo?

Wie sieht das eigentlich mit den Kosten aus für das Pflegeheim? Reicht die Rente und die Pflegestufe um es zu finanzieren? Oder zahlt ihr Kinder monatlich dazu? Darf ich fragen, wenn ja - wie hoch dieser Anteil ist?

Muss mich ja auch mal langsam darum kümmern, bzw. das in den Bereich des Möglichen einbeziehen. Ich lasse mich nicht gern auf "unbekannte Größen" ein, dazu gehört auch der eventuell von mir zu zahlende  Betrag an das Pflegeheim.

Gestern auf dem Weihnachtsmarkt war es schön und vor allem lecker. Das einzige was nicht schön war, als wir an einem Stand unseren Glühwein tranken und nebenan auf der Bühne von einer Gruppe Weihnachtslieder gesungen wurden. Ich konnte mich da leider nicht mehr zurück halten, ich habe geweint.

Naja... da gibt es auch schlimmeres, glaube ich.

Heute ist Putztag bei meinem Papa in der Wohnung, heute nachmittag fährt die Familie gemeinsam hin um alles "klar Schiff" zu machen.

Wünsche dir und allen anderen hier einen schönen 1. Advent!

LG
Heike

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Phil Bosmans

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #59 am: 02. Dezember 2012, 10:29:04 »
Guten Morgen, liebe Heike,
Weihnachten ist sicher eines der emotionalsten Feste. Und wenn man in dieser besinnlichen Zeit sehr traurig ist, dann laufen die Tränen. Es wird immer wieder Situationen geben, die Dich ganz besonders berühren - ist doch schön - sehe es positiv. Und wenn Du weinen mußt, dann brauchst Du Dich Deiner Tränen ganz sicher nicht schämen.

Ich habe vor 3 Jahren am 19.12. meinen Vater verloren; und alsbald wohl auch meine Mutter. Seine Liebsten in der Weihnachtszeit zu verlieren, empfinde ich auch irgendwie besonders schlimm. Andererseits: Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt für diesen Verlust. Den gibt es einfach nicht! Wir müssen damit klarkommen - irgendwie.
Dafür, dass ich dieses Jahr Weihnachten gerne vernachlässigt hätte, sieht es in meiner Hütte nun aus, als wäre es eine Weihnachtsabteilung in einem Gartencenter ;-). Ich weiß auch nicht, wieso. Irgendwie ist es passiert. Mann und Hund sind sichtlich irritiert, aber lächeln freundlich darüber weg :-).

Bzgl. den Kosten für das Pflegeheim sieht es bei uns so aus, dass meine Mutter noch Rente (aber eine ganz Winzige!)und auch Witwenrente bezieht. Trotzdem reicht das nicht aus, um die gesamten Kosten (incl. dem Pflegegeld) zu decken. Wir zahlen drauf. Wir haben ja unser Elternhaus verkauft. Finanziell sind wir Gott sei Dank abgesichert. Unsere Eltern haben immer gesagt, dass das Haus herhalten wird, wenn eine Pflege finanziert werden muß. Und daran haben wir uns auch gehalten. Es ist das Geld unserer Eltern; wir haben darauf keinen Anspruch. Ist zwar schön, was zu erben - wer freut sich nicht, mal ehrlich. Aber das ist das Werk unserer Eltern!

Ob die Schluckbeschwerden von Bestrahlung und Chemo kommen, weiß ich nicht, glaube ich aber nicht. Die Bestrahlung ist nun schon sehr lange her und die Chemo waren nur drei Zyklen. Morgen kommt wieder die Ärztin, dann wissen wir mehr. Ich hoffe, dass ich sie trotz Mundschutz nicht doch angesteckt habe. Weia, das wäre schlimm.
Besser wird es nicht mehr, das wisssen wir. Sie wird ja schon so behandelt, dass sie keine Schmerzen hat (Palliativmedizin). Die Ärztin meinte mal, dass nach und nach die Organe ihren Dienst quittieren. Und so sieht es auch aus.
Übrigens hatte sie anfangs auch Probleme mit Zahlen merken und/oder aufschreiben. Ich weiß nicht, wieviele Zettel und Notizen wir für sie geschrieben haben. Es ist nicht in ihrem Hirn angekommen. Das ist nicht böse gemeint, aber genau so war es. Infos gingen genau bis zur Stirn, aber drungen nicht weiter vor. Sie hat zigmal nachgefragt. Als würde man mit einer Wand reden. Das wurde aber ein bißchen besser im laufe der Zeit.

Ohja, ich bin sehr, sehr froh über die Art von Pferdehaltung. Bin da ganz bei Dir: Ein Fluchttier 20 bis 24 Stunden in einer Box einzusperren, geht für mich gar nicht! Da nutzen auch die 2 Stunden Bewegung am Tag, wenn sie es denn überhaupt sind, nix. Pferde brauchen Platz, Gesellschaft, frische Luft und das IMMER! Amen :-)

Wir lesen uns, schönen 1. Advent!

Astrid

 



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