Guten Morgen, liebe Heike,
Weihnachten ist sicher eines der emotionalsten Feste. Und wenn man in dieser besinnlichen Zeit sehr traurig ist, dann laufen die Tränen. Es wird immer wieder Situationen geben, die Dich ganz besonders berühren - ist doch schön - sehe es positiv. Und wenn Du weinen mußt, dann brauchst Du Dich Deiner Tränen ganz sicher nicht schämen.
Ich habe vor 3 Jahren am 19.12. meinen Vater verloren; und alsbald wohl auch meine Mutter. Seine Liebsten in der Weihnachtszeit zu verlieren, empfinde ich auch irgendwie besonders schlimm. Andererseits: Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt für diesen Verlust. Den gibt es einfach nicht! Wir müssen damit klarkommen - irgendwie.
Dafür, dass ich dieses Jahr Weihnachten gerne vernachlässigt hätte, sieht es in meiner Hütte nun aus, als wäre es eine Weihnachtsabteilung in einem Gartencenter ;-). Ich weiß auch nicht, wieso. Irgendwie ist es passiert. Mann und Hund sind sichtlich irritiert, aber lächeln freundlich darüber weg :-).
Bzgl. den Kosten für das Pflegeheim sieht es bei uns so aus, dass meine Mutter noch Rente (aber eine ganz Winzige!)und auch Witwenrente bezieht. Trotzdem reicht das nicht aus, um die gesamten Kosten (incl. dem Pflegegeld) zu decken. Wir zahlen drauf. Wir haben ja unser Elternhaus verkauft. Finanziell sind wir Gott sei Dank abgesichert. Unsere Eltern haben immer gesagt, dass das Haus herhalten wird, wenn eine Pflege finanziert werden muß. Und daran haben wir uns auch gehalten. Es ist das Geld unserer Eltern; wir haben darauf keinen Anspruch. Ist zwar schön, was zu erben - wer freut sich nicht, mal ehrlich. Aber das ist das Werk unserer Eltern!
Ob die Schluckbeschwerden von Bestrahlung und Chemo kommen, weiß ich nicht, glaube ich aber nicht. Die Bestrahlung ist nun schon sehr lange her und die Chemo waren nur drei Zyklen. Morgen kommt wieder die Ärztin, dann wissen wir mehr. Ich hoffe, dass ich sie trotz Mundschutz nicht doch angesteckt habe. Weia, das wäre schlimm.
Besser wird es nicht mehr, das wisssen wir. Sie wird ja schon so behandelt, dass sie keine Schmerzen hat (Palliativmedizin). Die Ärztin meinte mal, dass nach und nach die Organe ihren Dienst quittieren. Und so sieht es auch aus.
Übrigens hatte sie anfangs auch Probleme mit Zahlen merken und/oder aufschreiben. Ich weiß nicht, wieviele Zettel und Notizen wir für sie geschrieben haben. Es ist nicht in ihrem Hirn angekommen. Das ist nicht böse gemeint, aber genau so war es. Infos gingen genau bis zur Stirn, aber drungen nicht weiter vor. Sie hat zigmal nachgefragt. Als würde man mit einer Wand reden. Das wurde aber ein bißchen besser im laufe der Zeit.
Ohja, ich bin sehr, sehr froh über die Art von Pferdehaltung. Bin da ganz bei Dir: Ein Fluchttier 20 bis 24 Stunden in einer Box einzusperren, geht für mich gar nicht! Da nutzen auch die 2 Stunden Bewegung am Tag, wenn sie es denn überhaupt sind, nix. Pferde brauchen Platz, Gesellschaft, frische Luft und das IMMER! Amen :-)
Wir lesen uns, schönen 1. Advent!
Astrid