Liebe Foruminaner,
insbesondere sich mit hormoninaktiven Hypohysenadenomen Auskennenden,
Meine Mutti war 5 Tage zu einer "Rundumdiagnostik" in der Neurologischen Station einer sehr gut ausgestatteten Klinik. Es gab kleinere, aber mehrere Beschwerden, die die Augenärztin dazu veranlassten, meine Mutti dorthin zu schicken.
- Sie sieht sehr gut, hat allerdings einen deutlichen Gesichtsfeldausfall im linken Auge in einem oberen Quadranten. (Ich weiß, dass meine Mutti innerhalb der letzten fast 30 Jahre ab und zu ein oder zwei rot unterlaufene Augen hatte, die keine Schmerzen verursachten und nach 2-3 Tagen verschwanden. Das kam vielleicht 4 oder 5 mal vor. Das kann sicher von einem hohen Blutdruck kommen, dass dort Äderchen platzen, aber könnte das auch die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut so beeinträchtigt haben, dass das Gesichtsfeld eingeschränkt wurde?
- Manchmal verspürt sie ein Rauschen im Ohr.
- Seit längerem hat sie ab und zu verschieden starke Kniebeschwerden.
- Seit mehreren Jahren wird ihr Blutdruck medikamentös reguliert.
In der Klinik wurde ein MRT, EEG, Dauer-EKG, regelmäßige Blutdruckkontrollen, Blutuntersuchungen (offensichtlich auch auf Hormone) durchgeführt und eine Umstellung der Blutdruckmedikamente vorgenommen. Des weiteren gab es Nervenleitmessungen an Händen (und Füßen oder Beinen), die Halsschlagader wurde gecheckt. Letzteres verleitete den Arzt zur Frage, ob sie 100 Jahre alt werden wolle. Also ist auch dort alles gut. Ausgeschlossen wurden Raumforderungen (im Kopf, und woanders?), Aneurismen, ...
Jedenfalls wurde außer den zu hohen Blutdruckwerten, deren Entwicklung unter der neuen Medikation abzuwarten ist, keine Ursache für all das gefunden, was sie hat, was sie aber auch nicht besonders stört.
Man muss auch wissen, dass meine Mama nie wirklich krank war. Das einzige war eine Gallen-OP vor 30 Jahren und drei oder viermal in den letzten Jahren ein Schwächeanfall, der aber in einem sehr engen zeitlichen Zusammenhang mit großer Aufregung geschah.
Nun wollten die Ärzte aber eine Ursache finden und suchten hier und da (nochmal Blut) und auch auf den MRT-Bildern.
Dort vermutete der hinzugezogene Oberarzt der Neurologie ein hormoninaktives Hypohysenadenom.
Es sei nicht direkt zu sehen, man hätte aus einer Ausbuchtung (oder so, hab die genaue Formulierung vergessen) darauf geschlossen, dass dort ein solches Adenom sein könnte.
Die Größe war nicht feststellbar. Man hatte kein Kontrastmittel verwendet.
Es wäre das einzige, was eventuell einige der Beschwerden erklären könne.
Allerdings habe es keinen Kontakt zur Sehnervenkreuzung, kann also nicht für das eingeschränkte Gesichtsfeld zuständig sein. Für das Rauschen im Ohr auch nicht und für die Kniebeschwerden schon gar nicht.
Ich war ganz froh, dass ausgerechnet ich sie abgeholt habe und das Arztgespräch miterleben konnte.
Ich habe sie sofort beruhigt, es wäre ein Zufallsbefund, wenn es überhaupt ein Adenom wäre. Es würde nicht operiert, sondern erst beobachtet werden, ab und zu im MRT. Dass Blutkontrollen auch dazu gehören, habe ich jetzt in den Hypophysentumor-Links von Ulrich und Mike gelesen. Auch meinen Papa (85 J.) gegenüber, bei dem ich meine Mama wieder "ablieferte", redete ich davon, dass die Ärzte unbedingt eine Ursache finden wollten und das müsse gar kein Adenom sein und wenn, dann wäre es nicht für die Beschwerden zuständig.
Ich habe auch davon geredet, dass sie ja an mir sähen, dass man gut damit/danach leben könne.
Nun aber meine Fragen, denn ich habe das ja bewusst etwas heruntergespielt, obwohl ich diese Tumorart kaum kenne:
- Weiß jemand, wie oft die MRT- und Blut-Kontrollen sein sollten?
- Sind diese Abstände von der Adenom-Größe abhängig?
- Meines Erachtens müssten sie bei älteren Menschen nicht so schnell wachsen, aber stimmt das?
- Ich habe gelesen, dass die Notwendigkeit einer OP nicht nur von den versursachten Beschwerden, insbesondere Sehverschlechterung (Ihre Augenärztin ist sehr gut!), abhängt, sondern auch vom Alter des Patienten. Wie ist das gemeint?
- Wachsen Adenome im hohen Alter so langsam, dass man eher zum Abwarten neigt?
- Spielen die generellen Gefahren einer OP und einer Vollnarkose eine Rolle?
- Wait-and-see ist sicher zunächst angebracht, aber wie lange ... bis aus einem Mikro- ein Makroadenom geworden ist, bis sich Verschlechterungen besonders beim Sehen, zeigen ... aber hat hier jemand Erfahrungen, welche zeitlichen Zeiträume das betreffen kann?
Ich hoffe ja so sehr, dass es bei dem Verdacht bleibt und die neuen Blutdruckmedikamente durch die bessere Einstellung auch andere Beschwerden verringern. Oder dass die Knieprobleme "einfach altersbedingt" sind.
Aber wenn doch ... ?
Vielleicht gibt es noch andere Hinweise. Ich wäre euch sehr dankbar für "sachdienliche" Antworten.
Eure KaSy