Hallo, Goblatar,
das ist ja nicht gerade toll, dass Dich so etwas erwischt hat, aber es ist richtig, dass Du Dich hier mit Deinen Fragen meldest. Es werden sich sicher auch "Prolaktinom-Inhaber" melden, denn ich gehörte der "Menigeom-Fraktion" an
Ich möchte mich deswegen auch nur kurz zu den Nebenwirkungen Deines Mediakments äußern:
Wenn Du es einschleichend nehmen sollst, dann spricht bereits dieses Wort dafür, dass es in der sofortigen 5 mg - Dosis sehr heftige Nebenwirkungen hätte.
Der Arzt sagte auch nicht umsonst, dass Du es je nach Verträglichkeit steigern sollst.
Außerdem hat er Dir sinnvollerweise empfohlen, die Tabletten abends zu nehmen. Wenn Du "schon nach einer Stunde" die Nebenwirkungen merkst, war es "nicht abends genug". Nimm sie erst direkt vor dem Schlafengehen, dann hast Du die Chance, die Heftigkeit der Wirkung zu verschlafen.
Wenn Du nach 5 Tagen immer noch die Kopfschmerzen, den Schwindel und die Übelkeit hast, dann steigere noch nicht. Warte noch ein, zwei Tage, dann sollte sich Dein Körper daran gewöhnt haben. Ich nehme an, dass die höhere Dosis wieder diese Nebenwirkungen hervorrufen wird, aber da Du dann bereits einen bestimmten Bromocriptin-Spiegel hast, sollte es vielleicht nicht ganz so lange dauern.
Wichtig ist, dass Du die Medikamente nimmst. Sollten die Nebenwirkungen absolut nicht weggehen, dann frage den Arzt nach Möglichkeiten, das Medikament zu wechseln oder nach Möglichkeiten, die Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen.
Auf jeden Fall sind diese Nebenwirkungen reversibel, aber das Prolaktinom nicht!
Und das muss weg.
Dass Du Dich durch die Tabletten insgesamt schlecht fühlst, ist vielleicht auch nur in der Anfangsphase so.
Aber Du hast nun mal einen aktiv arbeitenden Tumor im Kopf, der nicht sehr groß ist, aber trotzdem Deine Hormone zum Entgleisen bringt. Das könnte schlimmere Wirkungen entfalten.
Also behalte immer dieses Ziel im Auge, wenn es Dir so mies geht.
Dein Arzt wird Dir Wege zeigen können, wie Du besser damit leben kannst.
Es gibt z.B. manche Antidepressiva, die man auch einschleichend nehmen sollte, da die Nebenwirkungen ansonsten zu heftig sind. Stark wirkende Medikamente haben eben Nebenwirkungen, insbesondere wenn sie auf das Gehirn wirken. (Ich nehme derartige Medis nach (oder innerhalb) einer langjährigen Tumorgeschichte und musste sie auch einschleichen, habe mich aber daran gewöhnt. Die Umstellung auf andere Antidepressiva funktioniert meist ohne Einschleichen.)
Wenn irgendwann die Behandlung erfolgreich war, darfst Du das Medikament auch nur ausschleichend weglassen, da Du ansonsten die gleichen Nebenwirkungen zu spüren bekommst.
Ich wünsche Dir sehr, dass die Medis es schaffen, das Prolaktinom zu beseitigen, denn die anderen Therapiemöglichkeiten sind nicht nebenwirkungsärmer.
Es grüßt Dich
KaSy