Liebe Anny21,
ich weiß ja auch nicht, wieso Dir kein Astrotzytom-Inhaber antwortet, also geb ich als Vierfach-Menigeomerin mal meine Stimme ab:
Ich habe nach den Meningeom-OP jeweils etwa 6 Monate benötigt, um mit einer schrittweisen Wiedereinarbeitung beginnen zu können. Diese habe ich auch etwa 6 Monate ausgedehnt.
Jeder Eingriff an einem Tumor im Kopf ist etwas sehr Belastendes, das Gehirn fühlt sich, salopp gesagt, sehr geärgert und ist nicht sofort willig, wieder all das zu tun, was man von ihm gewohnt war. Wenn es bei der OP dann auch noch Berührungen oder gar Zerstörungen an angrenzenden Hirnteilen gab, hat man nicht nur in Ruhe das Gehirn zu besänftigen, sondern muss sich, mit professioneller Hilfe durch Ärzte, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, den Weg in eine akzeptable Normalität bahnen.
Es ist natürlich auch von den körperlichen, geistigen und psychischen Belastungen Deines Berufes abhängig, wann Du der Meinung bist, wieder arbeiten gehen zu können.
In den ersten Tagen nach der OP, also noch im Krankenhaus, können Kopfschmerzen und Schwindelgefühle Dich belasten, da fordere Schmerzmittel (Lehne sie nicht ab.) und mach einfach langsam beim Aufstehen, geh an der Wand lang, damit Du was zum Festhalten hast.
Die vorübergehenden Erscheinungen sind nach einer solchen OP eine geringere Belastbarkeit, mehr Schlaf- bzw. Ruhebedürfnis, diese können wenige oder mehr Wochen anhalten.
Wenn Du Dich zu Hause allem gewachsen fühlst, was Du dort üblicherweise immer getan hast, erst dann solltest Du den vorsichtigen und umkehrbaren Schritt in eine Wiedereingliederung gehen. Sollten Dich zwei/drei Stunden am Tag so sehr belasten, dass Du danach völlig kaputt ins Bett fällst, dann brich die Wiedereingliederung ab und nimm Dir noch einen Monat Zeit. (Während der Wiedereingliederung, die vom Hausarzt mit Dir, der Krankenkasse und dem Arbeitgeber eingeleitet und betreut wird, bist Du krank geschrieben.)
Es ist möglich und Du hast das Recht dazu, einen Teil der Zeit nach der OP in einer Rehaklinik zu verbringen. Das nennt sich Anschlussheilbehandlung und der Arzt sollte Dich darauf ansprechen. Diese Art der Reha ist innerhalb von zwei Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus anzutreten und ist ein guter und professionell betreuter Übergang in die Zeit zu Hause.
Soweit erst mal - haste erstmal genug zum Nachdenken, was sicher neue Fragen erzeugt.
Versuche, ruhig zu bleiben bis zur OP, nutze Mitmenschen zum Sich-Aussprechen und zum Ausheulen, das ist manchmal notwendig und es hilft.
LG
KaSy