Liebe Denise,
es ist wunderbar, dass Dein Junge nach dieser Gewaltaktion am Hirn und dem gesamten Körper bereits wieder so optimistisch ist, dass er so bald wie möglich durchstarten will.
Die momentan vorherrschende Mattigkeit hat mit der Bestrahlung zu tun und kann wenige Wochen anhalten. Inwiefern die Chemotherapie Bastis Körper durch Gewichtsabnahme zusätzlich geschwächt hat (vgl. Pems Beitrag) , weiß ich nicht.
Ich selbst hatte wegen rezidivierender Meningeome "nur" Bestrahlungen, zweimal mit je 60 Gy, fraktioniert, also 2 Gy pro Tag für 30 Bestrahlungstage. Die Müdigkeit, Schwäche setzte etwa zwei Wochen nach Bestrahlungsbeginn ein und ging nach Bestrahlungsende sehr langsam zurück. Ich denke, es waren wenigstens drei Monate, ehe ein ungefährer Normalzustand erreicht war. Allerdings hat der Kopf, also die Leistungsfähigkeit des Gehirns, durchaus etwa ein Jahr und mehr benötigt, um wieder voll funktionstüchtig zu sein. Die Arbeitsfähigkeit bzw. bei Basti die Lernfähigkeit kann bereits deutlich früher möglich sein.
Sobald die Ärzte das OK geben (das ist sicher SOFORT), sollte er sich aktiv bewegen soviel wie er kann. Wichtig ist dabei eine Vielseitigkeit bzgl. der beiden Körperhälften, um die Lähmungen zu überwinden und die Denkfähigkeit zu trainieren. Koordination zwischen rechts, links, hoch, runter, wechselseitig, gleichseitig - fördert die Aktivität beider Gehirnhälften. Alles, was er an direktem Gehirntraining finden kann, soll er tun - Konzentrationsübungen, Logikaufgaben, ...
Basti ist noch so jung - er wird all seine Kräfte mobilisieren, um wieder fit zu werden.
Auch falls - was keiner hier wünscht - das März-MRT einen schlechten Befund bringen sollte - Basti muss für womögliche weitere Therapien so stark und optimistisch wie möglich sein!
Andererseits hat die Mattigkeit auch ihr Gutes, indem sie Basti Pausen aufzwingen wird. Die soll er akzeptieren, das geärgerte Hirn und der gesamte Körper brauchen ihre Zeit. Aber ein Wechsel nach einer Pause in eine andersgeartete Tätigkeit / Übung / Physiotherapie ist für ihn gut.
(Aaaahh, verdammt, wieso muss es diese verdammten Dinger geben. Wieso müssen Fast-noch-Kinder davon betroffen werden, die doch schon ihr Leben eigenständig leben wollen.)
Ihr habt Schreckliches durchmachen müssen, aber Ihr habt auch ärztliche Wunder erleben dürfen. Aus dem vollen Leben in ein "Das ist das Ende" und nun wieder auf einem aufsteigenden Weg voller Optimismus! Basti wird es schaffen! Und Du auch!
Viele Durchhalte-Grüße!
KaSy