HirnTumor-Forum

Autor Thema: TV über Thalidomid  (Gelesen 12838 mal)

Johanna Teig

  • Gast
TV über Thalidomid
« am: 16. April 2004, 10:27:56 »
Am Freitag, den 16. April 2004, kam um 23:10 im WDR ein Bericht über Contergan, wo es auch im den neuen Verwendungszweck gegen Tumore geht.

In erster Linie ging es um die alte Contergan-Geschichte, aber auch um neuere Einsatzmöglichkeiten. Es ging aber nicht um Hirntumore, sondern um Knochenkrebs (multiples Myelom) und um Krebsbehandlung im allgemeinen.
Interessant war auch zu erfahren, dass ein Forschungszentrum an der Uni Heidelberg eine größere Menge der Tabletten umsonst erhalten hat und diese an Patienten weitergeben kann.

http://www.wdr.de/tv/wdr-dok/archiv/2004/040416_01.phtml
« Letzte Änderung: 17. April 2004, 13:02:30 von Johanna »

Zimmer67

  • Gast
Re:TV über Thalidomid
« Antwort #1 am: 02. Dezember 2004, 21:49:09 »
Hallo

Na da haben wir es wieder.
Ich habe gestern im ersten die Sendung Monitor gesehen und dort ging es um besagtes Medikament.
Laut Aussage des Arztes ( den Namen habe ich leider vergessen) ist es gerade bei Tumorerkrankungen zu einer zwei Klassen Gesellschaft gekommen. Privat versicherte bekommen es verschrieben und die Kassenpatienten schauen in die Röhre. Danke Herr Schröder.

Hier der Link dazu

http://www.wdr.de/tv/monitor/presse_041202b.phtml

Pressemitteilung
MONITOR: Zwei-Klassenmedizin in der Krebsbehandlung
Krankenkassen verweigern Kostenübernahme für lebensrettende Medikamente

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland verweigern zunehmend die Kostenübernahme lebensrettender Medikamente für unheilbar kranke Tumorpatienten, wenn diese Medikamente bislang nur im Ausland zugelassen sind. Das berichtet das ARD-Magazin MONITOR in seiner heutigen Ausgabe (ARD, 20.15 Uhr).
Dies betrifft zum Beispiel das Medikament Thalidomid (früher Contergan), das in zahlreichen internationalen Studien eine hohe Wirksamkeit bei vielen Patienten mit einer Knochenmarks-Krebserkrankung bewiesen hat, aber bislang nur im außereuropäischen Ausland für diese Krankheit zugelassen ist. "Thalidomid entscheidet bei vielen unserer austherapierten Patienten über Leben und Tod", sagt Dr. Heinz Dürk, Chefarzt des Tumorzentrums am St. Marien Hospitals in Hamm. Doch die monatlich 800 bis 3000 Euro können viele Kassenpatienten nicht selber aufbringen. Privatversicherten wird das Medikament von ihrer Kasse erstattet.

Die gesetzlichen Krankenkassen berufen sich auf ein Urteil des Bundessozialgerichts vom 18.Mai dieses Jahres, dessen schriftliche Begründung im Oktober veröffentlicht wurde. Danach müssen gesetzliche Krankenkassen Medikamente, die noch keine Zulassung in Deutschland oder bei der EU haben, nicht erstatten. "Letztlich bedeutet das, dass man Möglichkeiten, das Leben zu verlängern, verspielt hat, wenn man gesetzlich krankenversichert ist und dass der Privatpatient durch die Kostenübernahme seiner Krankenkasse sein Leben im Einzelfall erheblich verlängern kann", kritisiert Chefarzt Dr. Dürk und spricht von einer "Zwei-Klassengesellschaft in der Tumorbehandlung in Deutschland". Die Deutsche Leukämie und Lymphom-Hilfe nennt das Vorgehen der gesetzlichen Krankenkassen "menschenunwürdig" und "unethisch". Dutzende von Patienten hätten sich in den letzten Wochen verzweifelt an die Selbsthilfegruppe gewandt.
    
   
« Letzte Änderung: 03. Dezember 2004, 20:47:14 von Ulrich »

 



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