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Autor Thema: Erfahrung nach Stimmbandlähmung mit Thyreoplastik-OP?  (Gelesen 10491 mal)

Gesuca

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Erfahrung nach Stimmbandlähmung mit Thyreoplastik-OP?
« am: 14. November 2007, 20:08:00 »
Im März diesen Jahres wurde mir ein Vagus-Neurinom entfernt und nach der OP hatte ich eine Lähmung des linken Stimmbandnerves und des linken Schlucknerves. Nach Zahlreichen Logopädie-Stunden ist meine Stimme auch schon um einiges besser geworden, da ich aber in einem Sprechberuf arbeite bin ich doch sehr eingeschränkt. Sobald der Lärmpegel nur geringfügig höher ist, habe ich ziemliche Schwierigkeiten, mich verständlich zu machen. Nun hörte ich von meiner Logopädin von der Möglichkeit einer Thyreoplastik-OP, d.h. mein gelähmtes Stimmband wird operativ an die gespannt und dadurch etwas weiter zum gesunden Stimmband gebracht. Die Stimme soll danach um vieles  besser sein. Da diese OP Methode (ich habe mich in der Phoniatrie in Erlangen informiert)  noch nicht so bekannt und weit verbreitet ist, möchte ich Euch fragen ob irgend jemand so eine OP schon hat machen lassen und wie die Erfahrungen danach waren. Gabs Probleme oder ist die Atmung dadurch stark eingeschränkt? Ich möchte es bald machen lassen, wäre schön wenn ich schnelle Antwort kriegen könnte.  

Offline KarlNapf

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Re:Erfahrung nach Stimmbandlähmung mit Thyreoplastik-OP?
« Antwort #1 am: 28. November 2012, 16:35:11 »
Die Thyroplastik ist eine Methode, bei der ein Titanimplantat eingebaut wird, um die gelähmte Stimmlippe in die Mittelstellung zu bringen. Auf diese Weise wird der Glottisschluß erreicht.

Alternativen sind die Stimmbandaugmentation, entweder reversibel (mit Hyaluronsäure) oder irreversibel (mit Hydroxylapatit oder Polydimethylsiloxan). Bei der reversiblen Augmentation ist es egal, ob man "ein bißchen mehr" einspritzt, das baut sich in 3-6 Monaten wieder ab, aber bei dem beständigen Material bleibt das halt drin, auch wenn es zu viel wäre.

Die Stimmbandaugmentation braucht eine Vollnarkose, die Thyroplastik nur eine Lokalanästhesie, die Operation erfolgt von außen.

Welche Operation geeignet ist, kann man nur im Einzelfall entscheiden. Ich halte die Thyroplastik für besser. Nur ist sie halt, wie oben schon bemerkt, relativ unbekannt. Auch Universitätskliniken bieten sie nicht unbedingt an.

Hier gibt es Informationen.
Dum spiro, spero = So lange ich atme, hoffe ich. (Cicero, ad Atticum 9,11)

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