Liebes Sternchen,
ich habe auch immer und immer wieder gedacht, das MRT nimmst Du doch locker.
Habe mir aber den Tag so wie ein Ritual gestaltet. Dieser Ort, wo das KH meiner HT-OP und eben auch die MRT-, Strahlentherapie- und NC-Kontrollen stattfinden, liegt 50 km entfernt und eine Stadt ist in der Nähe, in der ich vor- oder nachher durch Geschäfte bummle. Nach den Kontrollen trödle ich noch rum und gönne ich mir immer, egal, was rausgekommen ist, einen Kaffee/Kakao und etwas Leckeres dazu, bevor ich heimfahre.
Und doch merke ich nach dem Termin immer, immer noch seit 1995, wie sehr ich auf diesen Termin hin gelebt habe. Irgendwie gibt es bei mir danach eine eigenartige Stimmung, so, als wenn ich das Leben neu anfangen müsste, weil eine Etappe vorbei ist.
Und wenn bei mir dann noch unschöne Dinge (Bürokratie, Schmerzen, ein falsches Wort in den Gesprächen, ...) dazu kommen, dann macht mich das fertiger, als mich ein OB-Ergebnis aufmuntern könnte.
Das liegt aber vermutlich an meinen Erfahrungen mit MRT, die OB gewesen sein sollten, es aber im späteren Vergleich nicht gewesen waren. Und an der fehlenden Aussicht auf Besserung der von mir nicht beeinflussbaren Folgen, die mich auch die Arbeitsfähigkeit kosteten.
Für Dich ist es aber immerhin etwas, was andere nicht haben: Eine Kontrolle, ob etwas in Deinem Kopf wächst oder nicht. Und jedes Ergebnis, ob "OB" = Hurra oder "Da ist etwas" = Therapievorschläge einholen und handeln können, hat etwas ...... Gutes. (Ist das Wort "gut" hier angebracht?) Jedenfalls entscheidet das MRT über Dein weiteres Leben und deshalb ist es in jedem Fall wert, es mit Hoffnung durchzustehen.
KaSy