HirnTumor-Forum

Autor Thema: Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)  (Gelesen 11525 mal)

Offline Tina33

  • Junior Mitglied
  • **
  • Beiträge: 24
    • Profil anzeigen
Nach 5 Stunden OP rief  gegen 16 Uhr der Neurochirurg an und teilte mir mit, dass mein Mann die OP gut überstanden hat. Sie haben mehr gemacht, als gedacht. Die beiden kleineren erst vorgestern beim MRT entdeckten Meningeome wurden mit entfernt. Einer war glaube an der Schädelbasis. Sie haben großzügig Schädelknochen ausgefräst und einen Teil Knochen, den sie zur OP raus genommen haben, durch eine Plastik ersetzt. Ob nun durch Kunststoff oder körpereigen weiß ich jetzt gar nicht. Nach Folgeschäden gefragt und ob komplett entfernt meinte er , ja so wie es aussieht und er müsste gut weggekommen sein. Der große eigentliche Tumor sitzt links temporal und ist ein WHO II , weil er ins Sprachzentrum reinzuwachsen begann. Ich will gegen 19 Uhr nochmal auf ITS anrufen. Ich habe so ne scheiß Angst. Klar er lebt, das ist das Wichtigste, aber .... Vielleicht versteht mich hier jemand.

Überschrift editiert Mod
« Letzte Änderung: 21. März 2013, 20:44:01 von fips2 »

Offline probastel

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1154
    • Profil anzeigen
Re: Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)
« Antwort #1 am: 21. März 2013, 19:05:24 »
Hallo und ein herzliches Willkommen Tina33!

Es ist doch schon mal eine gute Nachricht, dass Dein Mann die OP gut überstanden hat und er NC zufrieden ist mit seiner Arbeit!

Wenn ich die Überschrift richtig interpretiere habt Ihr beiden leider schon Übung in Hirn-OPs. Immer wieder ist es ein erneuter Angang und die alten Sorgen und Ängste tauchen wieder auf. Wir haben hier einige alte Fahrensmänner und -frauen, die sich mehrfach dieser Probe stellen mussten und wir wissen nur zu gut wie sich auch die Angehörigen dabei fühlen. Wir können Deine Angst nur all zu gut verstehen.

Welche Folgen die OP hatte, nun, das wird letztlich nur die Zeit zeigen können und wir alle können verstehen, dass Du eine richtige Scheiß Angst hast. Wir alle hatten sie und sie ist vollkommen normal. Und bei jeder neuen OP, die einer von uns Forumianern erdulden muss, bangen wir mit. Und jedesmal sind wir absolut erleichtert, wenn sich unser Mitglied dann wieder hier bei uns meldet. In der Zwischenzeit bibbern wir alle mit.

Die Plastik, die Dein Mann erhalten hat, ist nicht zwangsläufig aus Kunststoff. Der Begriff soll nur andeuten, dass Dein Mann etwas dem entfernten Schädelknochen nachgeformtes erhalten hat. Ob es sich dabei um ein Transplantat eines Knochenstückes zum Beispiel aus dem Beckenknochen, ein Stück Knochenzement oder ein Gitternetz handelt ist nicht gesagt. Die Hauptsache ist, dass sein Schädel wieder stabil verschlossen wurde.

Mich wundert etwas Deine Wortwahl zu dem Haupttumor in der Nähe Sprachzentrums. Ein Meningeom dringt normaler Weise nicht in das Gehirn ein, sondern verdrängt es nur, auch ein WHO-II-Meningeom bleibt brav in seiner Tumorhülle. Aber schon alleine durch diese Verdrängung können Einschränkungen entstehen, wie wir alle wissen.

Bei einer OP wird das umliegende Hirngewebe gereizt. So verliert es auf einmal die "Stütze" des Tumors. Allein dieser plötzlich vorhandene Freiraum kann dazu führen, dass es zu vorrübergehenden Beeinträchtigungen des angrenzenden Hirnareals kommt. Diese Unterfunnktionen legen sich aber in der Regel wieder recht schnell. Ich selbst habe diese Erfahrungen am eigenen Leib machen dürfen. Vor der OP ein tauber Fuß und nach der OP ein taubes Bein bis zur Hüfte. Diese verstärkten Sympthome sind wie bereits geschrieben normal und kommen recht häufig vor. Bei mir klangen sie noch im Krankenhaus auf ein Maß ab, welches ungefähr dem Stand entsprach, den ich vor der OP hatte. Mittlerweile geht es meinem Fuß deutlich besser als vor der OP.

Lass Deine Zuversicht und Deinen Optimissmus nicht schwinden, sondern übertrage sie auf Deinen Mann. Er braucht sie nach einer so schweren OP um schnell wieder fit zu werden! Ja ich weiß, es ist leichter zu schreiben als zu machen, aber es wird der Genesung Deines Mannes helfen, wenn Du optimistisch an seiner Seite stehst.

Ich hoffe Ihr beiden seit nicht alleine, sondern habt Freunde und Familie, die zu Euch hält, mit denen Ihr Sorgen und Leid teilen könnt. Wir sind gerne für Euch da und teilen gerne Eure Ängste und Sorgen, hören zu und geben Rat wo wir können.

Beste Grüße und mit gedrückten Daumen für Deinen Mann

Probastel
« Letzte Änderung: 21. März 2013, 21:26:33 von probastel »
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline gaby56

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 250
  • Jeden Morgen geht die Sonne auch wieder auf
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP
« Antwort #2 am: 21. März 2013, 19:38:17 »
Liebe Tina33,

der Anlass fuer einen Besuch hier bei uns ist leider sehr bescheiden.

Ich kann dich und deine Aengste nur zu gut verstehen, war ich doch fast auf denTag genau vor 2 Jahren in der selben Situation. Alles erschien mir sinnlos, aussichtslos, nicht selten war ich total down, aber hier im Forum wurde ich immer wieder aufgebaut, bekam immer wieder Mut zugesprochen. Letztendlich hat sich unser Kampf gelohnt. Und so wird es auch bei euch sein., du wirst sehen.
Magst du erzaehlen, in welcher Klinik dein Mann operiert wurde?
Fuer alle Fragen, die du hast, wirst du hier immer offene Ohren finden.
Genauso ist es mir ergangen, als der Ausgang bei meinem Mann ziemlich hoffnungslos und ungewiss war.

Denk positiv, auch wenn das sehr sehr schwer ist und fast unmoeglich klingt.

Sei lieb gegruesst von Gaby
« Letzte Änderung: 21. März 2013, 19:45:56 von gaby56 »
Unsere Liebe erträgt alles, sie hofft alles, sie glaubt alles und sie hält allem stand.

Offline krimi

  • Global Moderator
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2120
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP
« Antwort #3 am: 21. März 2013, 19:39:54 »
Hallo Tina33,

erst einmal herzlich Willkommen in unserer Mitte.

Den Worten Probastels kann ich mich nur anschließen.

Mein Meningeom saß in der Nähe des Sprachzentrums und der Motorik. Meine re Hand und der re Fuß zeigten Taubheitsgefühle.
Und einige Tage nach der OP konnte ich auf einmal nicht mehr sprechen. Die Sprache ist aber wieder da und die Gefühle in Hand und Fuß auch.

Mir musste der entfernte Schädelknochen durch eine sogenannte Kalottenplastik ersetzt werden. Mit Knochenzement wurde der entfernte Teil meines Schädelknochens nachgeformt und anstelle des eigenen Knochens eingesetzt.

Ich schließe mich den Wünschen meines Vorschreibers an, dass ihr durch Familie und Freunde Unterstützung erfahrt.

Es ist leider so, dass bei solch einer OP das Gefühl da ist, als wenn man den Boden unter den Füßen verliert.

Gern hören wir dir hier zu und ermuntern dich und auch deinen Mann.

Ich wünsche euch weiter einen guten Verlauf, der mit der erfolgreichen OP seinen Anfang nahm.

Viele Grüße

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1357
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP
« Antwort #4 am: 21. März 2013, 19:44:32 »
Hallo Tina33,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Glaube mir, hier gibt es eine ganze Menge Leute, die Dich nur zu gut verstehen! Meine OP hat zehn Stunden gedauert, was mein Mann und meine Eltern damals durchgemacht haben, kann ich nur erahnen, aber dass es eine Tortur war, glaube ich sofort.

Dass Dein Mann nun schon mehrfach operiert werden musste, tut mir sehr leid, man hat ja doch jedesmal wieder diese Angst, als Betroffener und als Angehöriger.

Auch wenn es Deinem Mann in den ersten Zeit nach der OP nicht so gut gehen oder er irgendwelche Einschränkungen haben sollte, bitte dreh nicht gleich durch. Vieles gibt sich in den ersten postoperativen Tagen oder lässt sich im Rahmen einer Reha wieder in den Griff bekommen. Ich hatte auch leichtere neurologische Ausfälle, die sich aber innerhalb weniger Tage wieder gegeben haben.

Jetzt wünsche ich Deinem Mann erst mal, dass er die OP ohne Folgeschäden überstanden hat und bald wieder die Intensivstation verlassen darf. Wenn die Angst zu groß wird oder Du einfach jemanden zum Austausch brauchst, hier kannst Du immer herkommen, hier ist immer jemand für Dich da!

Alles Gute für Deinen Mann!

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline Mr.Cool

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 223
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP
« Antwort #5 am: 21. März 2013, 19:50:52 »
Und Anruf durch?

auch an die Angst gewöhnt man sich...
Leben sind von Natur aus endlich. ALLE!

Offline Tina33

  • Junior Mitglied
  • **
  • Beiträge: 24
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)
« Antwort #6 am: 21. März 2013, 21:52:40 »
So, vielen Dank erstmal, für die vielen lieben Worte. Ich war schon mal hier angemeldet, vor der Umstellung. Aber kam nicht mehr rein, selber NIck, nur nach Tina ein Leerzeichen.
Es handelt sich um ein atypisches Meningeom WHO II. Laut Arzt auf der ITS waren Narkose, Op und die 3 Stunden ITS komplikationslos. Er war ansprechbar, dämmert aber immer wieder, was ich persönlich normal finde. Morgen wollen sie ihn mal etwas checken und es wird ein MRT gemacht. Gegen Nachmittag kann es sein, dass er schon wieder auf Normalstation ist. Danke für eure Tipps, falls morgen was nicht so toll klappt. Ich denke wenn morgen der Tag rum ist, geht es hier wieder aufwärts. Ich hoffe nur, dass diesmal wirklich alles entfernt wurde.

Offline probastel

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1154
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)
« Antwort #7 am: 21. März 2013, 22:10:55 »
Hallo Tina,

das hört sich doch alles in allen recht gut an! Wenn ich mich so erinnere, was ich auf der ITS alles mitbekommen habe - nun ja, ich habe dort auch die meiste Zeit geschlafen. Es sei denn irgend so ein blöder Sauerstoffsättigungsalarm ging wieder los...  ::)

Ich freue mich jedenfalls, dass Du nun etwas entspannter bist und sich langsam wieder Optimissmus bei Dir breit macht. Es wird Dir gut tun Deinen Mann morgen wieder auf der Normalstation besuchen zu können.

Ich hatte auch ein atypische WHO-II-Meningeom und nach der zweiten OP wurde mir nahegelegt das OP-Gebiet bestrahlen zu lassen. Als ich mich dann mit den verschiedenen Strahlentherapeuten unterhielt wurde mir mehr oder weniger die Frage gestellt, warum ich denn jetzt erst käme. Eigentlich wäre ein WHO-II-Meningeom schon nach der ersten OP zu bestrahlen.

Auch wenn WHO-I-Meningeome relativ schlecht auf Bestrahlung ansprechen, da ihre Wachstumsrate so gering ist, sieht es bei den WHO-II-Meningeomen schon anders aus. Sie wachsen schneller und lassen sich daher besser mit einer Bestrahlung behandeln. Diese Option solltet Ihr unbedingt weiterverfolgen, auch wenn die NCs meinen dieses Mal alles erwischt zu haben.

Beste Grüße und für Deinen Mann eine schnelle und nachhaltige Genesung

Probastel
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1357
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)
« Antwort #8 am: 22. März 2013, 08:39:27 »
Hallo Tina,

das sind doch gute Nachrichten für den Anfang! Und wenn Du Deinen Mann heute besuchen kannst und er die Untersuchungen gut überstanden hat, dann geht es garantiert auch Dir besser. Du wirst sehen, von Tag zu Tag geht es ein Stückchen aufwärts, bei dem einen schneller, bei dem anderen langsamer, aber das Tempo ist nicht so wichtig. Hauptsache, es geht aufwärts!

Ich drücke Deinem Mann weiterhin die Daumen und gib uns doch bitte wieder Bescheid, wenn Du was Neues weißt.

Viele Grüße von der anderen Tina ;)
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline Tina33

  • Junior Mitglied
  • **
  • Beiträge: 24
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)
« Antwort #9 am: 26. März 2013, 10:03:15 »
So, nun hab ich endlich Zeit um zu schreiben.

Also 1. OP Tumor war WHO1 2005
2. OP schon WHO 2 danach Bestrahlung 2009
Bisher war der Professor noch nicht bei ihm.

Am 22.3. also am Tag nach der OP wurde er vormittags auf Normalstation verlegt und war mittags schon im Kiosk eine Zeitung kaufen. Tztztz es geht ihm super, wirklich super. Nun muss der Scheiß nur wirklich mal aufhören. Am 24.3. haben wir schon in der Cafeteria gesessen. Ich melde mich, wenn ich mehr über den Stand der Dinge weiß , vielen Dank. Eure Worte tun mir gut.

Offline Tina33

  • Junior Mitglied
  • **
  • Beiträge: 24
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)
« Antwort #10 am: 30. März 2013, 16:30:25 »
Laut Professor wurde alles entfernt, aber im Kurzbericht steht es etwas anders drin. Ich werde den Bericht mal abtippen und einstellen. Ich versteh es nur halbwegs. Vor allem verstehe ich nicht, warum nicht bestrahlt werden soll. Mein Mann ist seit heute zu Hause und es geht ihm super. Mich macht nur der Bericht kirre, denn ich dachte echt nun wäre mal alles vorbei.


Offline probastel

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1154
    • Profil anzeigen
Re:Heute hatte mein Mann seine 3. OP--Vorst Tina33 (Angehörige)
« Antwort #11 am: 30. März 2013, 21:36:05 »
Hallo Tina,

ich freue mich zu lesen, dass es Deinem Mann so zügig besser geht. Ich hoffe und drücke die Daumen, dass er weiterhin auf diesem guten Weg bleibt.

Wir helfen Dir gerne so gut wir können den Kurzbericht zu übersetzen. Dieses "Ärzte-Deutsch" ist wirklich und wohl auch absichtlich für den Laien unverständlich.

Mit gedrückten Daumen

Probastel
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung