Hallo riki
Diese Angst darfst du ruhig haben. Die Ängste darüber sind ganz normale Ur-Überlebensfunktionen des Körpers auf Situationen welche für Ihn offensichtlich lebensbedrohlich sind. Es sind also ganz gesunde Reaktonen.
Wichtig ist aber dabei, dass du darüber redest."In-sich-hinein-fressen" ist die denkbar ungünstigste Reaktion darauf. Deine Seele braucht Luft und Die schaffst du am ehesten durch Kommunikation.
Meine Frau reagierte beim Erstbefund ihres Meningeoms für mich ganz seltsam. Sie freute sich über die bevorstehende OP. Ich fragte sie warum sie denn keine Angst davor hätte. Sie sagte daufhin, dass sie sich darauf freue, wieder richtig zu sehen und dass die Kopfschmerzen endlich weg wären. Außerdem habe sie zum Neurochirurgen ein tiefes Vertrauen nach dem ersten Gespräch mit ihm. Daran zog sie sich positiv hoch.
Die bevorstehende OP ist kein Bilddärmchen, oder Schnitt in den Finger.
Vom Gefühl unmittelbar nach der OP her mag es so wirken, aber deshalb raten wir den Patienten unbedingt zur Reha, weil man dort lernt mit den Nachwirkungen umzugehen und bestende physische, sowie psychische Probleme abzubauen.
Ich habe schon erlebt, dass Ärzte, den Patienten von der Reha abgeraten haben, da sie dort so viel Leid sehen würden. Ich finde das als totalen Blödsinn. Es kommt auf die Art an wie man diesen Situationen begegnet. Immer ein halb volles Glas sehen und kein halb Leeres.
Es gibt dort Menschen, die es schwerer oder weniger getroffen hat als man selbst betroffen ist.
Mit Hilfe eines guten Psychologen, lernt man daraus positive Gedanken und Motivation zu schöpfen.
Auf der einen Seite sieht man, dass es einen hätte schlimmer treffen können und auf der andren Seite bekommt man Motivation durch Patienten, denen es gleich ging wie einem selbst und schon große Fortschritte gemacht haben. Dort mit einem Verband oder rasierten Haaren herum zu laufen ist viel entspannter als zu Hause, wo man da ja eher als Sonderling angesehen wird und ungewollt Hemmschwellen gebildet werden. Dort ist es ganz normal. Bis man nach Hause kommt sind diese äüßerlichen Schäden schon so weitesgehend verheilt, dass man fast wieder wie zuvor aussieht.
Diese Motivation und Ausszeit bekommt man niemals zu Hause. Dort ist man sich selbst überlassen und rutscht ungewollt in eine Verdängersituation, sowie Depression, weil man nicht weis wie man effektiv dem gegensteuert.
Wenn du quer durchs Forum liest, wirst du viele Stellen finden an denen andere User berichteten, dass sie es heute bereuen, keine oder verspätet Reha gemacht zu haben.
Du wirst dich fragen, warum schreibt er das jetzt schon, ich weis doch noch gar nicht, wann ich operiert werde? Der Rat kommt deshalb so früh, damit man sich gleich mit dem Sozialdienst der Klinik in Verbindung setzen kann, damit beim Entlasstag schon alle Weichen und Anträge für eine AHB/( Reha gestellt sind. Wenn die Antragstellung eine Klinik macht, dann geht das ganz fix.
In Mainz steht bei Kopf-OPs schon der Sozialarbeiter, spätestens nach der OP auf der Matte.
Zumindest wars bei meiner Frau so. Bei der Visite gleich Arzt und Schwester darauf ansprechen und anfordern.
Lies mal hier:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6967.0.htmlund da:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,2613.0.htmlAusnahmen bestätigen auch die Regel. Ich kenne hier im Forum nur ganz wenige User, welche keine Reha in Anspruch genommen haben, oder für nicht hilfreich für sich selbst fanden.
Jeder muss wissen was er tut und ob er diese zustehende Leistungen in Anspruch nimmt, oder nicht. Ich finde, man kann sich erst dann ein Urteil bilden wenn man dort war und nicht von vorn herein abgelehnt hat. Wie will man da urteilen?
Wir im Forum weisen nur darauf hin, dass Diese bestehen und man sie notfalls einfordern kann.
Gruß unnd igB
Fips2