Guten Tag hier im Forum,
es ist nicht sehr schön, was Deiner Mutter geschehen ist und wir werden hier versuchen, Dir Deine "vielen" Fragen zu beantworten.
Eigentlich ist es erst eine: Was bringt eine Bestrahlung bei einem operierten Meningeom?
Ich gehe davon aus, dass
(a) das Meningeom nicht vollständig entfernt werden konnte, um die umgebenden Hirnstrukturen zu schonen und/oder
(b) es mit dem WHO-Grad II oder III eingestuft wurde.
Im Fall (a) soll die Bestrahlung die verbliebenen Reste des Menigeoms beseitigen, also die sich teilenden Zellen ihrer Teilungsfähigkeit berauben, indem die Zellkerne während ihrer empfindlichsten Situation durch die Strahlen so geschädigt werden, dass sie abgetötet werden.
Im Fall (b) muss davon ausgegangen werden, dass das Meningeom nicht vollständig entfernt werden konnte, weil es sich nicht mehr kompakt in seiner Hülle an einer deutlich auszumachenden Stelle befand. Es gibt bei diesen höhergradigen Menigeomen Tumorzellen, die sich einzeln in der Nähe des Meningeoms befinden und über kurz oder lang neu zu Meningeomen heranwachsen können. Das muss unbedingt vermieden werden, so früh wie möglich.
Deine Mutter hatte vielleicht bereits Symptome, wegen derer sie zum MRT geschickt wurde, wo das Meningeom entdeckt wurde. Dann hat es bereits Schäden angerichtet, die lange Zeit benötigen, um rückläufig zu sein. In einer Rehaklinik sollte ihr für den Anfang geholfen werden, damit umzugehen und Hinweise für die weitere Therapie zu Hause und eigene Übungen zu erhalten.
Sollten die Symptome erst durch die OP aufgetreten sein, dann war durch den Neurochirurgen bereits eine Abwägung erforderlich: So viel wie nötig vom Meningeom entfernen, um das Leben Deiner Mutter zu retten und gleichzeitig so wenig wie möglich von den umliegenden Strukturen zu stören, um das Leben noch lebenswert zu erhalten.
Die Bestrahlung ist nicht dazu da, einzelne Symptome zu beseitigen, sondern um ihre Verschlimmerung zu verhindern.
Warum für das Gammaknife plädiert wurde, kann ich nicht sagen.
Üblich ist eine Bestrahlung über 6 Wochen mit werktäglich (Mo-Fr) einer relativ kleinen Strahlendosis, um nach und nach alle sich schneller teilenden Zellen, also die Tumorzellen, zu erwischen und abzutöten. Das belastet den ganzen Körper in einem gewissen Grad, schließlich ist das Gehirn damit beschäftigt, die abgetöteten Zellen abzubauen.
Das Gammaknife ist eine neuere Methode, findet in einer Sitzung statt, dauert dafür viel länger und soll weniger einschränkende Nebenwirkungen haben. Es ist auch teurer (nicht für Deine Mutter).
Vielleicht erfragt Ihr beim Strahlentherapeuten den Grund für diesen Vorschlag.
Ansonsten hast Du vielleicht bemerkt, dass ich mehr Fragen habe als Du, weil es nicht ganz so einfach ist, mit so wenigen Informationen einigermaßen treffsicher zu antworten. Vielleicht schreibst Du noch, wo das Meningeom war, die Größe, den WHO-Grad, was Du mit OP-Erfolg meinst, wie Deine Mutter damit klar kommt, ...
Ich wünsche ihr alles Beste und Dir - sei für sie da.
KaSy