wie werdet ihr damit fertig?

[Paranoid]

Hallo leute,

ich melde mich mal nach einer sehr langer zeit. 2009 oktober oder september wurde bei mir ein Glioblastom endeckt... Seit dem läuft mein leben iwie echt abwärts... ich habe schon meine jährliche untersuchung um mehr als halbes jahr überzogen weil ich einfach kein bock habe hinzugehen... ich stelle mir immer soviele fragen, ob ich gelähmt oder iwie zurückgeblieben werde oder auch unerträgliche schmerzen, ob es nicht besser wäre sich bei ersten rezidiv symptomen einfach selbst "zu helfen"... es herrscht soviel chaos im kopf das ich durchdrehe, meine mutter denkt immer noch es war ein guter tumor und das ich die geschichte vergessen kann...

ich hatte schon vor dem tumor u.a. depressionen, die erste zeit nach der chemo und bestrahlung fühlte ich mich wirklich super, ich fühle mich als hätte ich mir zeit erkämpft und dachte nicht an morgen.. vll weil ich es auch wusste bzw dachte das ich eigentlich ned mehr viel zeit habe. doch dann hatte ich nach einiger zeit dieses gefühl von ungewissheit, wann kommt es wieder und dann ging es wieder los mit dem chaos... man will nichts planen, man hat auch langsam kein bock drauf zuwarten... ich überlege es meiner mutter zusagen aber habe angst dass sie in meine nähe ziehen will, was ich dann nicht akzeptieren werde hab da so meine probleme wenn verwandte oder bekannte von dennen bei mir in der nähe wohnen...

ich wollte nur mal was los werden und keine ahnung... vll wird es mir dann später besser gehen... tut mir leid wenn ich hier so eine negative stimmung verbreite, bin einfach nur verwirrt...

peace and love

[krimi]

Guten Morgen Paranoid,

ich habe mir deine ersten Postings von 2011 durchgelesen. Etwas früheren Datums ist leider nichts zu finden.

Mich erstaunen die langen Abstände zwischen den MRTs und auch deine Null-Bock-Einstellung dazu.
Einerseits schreibst du von deiner Riesenangst vor einem Rezidiv und was auf dich zukommen kann und andererseits lässt du nicht nachgucken.

Mach schleunigst einen Termin für das überfällige MRT aus. Nur so erhältst du Gewissheit und musst nicht in Angst leben.

Aus dem was und wie du schreibst stellt sich für mich die Frage: Hast du dir psychologische Hilfe gesucht? Du schreibst, dass du schon vor der Tumordiagnose Depressionen hattest. Diese Diagnose zeigt, dass du in Behandlung warst und nachdem es dir nach OP etc. gut ging, du wohl keine therapeutische Behandlung mehr in Anspruch genommen hast.  Dann möchte ich dich ermuntern dir Hilfe zu holen. So wie sich dein Seelenleben anhört ist das für dich dringend erforderlich.
Du sagst, dass du nicht mit deiner Mutter über deine Ängste und Sorgen sprechen magst, sie nicht in deiner Nähe haben möchtest. Dann wäre eine neutrale Person doch genau das Richtige für dich.


Auf alle Fälle solltest du aktiv werden. MRT und psychologische Hilfe.

Ich wünsche dir, dass sich dann herausstellt: Kein Rezidiv.

Viele Grüße

krimi

[Bluebird]

Hallo Paranoid,

ich bin sehr erstaunt über Deinen Beitrag. Du hast den Kontrolltermin über ein halbes Jahr verstreichen lassen? Ein Jahr Intervall erscheint mir bei einem Glio schon sehr lang, denn im Forum gibt es Betroffene, die selbst nach 5 oder 6 Jahren alle 3 - 6 Monate zur Kontrolle gehen.
Du hast Depressionen und vermutlich auch eine Panikstörung, die aufgrund der Situation nachvollziehbar ist. Warst Du seinerzeit wegen der Depressionen in psychotherapeutischer Behandlung? Wenn sie Dir geholfen hat, dann solltest Du Dich um eine erneute Therapie bemühen. Die Genehmigung hierfür dürfte überhaupt kein Problem sein.
Natürlich kann Dich nichts und niemand zu einer neuen MRT-Kontrolle zwingen. Du hast Angst vor der Wahrheit, Angst vor der Ungewissheit - ein innerer Konflikt. Die Wahrheit kann sehr beruhigend sein, wenn kein weiterer Tumor gefunden wird. Die Wahrheit kann Dir Lebenszeit schenken, falls doch ein Rezidiv entdeckt wird, das aber rechtzeitig behandelt werden kann. Die Ungewissheit drängt Dich zum Grübeln in alle Richtungen. Du allein kannst für Dich entscheiden, was Du wirklich möchtest.

Du bist wichtig, Du musst für Dich sorgen, was auch bedeuten kann, die Rücksicht auf die Gefühle lieber Menschen nicht als oberste Priorität zu setzen, sondern ein offenes, ehrliches Gespräch  z.B. mit der Mutter zu führen. Hast Du nur Angst, sie zu verletzen und zu ängstigen oder ist es die eigene Verdrängungstaktik, dass das, was unausgesprochen bleibt, einfach nicht existiert? Es ist möglich, dass sie sich verstärkt um Dich kümmern will. Da kannst Du Grenzen setzen, bis hierhin und bitte nicht weiter. Andererseits ist es doch gut zu wissen, dass da die Mutter ist, zu der Du gehen kannst und die Dich ganz sicher vorbehaltlos liebt.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du für Dich eine Lösung findest, die Dir hilft, mit der Situation zu leben.
Kämpfen und Lebenswille trotz des herben Schicksalsschlags zeugt von Mut - und es lohnt sich für jeden weiteren Tag!

LG
Bluebird

[schwede]

Hallo Paranoid,

mich erstaunen diese Abstände zu den Kontrollterminen auch ein wenig.
Ich gehe alle 4 Monate zum MRT.

Nun aber mal eine ganz Andere sichtweisse, nicht das jeder so machen sollte.Wie du. Bloß nicht !

Die holst dir jetzt einen Termin und lässt ein MRT machen.

Was kann dir auf diesen Bildern gezeigt werden, nach einer solchen Zeit.
Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten !

Entweder der Tumor ist gewachsen oder er ist nicht gewachsen.

Wenn er wieder gewachsen ist, ok müssen wieder neue Optionen gesucht werden.

Wenn er jetzt aber nicht gewachsen ist, nach solch einer Langen Zeit.
Ist das doch ein gutes Zeichen, du kannst dann neu Anschließen.Und zu regelmässigeren Kontrollen in kürzeren Abständen gehen.

Deine Depressionen könntest du auch vielleicht besser in den griff bekommen.

Manchmal gibt das Leben einem nur die Hop oder Top Möglichkeit. Erst nach dieser Entscheidung kann st du dann wieder ruhiger Schlafen/Leben.

Es hilft dir nichts vor den ganzem weg zulaufen . Es ist sowieso schneller und holt dich ein.

Sortiere mit Fachmännischer Hilfe deine Gedanken!

Dann noch warum hast du davor so viel Angst das deine Mutter oder andere Verwandte dir Helfen könnten.
Sie werden dich nicht erdrücken. Sie wollen dir halt helfen.
Du setzt die Grenzen.
Ich kann mit Mitleid auch nichts anfangen. Das ist aber meist kein Mitleid, sondern auch nur Hilflosigkeit.

Deine einstellung nichts zu Planen, hilst dir auch nicht weiter.
Ich selber Plane immer für die Nahe aber auch für die späte Zukunft.

Das finde ich auch wichtig. Es gibt keinen Plan der 100% so umgesetzt wird wie er vorher geplant wurde.
Genau daran steht der reiz, was kommt wirklich.

Nimm dein jetziges Leben an, du hast nur dieses!

LG schwede