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Autor Thema: Meningeom und Malignom  (Gelesen 8090 mal)

Ulrich

  • Gast
Meningeom und Malignom
« am: 27. August 2002, 16:50:21 »
Der LINK zum Originalartikel.
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Thomas Wagels:
Meningeom und Malignom - eine retrospektive Analyse von 209 Meningeompatienten

Dissertation Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Kurzfassung (Zitat):

Es erfolgt die retrospektive Analyse von 209 Patienten, bei denen histologisch und / oder computertomographisch ein Meningeom diagnostiziert wurde. Anhand von Krankenakten, radiologischen Daten und telefonischem Interview wurden verschiedene Untergruppen der Meningeome unter besonderer Berücksichtigung derjenigen, die mit einem Malignom assoziiert waren, gebildet und hinsichtlich Geschlecht, Histologie, Ödem, Therapie und Prognose verglichen.
In der vorliegenden Untersuchung stellt die Computertomographie die wesentliche diagnostische Methode dar. Auch heute gilt die CT als Methode der Wahl in der Primärdiagnostik und in der Verlaufskontrolle. Die Magnetresonanztomographie und Magnetresonanzangiographie sind vor allem in der präoperativen Planung von zunehmender Bedeutung.

Lokalisation, Tumorgröße und Ödemausdehnung stellen die entscheidenden Faktoren für die Entwicklung der klinischen Symptome dar. Es konnte in der vorliegenden Untersuchung eine signifikante Korrelation zwischen der Größe des Meningeoms und der Ausdehnung des begleitenden Ödems festgestellt werden. Bei den Meningeomen, die die Malignitätskriterien der WHO erfüllen, liegt das Geschlechtsverhältnis von Frauen:Männern bei 1:2, während es im Gesamtkollektiv bei 3:1 liegt. Positive Korrelationen ergeben sich für das maligne Meningeom zu Tumorgröße und Ödemausmaß.
Eine deutlich überproportionale Koinzidenz von Meningeom und Mamma-Carzinom (Brustkrebs) konnte im vorliegenden Kollektiv beobachtet werden. Eine mögliche genetische Disposition (LOH Chromosom 22) und das Vorliegen von Hormonrezeptoren stellen mögliche Erklärungsansätze dar. Das Risiko der Assoziation ist besonders hoch bei Frauen jenseits das 50. Lebensjahres. Molekularbiologische Erkentnisse über genetische Veränderungen, wie z.B. LOH von Chromosom 22, und die Struktur, Verteilung und Wirkung von Hormonrezeptoren zeigen neuere Möglichkeiten im Hinblick auf die Diagnostik und vor allem auf mögliche therapeutische Konsequenzen auf.

Therapie der Wahl bei symptomatischen Meningeomen ist die Tumorexstirpation, solange keine Kontraindikationen vorliegen. Allerdings muß nicht jedes Meningeom muß operiert werden; es kann auch primär der Verlauf beobachtet werden, wenn Größe und Lokalisation des Tumors dies erlauben. Das Vorliegen einer symptomatischen Epilepsie spielt bezüglich der Prognose keine Rolle. Da zu den häufigsten Todesursachen internistische Grunderkrankungen und perioperative Komplikationen zählen, ist grade bei nicht oder weniger symptomatischen Patienten ein abwartendes Verhalten vertretbar. Allerdings sollte bei Frauen über 50 Jahren stets die Suche nach einem Malignom (insbesondere Mamma-Carcinom) erfolgen. Bei männlichen Patienten mit Menigeom ist die Operationsindikation großzügiger zu stellen, um nicht die Exstirpation eines malignen Meningeoms zu versäumen.

Neben der Operation werden insbesondere bei den malignen Meningeomen als zusätzliche Therapieoptionen die Strahlenbehandlung und die Chemotherapie eingesetzt. Insbesondere präoperativ kann darüber hinaus gezielt die Tumorgefäß-Embolisation als Vorschalteingriff erfolgen. Für die Zukunft erscheint ein medikamentöser Behandlungsansatz mit Gaben von Hormonrezeptor Agonisten oder -Antagonisten als präoperative oder begleitende Behandlungsmaßnahme denkbar.


« Letzte Änderung: 31. Oktober 2008, 11:47:10 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Meningeom und Malignom
« Antwort #1 am: 03. April 2004, 17:10:40 »
Cancer. 1999 May 1;85(9):2046-56.
 
"Malignancy" in meningiomas: a clinicopathologic study of 116 patients, with grading implications.

Perry A, Scheithauer BW, Stafford SL, Lohse CM, Wollan PC.

Division of Neuropathology, Washington University School of Medicine, St. Louis, Missouri 63110-1093, USA.

BACKGROUND: Due to the rarity of malignancy in meningiomas, prior studies have been limited to small series. Controversies regarding the definition of malignant meningioma have complicated matters further. Although histologic anaplasia and extracranial metastasis are established criteria, the former is difficult to define and the latter represents a clinical finding. Traditionally, brain invasion has also been accepted, although this has recently been debated. In a prior series, the authors were unable to prove that 23 meningiomas that had invaded the brain were more aggressive than atypical meningiomas.
METHODS: The authors expanded their analysis to include 116 patients diagnosed with "malignant meningioma" due to brain invasion, frank anaplasia (20 mitoses per 10 high-power fields or histology resembling carcinoma, sarcoma, or melanoma), and/or extracranial metastasis. Patients were followed until death or for a median of 3.7 years.
RESULTS: Survival time was highly variable, ranging from 10 days to 24 years. In multivariate analysis, histologic anaplasia (P=0.0035), subtotal resection (P=0.0038), 20 mitoses per 10 high-power fields (P=0.0071), and nuclear atypia (P=0.0068) were associated with poor survival. Of the 89 cases of meningioma that had invaded the brain, 23% were otherwise benign, 61% were otherwise atypical, and 17% were frankly anaplastic. Those without anaplasia behaved similarly to atypical meningiomas from the authors' prior study. In contrast, anaplastic meningiomas were usually fatal, associated with a median survival of 1.5 years.
CONCLUSIONS: Based on these findings, the authors suggest that brain invasion constitutes an additional criterion for the diagnosis of atypical meningioma (World Health Organization [WHO] Grade II), whereas frank anaplasia indicates high grade (WHO Grade III-IV) malignancy.
MeSH Terms:
*   Adolescent
*   Adult
*   Aged
*   Aged, 80 and over
*   Child
*   Female
*   Human
*   Male
*   Meningeal Neoplasms/mortality
*   Meningeal Neoplasms/pathology*
*   Meningeal Neoplasms/surgery
*   Meningioma/mortality
*   Meningioma/pathology*
*   Meningioma/secondary
*   Meningioma/surgery
*   Middle Aged
*   Mitosis/physiology
*   Neoplasm Invasiveness
*   Neoplasm Recurrence, Local/mortality
*   Neoplasm Recurrence, Local/pathology
*   Neoplasm Recurrence, Local/surgery
*   Prognosis
*   Proportional Hazards Models
*   Retrospective Studies
*   Survival Rate




 



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