Liebe saskia,
leider ist es mit einer diagnose wie in deinem (hier vielen) sehr schwer das wissen wir nur zu gut.
versuche dir wenigstens selber etwas den druck rauszunehmen das mit dir menschlich gesehen für deine umwelt nichts verändert wirkt nd du durchaus das recht hast als betroffene die zeit dir zu nehmen und auch zu gönnen, die du für diesen schock zum verarbeiten brauchst.
du brauchst dich auch nicht dafür zu entschuldigen das es so ist...hier verstehen wir das alle. auch bei mir hat sich seit der diagnosestellung meine sichtweise auf mein leben und auf das leben anfürsich sehr verändert. ich habe so schlimm es sich anhören mag etwas gutes dabei bekommen eine neue sicht auf die dinge die mir immer für wichtig erschienen und jetzt wichtig sind und die für mich irgendwie unwichtig bzw. unbeachteten kleinigkeiten auf die es mir mittlerweile viel wichtiger geworden sind zu haben.
uhi langer satz...verständlich?
du setzt dich jetzt intensiv mit dir selber auseinander. nichts hat dich vielleicht bisher dazu veranlaßt dich mit dir ganz alleine auseinander zusetzen. wir bermekten es vielleicht nicht (ich nicht damals) wie wichtig genau das ist. es ist anstrengend oft wollen wir es nicht und haben ja dafür gründe wie: keine zeit, andere muß ich mich kümmern, stress, arbeit usw. das lenkt uns im alltäglichen leben ab. jetzt stehst du da, bekommst einen tiefen stich ins herz mit der diagnose, du mußt für dich entscheiden was wie geht es weiter.... alles dreht sich gerade um dein hauptthema. und dann bekommst du deine umwelt mit, wie durch eine milchige glasscheibe und dir erscheint plötzlich dieses leben das du bis vor kurzem vielleicht genauso verbracht hast so unreal vor.
ich rege mich noch heute auf über menschen die probleme haben weil der käsekuchen eine riss bekommen hat...das ist total schlimm weil er ist ja für den kuchenbasar in der kirche....
ich habe schon zum 2x mal schnupfen...da stimmt soch was nicht? oder macht der arzt auch das richtige??
das t-shir ist gerade heute im angebot und jetzt ist es schon vergriffen...das gibts doch nicht....
ich rege mich sogar in meiner familie auf, weil mein mann (er verzeiht es mir weil wir haben darüber gesprochen
) 2 wochen lang eine schiene tragen mußte wegen einer sehnenscheidenentzündung und er kein saxophon üben konnte.....was sind zwei wochen???
nimm die auch das tempo raus um wieder so schnell wie möglich zu funktionieren. das brauchst du nicht, auch nicht wenn du eine eventuelle op noch vor dir hast.
deine gedanken rund um das "ding" im kopf sind jetzt immer noch so im vordergrund, dein hirn braucht noch etwas zeit um runterzufahren bzw. es wird bestimmt da du weiter arbeitest, hobby's hast, wahrscheinlich automatisch in eine phase reinrutschen, in der dir auffällt: huch heute habe ich kaum an den "untermieter" gedacht. mehr und mehr dringt das für dich noch unheimliche in den hintergrund. es ist sogar (finde ich) wichtig ein stückweit "normalität" zurückkommt.
noch sind da aber noch offene dinge. vielleicht ist es dir ja möglich bereits jetzt schon für dich die dinge die dir aufgefallen sind und die du als komisch von den anderen leuten um dich herum empfindest weiterhin aus deiner jetzigen sichtweise jetz als gut in deinen alltag zu integrieren??
ich schreibe und schreibe und weiss gar nicht ob ich das zu komplziert geschrieben habe um dir was ich denke mitzuteilen...
vielleicht schreibt noch andere kürzer und besser verständlich wie ich es gemeint habe??
du hast innerhalb kurzer zeit zudem erlebt. eltern zu verlieren, freunde....ist absolut schrecklich. davor kann auch ich dich nicht bewahren, unser leben verläuft oft nicht so wie wir es gerne hätten. es tut mir leid für dich liebe saskia, da damit bestimmt vertraute personen weggebrochen sind mit denen du dich ausgetauscht hättest können, die dir direkten trost und mut zugesprochen hätten.
ich/wir im forum stehen dir gerne bei um dich zu motivieren, zu trösten, zuzuhören wenn du einfach alles mal rausschreien möchtest. ich kenne viele facetten von mir die ich vor meinem "dingsda" nicht gesehen habe.
wie du geschriebn hast...realisier es, es ist wie eine art annehmen auch wenn dies vergleichsweise ja kein "geschenk" ist. trotzdem es nützt ja nichts...es ist da ob du nun traurig bist oder ob du auch heiter vergnügt und dann so hoffe ich auch glücklich bist..dem "ding" ist es egal. deine ausgebremst fühlen wird sich in dem tempo lösen in dem du es lenkst und so ist es dann gut...für dich!!! egal ein anderer macht es halt anders..wir sind verschieden und einzigartig und darum wird es immer anders sein.
ach du meine güte...sorry saskia ...zum abschluss
ich hoffe ich konnte dir aufschreiben wie ich als selber betroffene aus erfahrung gelernt habe.
glaube mir ich finde es oft zum mäusemelken die tage die halt schei....sind. habe verstimmungen fluche und finde das ganze leben ungerecht.....aber ich weiss, auch das geht vorbei ich lasse es aber zu und dann ist gut. schon vor meiner erkrankung war kein tag wie der andere.
ganz liebe grüße und fühl dich umarmt
igelchen