Hallo Thomas,
es ist genauso wie Frau Ypsilon schreibt: Du brauchst Geduld, die Reha wird Dir helfen und vieles wird noch besser werden. Und Dein Verlauf wird mit keinem anderen vergleichbar sein. Das gilt auch für die Dauer der Krankschreibung, evtl. Schmerzen, die Belastbarkeit, die Konzentration und und und.
Dass Du keine Schmerzen hast, ist doch schon mal gut, ich nehme an, dass Du jetzt kein Novalgin mehr nimmst. Das ist prima. Das Kurzzeitgedächtnis kann man trainieren, Tipps hierfür hast Du schon bekommen. Für mich ist es heute noch eine Herausforderung, ohne Einkaufszettel einkaufen zu gehen.
Bei kleineren Einkäufen bekomme ich das hin, aber wehe ich muss mehr als fünf, sechs Dinge einkaufen. Heute war ich bei meiner Hausärztin, ich musste einige Punkte mit ihr besprechen, die habe ich mir brav vorher notiert und den Zettel mitgenommen. Auf dem Heimweg ist mir dann eingefallen, dass ich einen Punkt nicht besprochen hatte, den hatte ich vergessen aufzuschreiben...
Die Müdigkeit überfällt mich heute noch und es kommt gar nicht gut, wenn ich mir dann mein Streckerchen nicht gönnen kann, weil wie z.B. heute mein Sohn daheim ist und gerade einen Riesenterror wegen der Hausaufgaben macht.
Ich brauche diese "Mittagspause", hinlegen, absolute Ruhe, entspannen. Danach schaffe ich dann auch den Rest des Tages, wenn auch nicht mehr so gut wie den Vormittag.
In der ersten Zeit nach der OP hat mein Hirn auch ständig nach Zucker verlangt. Das wurde aber deutlich besser, ich bin nicht mal mehr schokosüchtig und Cola brauche ich auch nicht mehr so regelmäßig wie früher.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dir nutzlos vorkommst, Deine Frau geht in die Arbeit (das machen gesunde Menschen halt nun mal meistens so) und Du "hängst daheim rum". Aber Du bist ja kein fauler Knochen, der alles seiner Frau überlässt, Du hast einen große OP hinter Dir, bist noch nicht wieder fit und deshalb krankgeschrieben. Nach der Reha sieht die Welt garantiert anders aus. Aber auch danach wirst Du wohl noch Geduld haben müssen. Ich verstehe natürlich auch, dass Du Dir Sorgen um Deine Zukunft und die Deiner Familie machst. Trotzdem bringt es Dir nichts, zu früh wieder zu arbeiten um dann noch viel gewaltiger auf die Nase zu fallen. Ich kenne jemanden, der wenige Wochen nach der OP (ich glaube es waren neun Wochen) wieder gearbeitet hat. Er hat es dann später als "Ochsentour" (oder so ähnlich) und als "nicht unbedingt empfehlenswert" bezeichnet.
Nutze die Reha, lerne Dich zu fordern, ohne Dich gleich zu überfordern, ich bin gespannt, was Du uns im Dezember berichten wirst.
Ich schicke Dir mal ein großes Paket Zuversicht, Zuversicht und Geduld sind ein wirklich gutes Gespann.
LG TinaF