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Tipps Und Tricks

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enie_ledam:
Hallo,

da ich ja immer nach Hilfestellungen schreie habe ich mir gedacht, ein eigenes Thread dazu wäre nicht schlecht.
Ich hatte jetzt 2 Wochen "psychisch funktionelle" Ergotheraie. Fast jeden Tag und dazu Erstgespräche bei psychologen - mein Gehirn hat gedampft aber meine Belastbarkeit ist schon gestiegen. Da spielt man eigentlich nur die ganze Zeit und zwar folgende Spiele: ... wer kennt noch weitere Spiele die bei der förderung der Belastbarkeit helfen?
... Blokus, Abalone, Triomino, Rummekub, Lok... (ein scrabblefeld mit steinen auf denen "fäden" zusehen sind und man muss die steine so legen, dass der faden nicht unterbrochen wird, mit punkten und 2x feldern)

dann natürlcih die kostenlose version von neuronation und cognifit

dann bei fehlender Motivation einen Tagesplan schrieben mit Essen und Pausenzeiten und sich daran halten - egal ob guter oder schlechter Tag es wird nur soviel gemacht wie auf dem Plan steht (das fällt mir sehr schwer)

nicht an gesunden Menschen messen (z.B. 40 Bahnen schwimmen obwohl man nach 20 schon leicht ko ist)

Kleinigkeiten sehen und positiv sein (oh juhu ich habe heute wäsche gewaschen aufgehängt und gefaltet und jetzt ist sie im Schrank)

wer hat noch mehr Sachen?

KaSy:
Hallo, enie_ledam,
tolle Idee, die Du da hast. Und vor allem bist Du ein Glückskind, weil Du bei dem gewaltigen Pech, das Dir zugestoßen ist, eine solche gute "psychisch funktionelle" Ergotherapie gefunden hast! Ich habe so etwas weder hier noch in den Rehakliniken erleben dürfen. Meine Neurologin hatte auch keinen Tipp, sie meinte, alles, was es hier gäbe, wäre für Demente, wozu mich keine Kasse zählen würde, sie auch nicht, ... äh, ich auch nicht, nur maaaanchmaaaal ...

Hier sind Spiele-Ideen aus meiner Mutti- und Lehrerinzeit:

Für Einzelpersonen gibt es Rätsel aller Art, wie Kreuzworträtsel, Bilderrätsel, ...

Zur Belastungssteigerung nutze ich gern mathematische Sachen wie Sudoku, Kakuro, Killersudoku, .... Diese gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, so dass man sich nach einem Anfangslerneffekt immer weiter steigern kann.

Dazu zähle ich auch das Spiel Trio von Ravensburger für einen oder mehrere Spieler, das unendlich viele Ausgangsvarianten und oft mehrere Lösungsmöglichkeiten hat. (49 Plättchen mit den Ziffern von 1 bis 9 werden als Quadrat gelegt und aus anderen Plättchen werden Zielzahlen gezogen. Nun gilt es, drei Ziffern direkt neben-, überinander oder diagonal zu finden, die mit irgendwelchen Rechenarten verknüpft die Zielzahl (bis 50) ergeben.) Ich habe es gern in der Schule eingesetzt, weil fast unabhängig von den mathematischen Fähigkeiten Erfolge erzielt werden. Es trainiert die Konzentration und die Kombination von zu findenden Zahlen mit den bekannten vier (oder mehr) Rechenarten.

Ravensburger hat auch eine Reihe von Spielen unter den Oberbegriff Think herausgebracht, die alle dem Gehirntraining dienen. Ich habe nur zwei dieser Think-Spiele.
Sehr gern haben wir Think - Memo Crime gespielt. Es fördert das Gedächtnis mit einer Methode, wo man sich nach und nach mehr werdende Begriffe mit immer länger werdenden Geschichten einprägt. Man kann allein ein wenig üben, aber erst mit wenigstens 2 Spielern wird das Gedächtnis wirklich gefordert. Man muss sich nämlich alle wachsenden Geschichten merken und das können bis zu sechs sein.

Von Amigo gibt es das Spiel Lechts - Rinks, das für Menschen mit Rechts-Links-Problemen (eigenlich so ziemlich alle ab und zu) ein sehr gutes Übungs- und vor allem Konzentrationsspiel ist. Es ist gerade auch Eltern zu empfehlen, die ihre Kinder in ihr Training einbeziehen möchten.

Als Konzentrations- und Gedächtnisspiel sind auch alle Arten Memory geeignet.
Das gilt auch für das Spiel, wo man einen Weg zu einem Schloss gehen muss, unterwegs trifft man auf Bäume, unter denen Schätze versteckt sind. Diese schaut man sich allein an und stellt das Bäumchen wieder hin. Die Stellen, wo welcher Schatz versteckt ist, muss man sich merken, denn in das Schloss kommt man nur hinein, wenn man entsprechend einer zu ziehenden Karte von einem Kartenstapel sagen kann, wo der betreffende Schatz ist. Ich weiß leider nicht, wie das Spiel heißt, aber es spielt sich auch mit Kindern sehr gut. In einer Reha haben wir es als Erwachsene mit Begeisterung gespielt.

Auch von Amigo ist Eureka, ein Spiel zur Worterkennung für zwei und mehr Personen für das Training von Worten, wo vorgegebene Wörter erraten werden, deren Buchstaben sich hinter einzelnen Klappplättchen befinden. Reihum wird mit zwei Würfeln gespielt und errechnet, welches Plättchen zu öffnen ist. Wer das Wort als erster sagt, hat gewonnen und es geht mit dem nächsten Wort weiter. Es gibt sehr viele vorgegebene Wörter.

Das den meisten sicher bekannte Tabu von MB, das es in verschiedenen Varianten gibt, ist sehr gut zum Sprach- und Wortfindungstraining geeignet. Auch hier kann man (in Abwandlung des Spiels) zunächst allein versuchen, einen Begriff zu umschreiben. Als Steigerung umschreibt man ihn ohne die Verwendung der aufgeführten verbotenen Wörter. Besonders interessant wird es natürlich mit mehreren Spielern.


Gruß
KaSy

KaSy:
... und hier verrate ich meine Wohlfühltipps für schlechte Stunden, Tage, ... , die ich in meinen Depri-Zeiten durch die Anregung meines Psychotherapeuten erarbeitet habe:


MEIN "Werkzeugkasten*" (mit meinem Psychodoc erarbeitet und „gefüllt“)

- besondere, außergewöhnliche Belastungen bemerken

- Vergleichen mit früheren Notizen bei ähnlichen Problemen

- gelegentliche bewusste Wahrnehmungspausen für mich selbst
  (Gerate ich gerade in ein tiefes Loch? Warum geht es mir gerade gut? Wie ist es mir gelungen, eine Krise zu überwinden?...)

- Suche einen positiven Ausgleich, denn: Ich habe die Pflicht, es mir gut gehen zu lassen !
z.B.:
SONNE              
EINKAUFSBUMMEL
RUHE             
KREUZWORTRÄTSEL, SUDOKU
GARTEN             
FREUNDINNEN ANRUFEN / TREFFEN
LESEN             
NACHTS HÖRBÜCHER
FITNESSCLUB          
SPAZIERENGEHEN
SCHLAGFERTIGKEIT       
AUTOTÜR AUF / PROBLEME RAUS / TÜR ZU
SCHOKOLADE          
SCHLECHTES AUSATMEN UND GUTES EINATMEN
MUSIK HÖREN              
SELBSTGESPRÄCH MIT MEINEM PSYCHODOC (WAS HÄTTE ER GESAGT ...)
MIT KOLLEGEN REDEN  
CHEF EINBEZIEHEN
AM WASSER / IM WALD SITZEN, UM RUHE ZU GENIESSEN
"GUMMISCHÜRZE" UMBINDEN, UM NEGATIVES ABPRALLEN ZU LASSEN
QUIZSHOW FÜR EIGENE ERFOLGSERLEBNISSE


- 3 Regeln :
Von dem, was funktioniert, mach mehr.
Von dem, was nicht funktioniert, mach weniger.
Löse keine Probleme, die keine sind.

- Noch 3 Regeln:   
Nach einem Tal kommt ein Berg !
Depressionen dauern nicht ewig.
Katastrophen sind nicht endlos.

- Wenn ich merke, dass es mir schlechter geht :    
Katastrophe bemerken  
es sich bewusst gut gehen lassen
nicht wundern
sondern Ursache feststellen

- Ich will das Gute, das Richtige. Ich darf  nicht an mir zweifeln, wenn ich bei den Schülern auf Widerstände stoße - das ist schließlich mein Beruf, meine Berufung (!): Kinder zu erziehen!


- Wenn es ganz schlimm ist :    
Tue Jemandem etwas Gutes und gleich wird’s besser.


ICH  SCHAFFE  DAS !



- Notfallvarianten, vor allem auch für die Nacht:
Erinnere Dich: Ich habe ein Notfallmedikament im Schrank. Der Gedanke daran kann schon helfen.
Erinnere Dich: Ich kann den Psychodoc anrufen. Der Gedanke daran kann schon helfen.
Erinnere Dich: Ich kann die Notnummer der Psychoklinik wählen. Der Gedanke daran kann schon helfen.



Nachbemerkungen:

Diesen "Werkzeugkasten" habe ich vor ... sicher acht Jahren etwa erarbeitet und zunächst als Blatt ständig mit mir herumgetragen und häufig gebraucht.
Irgendwann brauchte ich den "Kasten" weniger, weil ich die "Werkzeuge" verinnerlicht hatte.
Nur an die zuletzt aufgeführten Notfallvarianten erinnerte ich mich in den Krisen, wo ich sie gebraucht hätte, nicht. Eben, weil es mir so mies ging. Also schrieb ich sie extra auf eine kleine Karte und legte sie griffbereit ins Schlafzimmer.
Als ich das alles jetzt herausholte, merkte ich, wie schlecht es mir damals und noch lange Zeit dauerhaft ging. Tatsächlich habe ich viele dieser "Werkzeuge" immer wieder mal genutzt, ohne den "Kasten" mit mir rumtragen zu müssen.
Selbst in Notsituationen, in die ich ab und zu gerate, fällt mir der Inhalt meiner Notfallkarte ein. Meist genügt tatsächlich das "Denken daran", nur selten nehme ich wirklich das Notfallmedikament oder rufe meinen Psychodoc verzweifelt an. Die allerletzte Nottür, die Psychoklinik, habe ich noch nicht öffnen müssen.

Ihr könnt gern ein paar der "Werkzeuge" nutzen, wenn sie Euch nützen.

KaSy

KaSy:
Liebe enie_ledam,


--- Zitat von: enie_ledam am 30. Oktober 2013, 23:15:03 ---dann bei fehlender Motivation einen Tagesplan schrieben mit Essen und Pausenzeiten und sich daran halten - egal ob guter oder schlechter Tag es wird nur soviel gemacht wie auf dem Plan steht (das fällt mir sehr schwer)
--- Ende Zitat ---

Das kann ich auch leider nicht.
Ich beherrsche mein inneres Chaos nicht und das äußert sich in einer dauernden bzw. immer wieder neuen Anhäufung von Zeitungen, Zeitschriften hier, Briefen da, Klamotten dort, noch nicht eingeordneten Dokumenten verschiedener Art an verschiedenen Stellen, ...
Könntest Du bitte mal einen solchen Tagesplan aufschreiben. Ich hatte das in der Reha versucht, aber nur vage Hinweise erhalten, ohne so etwas zu üben.


--- Zitat von: enie_ledam am 30. Oktober 2013, 23:15:03 ---nicht an gesunden Menschen messen (z.B. 40 Bahnen schwimmen obwohl man nach 20 schon leicht ko ist)
--- Ende Zitat ---

- nicht an älteren Menschen messen, die uns in manchen Dingen überlegen sind



--- Zitat von: enie_ledam am 30. Oktober 2013, 23:15:03 ---Kleinigkeiten sehen und positiv sein (oh juhu ich habe heute wäsche gewaschen aufgehängt und gefaltet und jetzt ist sie im Schrank)
--- Ende Zitat ---

- die Schönheiten "am Wegesrand" bemerken und genießen (die Laubmassen als Goldtaler empfinden, sich über das Gold des Sonnenuntergangs freuen, die mitunter rosa Abendwolken fasziniert betrachten)

- eingelegte Ruhephasen = Nichts-tu-Phasen nicht als Faulheit, sondern als (lebens)wichtig ansehen (Das können viele nicht! Ich auch meist nicht ...)

KaSy

krimi:
Liebe KaSy,

sag mal, hast du kein Bett?

Erst einmal möchte ich dir danken, dass du hier in Tipps und Tricks deinen Beitrag dreigeteilt hast. So lange Beiträge fordern im Augenblick meine Konzentration im Höchstmaß.

Du hast gute Denkanstöße gegeben. Die Spieleebene leben wir als Familie sehr aus. Das fordert und fördert die Konzentration in 2 Dingen: 1. das Spiel zu spielen, sich darauf zu konzentrieren und 2. das in einer nicht so ruhigen Umgebung.

Zu deinen Tipps.
In einem anderen Forum gibt es ein Thread der „Selbstwert“ heißt. Von dort habe ich mir als Motto für jeden Tag folgenden Tipp mitgenommen - Wie kann ich den heutigen Tag gestalten, damit er für mich gut wird? Was brauche ich heute, wie könnte ich das in meinen Tag holen?

Die Tagesstruktur muss und darf ja nicht unbedingt zu viele Punkte enthalten. Ich mache mir eine To-do-Liste und abends freue ich mich an den geschafften Punkten. Nicht als negativ empfinden was ich nicht geschafft habe. An einem anderen Tag schaffe ich dann halt etwas mehr oder auch die ganze Liste.
Man kann sich auch selbst eine Motivationswochenliste erstellen, in der am Ende der Woche aufgeschrieben wird was man alles geschafft hat. Und das ist meist nicht wenig.

Was die „psychisch funktionelle Ergotherapie“ oder die ergotherapeutische psychisch-funktionelle Behandlung habe ich durch meinen Neurologen auch erhalten können. Da ich schon eine Therapeutin habe, nehmen wir einiges aus dem Indikationskatalog dieser Behandlung mit in meine Therapie auf.

Dein Psychologe, KaSy arbeitet doch eigentlich auch mit dir an diesen Punkten, oder?  
http://www.aktiva-ergon.de/psychisch-funktionelle-behandlung.html (Diesen Link für die die es interessiert was zu dieser Behandlung gehört.)
Das verrät mir jedenfalls dein Werkzeugkasten.

Die Sonne scheint und ich tu mir jetzt etwas Gutes indem ich Sonnenstrahlen tanken gehe.

Dir und allen die mitlesen einen sonnigen Tag.

krimi


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