HirnTumor-Forum

Autor Thema: Gamma Knife bei Rezidiv WHO1  (Gelesen 13463 mal)

Offline Horizontblau

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Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« am: 03. November 2013, 14:49:25 »
Vor 5 Jahren wurde bei mir eine riesiges Meningeom (6*7*8cm³) vollständig entfernt und seitdem geht es mir sehr gut. Ich habe eigentlich nichts, bin voll beruftätig und genieße mein Leben. Hier im Forum lese ich nur noch und bin mir bewußt, wie viel Glück ich doch habe. Bei dem letzten MRT (ich dachte, ist eh nichts), zeigte sich ein kleines Rezidiv in der Tumorhöhle ;D Die Ärzte waren sehr entspannt und morgen ist es soweit: ich bekomme eine Gamma Knife Behandlung. nach dem anfänglichen Schock habe ich es bisher verdrängt und wirklich kaum noch dran gedacht. Hatte jemand von Euch bei einem Meningeom- Rezidiv WHO1 schon eine Gamma- Knife - Behandlung? Wie geht es einem danach wirklich? Mein Neurologe meinte, ich könnte theoretisch am nächsten Tag wieder arbeiten gehen, aber ich glaube, ich schaffe es mental nicht, wieder vor einer Klasse zu stehen. Mein Hausarzt schreibt mich krank.

Erst einmal liebe Grüße
Horizontblau

Offline Pedro

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Re:Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« Antwort #1 am: 03. November 2013, 19:47:34 »
Hallo Horizontblau,

Bei mir wurde 2008 ein atypisches Keilbein Meningeom (Raumforderung 8x3x5 cm) im Zuge von zwei OP's teilweise entfernt. Es folgten zwei Gamma Knife Behandlungen und dann war zwei Jahre alles okay. Als das MRT Ende 2010 ein Rezidiv zeigte wurde mir von den Ärzten eine weitere OP nahegelegt, letztlich erfolgte dann auf meinen Wunsch hin aber eine dritte Gamma Knife Behandlung.

Zum Behandlungsablauf glaube ich dich beruhigen zu können. Natürlich gibt es angenehmere Dinge im Leben, aber du wirst sehen dass auch du die Sache gut wegstecken wirst. Ich habe mich schon mit verschiedenen Radio- und Neurochirurgen über meine Krankengeschichte unterhalten. Vereinzelt bekam ich zu hören, dass in meinem Fall Gamma Knife nicht die optimale Behandlungsform wäre da das Meningeom dafür zu breitbasig wäre. Eine konventionelle Strahlentherapie habe aber ich bisher aus Sorge um die Sehnerven bisher abgelehnt und die Wahl von Gamma Knife war auch definitiv meine persönliche Entscheidung, die ich aber auch nicht bereue.

Ich wünsche dir alles Gute!
LG Pedro

Offline TinaF

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Re:Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« Antwort #2 am: 03. November 2013, 19:49:03 »
Hallo Horizontblau,

ich habe mich mal gerade "auf die Schnelle" durch Deine bisherigen Beiträge gelesen. Mein Meningeom hatte einen Durchmesser von 5 cm, war also auch schon recht groß und saß links frontal.

Darf ich Dich fragen, warum bei Dir keine weitere OP geplant ist? Warum Gamma Knife, obwohl Du ein WHO I Meningeom hattest?

Ich denke auch, dass es ganz gut ist, wenn Du für eine gewisse Zeit krankgeschrieben wirst. Eigene Erfahrungen kann ich nicht beisteuern, aber Du kannst vielleicht probastel eine PM schicken. Er hatte auch eine Gamma-Knife-Behandlung, allerdings nach einem WHO II Rezidiv.

Es tut mir leid, dass es Dich nach all den Jahren, in denen es Dir gut ging, wieder erwischt hat. Meine OP ist vier Jahre her, wirklich gut geht es mir aber nicht.

Ich drücke Dir die Daumen für die Bestrahlung, möge sie den gewünschten Erfolg bringen!

LG TinaF
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Offline Horizontblau

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Re:Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« Antwort #3 am: 03. November 2013, 23:47:00 »
Hallo,
Erst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten, ich werde berichten, wie es war. Der Vorschlag der Gamma Knife- Behandlung wurde von mehreren Ärzten, u.a. von Prof. Scholz aus Duisburg gemacht, da dadurch bei Erfolg die Operation zu verhindern ist. Auch der Arzt im Gamma Knife Zentrum in Krefeld wirkte sehr optimistisch. Ich hoffe einfach, dass das Rezidiv nicht weiter wächst und ich nicht noch einmal operiert werden muss, da habe ich natürlich keine Lust zu.
Liebe Grüße
Horizontblau

Offline Iwana

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Re:Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« Antwort #4 am: 04. November 2013, 10:22:46 »
Hallo Horizontalblau
Ich denke du darfst dir gut eine Auszeit nehmen und dich soweit psychisch stabilisieren bis du wieder vor deiner Klasse stehen kannst. Einfach Dinge tun die dir gut tun! Ist manchmal nicht so einfach...
Drück dir die Daumen. Iwana

Offline KaSy

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Re:Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« Antwort #5 am: 04. November 2013, 22:21:23 »
Liebe Horizontblau,

mittlerweile wirst Du ja die Gamma-Knife-Bestrahlung hinter Dir haben und einschätzen können, wie Du Dich danach fühlst.
Ich hatte viel später nach dem Lesen gestern den Gedanken, dass ein Rezidiv eines WHO I - Meningeoms vermutlich nicht mehr mit WHO I eingestuft wird, schon aus dem Grund, weil es ein Rezidiv ist.
Aber wenn es mit der Bestrahlung gut entfernt werden konnte, dann spielt das für Dich nur insofern eine Rolle, dass die Kontrollen weiter regelmäßig durchgeführt werden.

Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir gut geht und Du trotzdem erstmal zu Hause bleibst, um das zu verarbeiten.

Mir ging es nach der Totalentfernung meines Meningeoms WHO I auch sehr gut und ich stand nach einem halben Jahr wieder vor meinen Klassen. Ich meinte, es vergessen zu können, der operierende Arzt dachte auch so. Als dann ein scheinbar kleines Rezidiv festgestellt wurde, liefen meine Gedanken in eine ganz andere Richtung - Wenn ein Meningeom einmal wiederkommt, dann kann es auch öfter wiederkommen. Und das musste ich erstmal verarbeiten. Es hat einige Zeit gedauert.

Lass es Dir gut gehen!
Deine KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline probastel

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Re:Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« Antwort #6 am: 04. November 2013, 23:06:15 »
hallo horizontblau!

Ich kenne beide Ärzte/Kliniken und halte viel von ihnen. Die Empfehlung einer GK-Behandlung wird sicherlich angemessen sein. Ich hoffe Du hast sie gut überstanden und ich drücke Dir von Herzen die Daumen, dass das Ergebnis durchweg positiv ist und bleibt.
Theoretisch kann man nach einer GK-Behandlung am nächsten Tag wieder arbeiten, clever ist dies aber sicherlich nicht. Gönne Dir  eine Zeit der Erholung, die Welt dreht sich auch ohne Dich weiter. Dein Körper muss mit den nun absterbenden Tumorzellen klar kommen und diese entsorgen. Dies ist nicht zu verachten und kostet Energie!
Andere machen wegen eines Schnupfens zwei Wochen blau. Die Pause wird Dir gut tun, da bin ich mir sicher.

Beste Grüße
Probastel
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline Horizontblau

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Re:Gamma Knife bei Rezidiv WHO1
« Antwort #7 am: 05. November 2013, 12:01:48 »
Hallo Ihr Lieben,
erst einmal vielen Dank für Eure aufmunternden und einfühlsamen Antworten. Die Gewissheit ein Rezidiv zu haben, hat mich umgehauen, das geht wohl jedem so. Ich hatte das Mengingeom schon recht gut aus meinem Leben verdrängt... und jetzt ist es wieder da ;D

@KaSy: Über die WHO- Einstufung wurde nicht weiter gesprochen, nur Prof. Scholz meinte, dass man diese bei der Gamma- Knife- Behandlung nicht kennt. Auf den Aufnahmen ist der Rand ganz glatt, von daher sind alle von einem gutartigen Rezidiv ausgegangen. Ich selber weis auch, dass Rezidive häufig höhergradig sind..

Die Behandlung gestern war kurz (nach 3 Stunden alles inklusive konnte ich wieder das Gamma Knife Zentrum verlassen), allerdings schmerzhafter und anstrengender als erwartet. Allerdings sehe ich Behandlungen (außer dem Zahnarzt) immer sehr optimistisch entgegen. Das Anbringen des Gestells war schmerzhaft und das Abnehmen noch mehr. Das Liegen mit dem Gestell im MRT (durch den fehlenden Ohrschutz lauter als sonst) und vorallem bei der Bestrahlung empfand ich als sehr anstrengend. Bei der Bestrahlung habe ich mir dann ein doch ein Beruhigungsmittel geben lassen und auch hinterher eine Schmerztablette (nach der Meningeom- OP bin ich ohne  ausgekommen) genommen. Hinterher tat mir der Kopf weh und schlecht war mir auch (lag wahrscheinlich an den für meinen Körper ungewohnten Medikamenten). Nach 3 Stunden Schläfchen ging es aber wieder viel, viel besser :)
Heute fühle ich mich wieder relativ fit, ich bin ur noch etwas schlapp. Diese Woche bin ich auf jeden Fall krank geschrieben und dass schaue ich mal. Wie Probastel sagt, andere nehmen sich bei einem Schnupfen 2 Wochen Auszeit...
Ansonsten kann ich Probastel nur zustimmen, ich fühlte mich im Gamma Knife Zentrum Krefeld sehr gut aufgehoben, die Atmosphäre dort ist wirklich angenehm und die Ärzte und Mitarbeiter wirken sehr kompetent und sind sehr freundlich. Das Rezidiv wurde beim letzten MRT entdeckt und die Röntgenärztin meinte nur, da ist etwas, aber ich solle mir keine Sorgen machen, ich sehe ja so gesund aus...trotz des Schocks bekam sie die passende Antwort, dass ich nämlich mit den Bildern sofort zum Neurologen und zum NC gehen werde.  Interessant war, dass ich beim GK eine Frau getroffen habe, die hatte 15 Jahre nach der Meningeom- Op ein Rezidiv. Das Ganze kam als Zufallsbefund raus, die regelmäßigen Kontrollen fanden nicht mehr statt. Im GK- Zentrum wurde gesagt, dass lebenslang alle 2 Jahre kontolliert wird (die ersten Jahre natürlich häufiger). Ich bin 50 und sage immer, dass ich 90 werde, da gibt es noch jede Menge MRT's.

Liebe Grüße
Horizontblau

 



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