Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
Igelchen:
huhu,
sorry pedro hatte vergessen zu unterschreiben,
ich wars das igelchen ;)
ja das ist echt ein richtig guter schritt den du mit der reha machst.
ich mach ja auch schon fast 7 jahre rum mit dem akzeptieren und was dein umfeld alles so mit einem macht. nur mut es tut dir gut!!! :) :)
s igelchen
Pedro:
Sorry, Igelchen - bin schon etwas verwirrt ... ;)
Ich habe heute erstmalig einen Arzt für psychosoziale Medizin aufgesucht, da mir - unabhängig von der Kur - eine Psychotherapie nahegelegt wurde. Für letztere habe ich mich (noch) nicht entschieden, aber das rund zweistündige Gespräch verlief sehr aufschlußreich. Ich habe in meinem Blog unter http://www.meningeom.at/ueberlegungen-zu-einer-psychotherapie/ soeben einige Gedanken niedergeschrieben, möchte aber auch euch gerne daran teilhaben lassen ...
LG Pedro
Ich war mir des Umstandes schon des längeren bewusst, doch beginnt sich dieser nun vemehrt zu einem Problem zu entwickeln. Was ich damit meine ist, dass ich – nach meiner Selbsteinschätzung – den Mitmenschen unbewusst und ungewollt ein Schauspiel abliefere. Es ist das Bild welches – oberflächlich betrachtet – eine heile Welt darstellt, in der ich in guter physischer und psychischer Gesundheit leben würde. Denn auch dann, wenn es mir nicht gut geht würde ich dies niemals zeigen wollen, möglicherweise aber auch gar nicht zeigen können. Und darüberhinaus trägt meine – zwar nicht schlechte, aber völlig emotionslose – Rhetorik dazu bei, dass die Menschen vor ein Rätsel gestellt werden. Und wenn dieses wie zumeist nicht hinterfragt wird, ergeben sich schlußendlich völlig unzutreffende Rückschlüsse, dass ich ohnehin alles im Griff hätte …
Die aktuellen Entwicklungen in meiner Krankengeschichte hatten mir psychisch weiter zugesetzt – aber auch dies lässt sich nicht so leicht aus meinem Gesicht ablesen. Ich hatte nun den Entschluß gefasst, dass ich die Menschen vermehrt darauf hinweisen will dass es mir bewusst ist, dass mein soziales Verhalten falsch wahrgenommen werden kann. Aber dieser Vorsatz ist wohl auch leichter gefasst als umgesetzt. So nahm ich am heutigen Tag die Möglichkeit wahr mich mit einem Arzt für psychosoziale Medizin auszutauschen. Es sei mal soviel verraten, dass das beinahe zweistündige Gespräch in einer ausgesprochen offenen und sehr sympathischen Art und Weise verlief.
Auch wenn ich in diesem Blog möglichst offen schreiben möchte, werdet ihr verstehen dass ich hier kein Protokoll zu diesem Arztgespräch abliefern werde – die Sache ist einerseits doch sehr persönlich, aber auch schwierig in Worte zu fassen. Es kommt hinzu, dass ich trotz meiner verschiedenartigen und langjährigen Krankengeschichte noch nicht wirklich oft auf die Möglichkeiten einer psychischen Gesundung zurückgegriffen habe. Einen Kuraufenthalt oder eine Psychotherapie hatte ich überhaupt noch nie angedacht, wobei mir solches bislang aber auch noch nie direkt angeboten oder angeraten wurde.
Es waren unglaublich viele Facetten, die in das Gespräch einflossen und ich konnte von dem Arzt wertvolle und hilfreiche Aussagen erhalten. So wäre es durchaus nachvollziehbar, dass manche nicht ganz so schöne Befunde aufgrund meines Verhaltens auch von Ärzten als nicht so schlimm eingeschätzt wurden. Man könne sich dieser schwierigen Herausforderung aber stellen um etwas zum Besseren zu bewenden. Der Umstand, dass mich die zum Teil feindseeligen Haltungen meiner Mitmenschen belasten sei zwar verständlich - doch würde ich selbst das extreme Gegenteil ausleben, nämlich die Fehler immer nur bei mir selbst zu suchen.
Vor wenigen Wochen wurde ein Antrag auf eine psychosoziale Kurmaßnahme gestellt, die voraussichtlich im Sommer aktuell werden könnte. Ich hatte meine Sorge geäußert, dass ich auch von den Ärzten und Therapeuten im Kur-Ressort aufgrund meines Verhaltens falsch wahrgenommen werden könnte – diesen Umstand wollte der Arzt nicht gänzlich von der Hand weisen. Ich wurde aber auch darauf hingewiesen, dass ich von dieser Kurmaßnahme keine Psychoherapie erwarten solle. Eine Psychotherapie wäre aber unabhängig davon durchaus möglich, doch müsse ich mich auf einen längerfristigen Prozess mit etwa wöchentlichen Sitzungen einstellen.
Die Entscheidung dazu trauee ich mir aktuell noch nicht zu, da ich noch nicht sicher bin ob ich mich zu einem solchen Schritt vollinhaltlich bekenne. Aber ich bin sehr froh, dass mir diese Möglichkeiten nun erstmalig aufgezeigt wurden und ich Ärzte gefunden habe die mich dabei unterstützen. Vorerst sind aber ohnehin die weiteren Weichenstellungen in Sachen Optikusatrophie und Epilepsie durch die Fachärzte für Neurochirurgie und Neurologie abzuwarten, welche in den nächsten Tagen und Wochen anstehen werden.
Igelchen:
hallo pedro,
ich habe dich verwirrt? kann durchaus vorkommen, das ich vielleicht am thema vorbei gerattert ist.
wie früher deutsch aufsatzschreiben..thema verfehlt..............6 setzten.
das tut mir leid.
habe gerade auch deinen bericht gelesen. und ich habe darin passagen gefunden die ich eigentlich ausdrücken wollte, wie auch ich nach außen lange zeit schien und ich gelernt habe anderes anzugehen. echt sorry pedro. hast in köln was gut bei mir ;D ;D.....wenn ich dann noch daran erinnere ;D ;D
nu liebe grüße und ich hoffe in wien stürmt es nicht so wie z.z. bei uns.
der wetterumschung macht mir zu schaffen.
igelchen
Pedro:
Ich möchte euch kurz erzählen, was sich bei mir getan hat ...
Psychotherapie
Ich kenne nun zumindest die psychotherapeutischen Möglichkeiten in Wien, deren Kosten zum Teil oder auch gänzlich - sofern ein Kontingent verfügbar ist - von der Krankenkasse getragen werden.
Zweimal war ich bei einem Psychotherapeuten, mit dem ich eine sehr gute Gesprächsbasis gefunden habe. Diesen habe ich mit der Frage konfrontiert, wieweit Ärzte und Therapeuten mir bei einem psychosomatischen Kuraufenthalt helfen könnten, wenn ich nicht in der Lage wäre mich selbst zu öffnen. Er meinte nach einer längeren Nachdenkpause, dass es schwierig werden könnte und ich mir auch keine Wunder erwarten - den Kuraufenthalt aber dennoch beanspruchen sollte. So entschied ich mich dann, dass ich über eine längerfristige Psychotherapie erst nach dem Kuraufenthalt nachdenken werde.
Kurfaufenthalt
Im April habe ich mit Unterstützung meiner Hausärztin einen Antrag auf einen psychosomatischen Kuraufenthalt gestellt. Dass ich einen solchen Schritt in meiner sechsjährigen Krankengeschichte das erste mal getroffen habe hat damit zutun, dass mich immer Zweifel plagten dass mir dabei geholfen werden kann. Nun bin ich aber soweit, dass ich zumindest einen ersten Schritt wagen möchte. Heute habe ich vom Sozialversicherungsträger ein Schreiben erhalten in dem ich aufgefordert wurde "psychiatrische Befunde" nachzureichen. Nun, solche gibt es bislang aber von mir nicht - ich werde am kommenden Donnerstag mit meiner Hausärztin die nächsten Schritte besprechen.
Ich halte euch am laufen ...
LG Pedro
KaSy:
Hallo, Pedro,
immerhin warst Du doch zweimal bei dem Psychotherapeuten. Das ist zwar recht wenig, aber ich denke schon, dass er etwas aufschreiben kann, damit die psychosomatische Reha bewilligt wird.
Mein Psychotherapeut und auch meine Hausärztin haben im Sinne der Bewilligung der Reha meine Befunde etwas drastischer formuliert, weil sie wissen, dass ich die Reha brauche und aber auch wissen, dass die Zuständigen erstmal gern ablehnen. Letzteres wollten sie mir möglichst ersparen.
Ich glaube übrigens, dass Du Dich in der Reha öffnen können wirst.
Du beschäftigst Dich bereits so lange mit dem Problem, Dich nicht öffnen zu können und schreibst ja hier auch immer mal wieder darüber ... das ist ja bereits ein "Öffnen".
In einer psychosomatischen Reha, die ich auch zweimal genießen durfte, gibt es auch gut ausgebildete und vor allem erfahrene Ärzte und Therapeuten (nicht nur Psycho-, sondern auch Musik-, Mal-, Gestaltungs-, ... therapeuten), die dazu in der Lage sind, mit Menschen zu reden, die nicht mal ahnen, dass sie psychische Probleme haben könnten.
Ich habe das erlebt. Da kommen Werktätige wegen ihrer Rückenschmerzen und werden außer zu orthopädischen und Sport-Therapien zu Psychotherapien geschickt und zu Entspannungstrainings und nach und nach fällt denen tatsächlich auf, dass der Rücken gar nicht so kaputt ist, sondern die Psyche und der Stress einen bedeutenden Anteil haben.
Du bist Dir immerhin bewusst, dass die OP und Bestrahlungen im Kopf etwas mit Deiner Psyche gemacht haben. Und Du wirst den Fragen der Psychologen / Psychiater "erliegen". Ich glaube, wenn die Dir die richtige Frage stellen, dann wirst Du Dich öffnen wie "Die unendliche Geschichte" und nicht mehr aufhören zu reden ...
Und wenn Du das dort ausprobiert, geübt hast und auch noch auf andere Weise beginnst, Deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, dann ist das eine sehr gute Grundlage für eine anschließend zu Hause weiterführende Psychotherapie.
Ich selbst fand die Mal-Therapien gut. Es wurde ein Thema genannt und wir sollten jeder irgendwie dieses Thema gestalten. "Ich kann doch nicht malen" war kein Argument, darauf kam es nicht an. In den 20 min oder so haben die meisten tatsächlich irgend etwas zu Stande gebracht. Da geht man sehr sehr in sich und ist auch sehr kreativ beim Ausdrücken dieser tiefen inneren Gefühle.
Auch die Musik-Therapie kann sehr gut sein, wenn zu gut gewählten Musikstücken Gefühle erfragt werden oder man zu bestimmten sensiblen Themen Musik anhört. Mitunter kam in mir Aggressivität auf, manchmal Tränen, Wut, Verzweiflung ... Musik kann viel bewirken ... Vor allem kann sie auch Fröhlichkeit bewirken und dass gelang unserem Musiktherapeuten fast immer am Schluss bei allen. Er ist übrigens ein ehemaliger Thomaner (Thomanerchor Leipzig, vom ersten Thomaskantor Johann Sebastian Bach gegründet, vergleichbar mit der Wiener Sängerknaben).
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Dir Dein Weg Gutes bringt! Kann eigentlich gar nicht anders sein!
Liebe Grüße nach Wien!
KaSy
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