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Autor Thema: Lamictal  (Gelesen 13662 mal)

Offline Pedro

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Lamictal
« am: 19. September 2014, 16:18:04 »
Liebe Leute,

Ich möchte gerne diesen Thread im Epilepsie Forum starten um dieses Thema ein wenig von meinen anderen Baustellen zu trennen. Nach Diagnose eines atypischen Meningeom 2008 hatte ich im November vorigen Jahres zwei genereliaiserte epileptische Anfälle und war drei Tage in stationärer Behandlung. Seither nehme ich auf Anraten meines Neurologen das Medikament Levebon 500 mg (Wirksoff Levetiracetam) anfangs in einer Dosis 1-0-1 und in den letzten Monaten 1-0-2.

Da ich in mir eine gesteigerte Aggressivität und Unruhe feststellte nehme ich nun eine Psychotherapie in Anspruch. Gestern habe ich einen mir empfohlenen anderen Neurologen aufgesucht, der zugleich auch Psychiater ist und von dem ich mir ergänzende Maßnahmen erwartete. Als ich erzählte, dass ich auch schon vor dem Einsatz von Levetiracetam ein wenig unausgeglichen war meinte er, dass man in meinem Fall dann ein anderes Medikament einsetzen müsse. Er legte mir einen Plan vor, wie ich innerhalb von acht Wochen stufenweise das Levebon 500 mg gänzlich absetzen und es durch Lamictal 100 mg in einer Dosis 1-0-1 ersetzen solle. Am kommenden Montag möchte ich mit der Umstellung beginnen und euch auch erzählen wie es mir dabei geht.

Lamictal würde bei Epilepsie und bipolare Störungen eingesetzt werden. Der Arzt meinte, dass dieses Medikament keine Nebenwirkungen hätte. Aber ich wollte es mir halt wieder mal nicht nehmen lassen dies zu hinterfragen und der Beipackzettel bzw. auch die Infos im Internet klingen nicht ganz so harmlos ...

  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Tremor und Sehstörungen wurden "sehr häufig" auftreten
  • ebenso könnten Schläfrigkeit, Benommenheit und Schlafstörungen auftreten
  • auch Entzündungen und Geschwüre in Mund, Nase, Augen, Hals und Genitalbereich wären möglich
  • und zu guter letzt wäre auich Aggressivität, Ruhelosikeit und Reizbarkeit beobachtet worden

Ich möchte nicht, dass ihr den Eindruck bekommt dass ich mich da gerade fertig machen will. Es ist mir schon klar, dass jeder Mensch anders auf ein Medikament reagieren kann und sich das nur zeigen könne wenn ich es versuche. Die Nebenwirkungen von Levebon waren mir vertraut und ich hoffe halt, dass der Umstieg auf Lamictal nicht zu heftig wird.

Der Arzt möchte dann nach acht Wochen, dass ich mit einem umfassenden Blutbild und EEG wieder zu ihm komme. Auch Antidepressiva sieht er mittelfristig als Möglichkeit, ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Abschließend möchte ich euch gerne fragen ob ihr selbst schon Erfahrung mit Lamictal gemacht habt?

LG Pedro

« Letzte Änderung: 19. September 2014, 17:21:49 von Pedro »

Offline krimi

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Re:Lamictal
« Antwort #1 am: 19. September 2014, 20:24:26 »
Hallo Pedro,

ein anderes Medikament, das deine Reizbarkeit, Aggressivität verringern soll. - Nebenwirkungen des Levebon.
Und doch konntest du es nicht lassen und nach Nebenwirkungen des neuen Medikamentes zu suchen.

Lass diesen Beipackzettel und die Informationen einfach weg. Probiere das Lamictal aus und schau, ob du wirklich eines oder auch gar nichts der Nebenwirkungen spüren wirst.

Als ich damals das Keppra (Levetiracetam) bekam fragte mein Neurologe, ob ich den Beipackzettel gelesen habe. Als ich verneinte, sagte er "gut so, nicht vorher schon durch die Angaben ängstlich werden."
Von den angegeben Nebenwirkungen war am Anfang wenig zu spüren und mit der Eingewöhnung verschwanden sie ganz.
Ist leider nicht bei jedem so.
So vorzugehen war gut, denn ich war somit nicht voreingenommen.

Lieber Pedro, warte erst einmal wie du mit Lamictal zurecht kommst. Wie es bei dir wirkt und ob du wirklich die eine oder andere Nebenwirkung spürst.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg mit dem neuen Medi.
krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Pedro

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Re:Lamictal
« Antwort #2 am: 19. September 2014, 23:03:43 »
Vielen DANK für deine Worte, liebe krimi.

Du hast schon Recht, dass ich mich mit meinen Recherchen wiedermal selbst ein wenig fertig gemacht habe. Eigentlich lesen sich sehr viele Beipackzettel beinahe ein wenig furchterregend, aber die erwähnten Nebenwirkungen treten eben nur in bestimmten Fällen auf. Ich bin halt der Meinung dass Levetiracetam nicht der Auslöser meiner psychischen Krise ist, weil diese ansatzweise auch zuvor schon da war - aber das Medikament könnte ein Teil des Problems sein.

Am kommenden Montag werde ich also mit der Umstellung von Levetiracetam auf Lamictal beginnen und möchte hier auch ein wenig von meinen Wahrnehmungen erzählen. Wenn sich tatsächlich heftige Nebenwirkungen einstellen sollten würde ich ohnehin sofort den Neurologen aufsuchen.

LG Pedro

Offline Pedro

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Re:Lamictal
« Antwort #3 am: 20. September 2014, 17:10:17 »
Ich denke ihr werdet jetzt ein wenig überrascht sein, was ich nun schreibe ...

Heute habe ich mich mit einer guten Freundin über den Arzttermin vom vergangenen Donnerstag unterhalten. Als ich ihr doch etwas emotional von den möglichen Nebenwirkungen erzählte gab sie mir den persönlichen Rat die Umstellung von Levebon auf Lamictal bleiben zu lassen. Ich bin ihr für die Aussage wirklich sehr dankbar und werde damit auch vorerst bei Levebon bleiben. Den Arzt habe ich wegen eines psychiatrischen Gutachtens aufgesucht, was er nicht für notwendig findet und mir ein neues Antiepileptika verschreibt. Das war eigentlich nicht dass was ich wollte und auch wenn die Empfehlung von einem Primarius gekommen ist bin ich zu dem Entschluß gekommen dass sie nicht in meinem Sinne ist. Eigentlich bin ich doch mit Levebon zufrieden, ich bin seit zehn Monaten anfallsfrei und die Nebenwirkungen empfinde ich  im Vergeich zu den nachgelesenen Erfahrungsberichten bei Lamictal als eher harmlos.

Ein wenig grüble ich noch darüber, warum ich über diesen eigentlich recht naheliegenden Lösungsansatz selbst nicht mal ansatzweise nachgedacht habe - die Antwort findet sich wohl in meiner Psyche. Es ist doch nicht so, dass ich von dem Facharzt auch nur irgendwie abhängig wäre, dennoch sah ich mich verpflichtet seinen oberflächlich ausgesprochenen Rat zu befolgen.

Ich werde mich auch mit meinem bisherigen Neurologen - der Levebon befürwortet - in dieser Sache noch absprechen. Es war doch nicht meine Absicht den Neurologen zu wechseln - was ich letztlich mit der Umstellung auf Lamictal getan hätte.

LG Pedro
« Letzte Änderung: 20. September 2014, 22:40:16 von Pedro »

 



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