Hallo Ihr Lieben,
ich wollte mich mal wieder melden.
Mein Papa hat Chemo und Bestrahlung hinter sich gebracht, allerdings ging es ihm gar nicht gut. Er war fürchterlich abgemagert, lag nur im Bett, wollte niemanden sehen, nicht lesen, nicht fernsehen...bis er Anfang Dezember den Entschluss gefasst hat die Chemo und die Bestrahlung abzubrechen. Er meinte, das ist kein Leben mehr und da können sie ihn auch gleich umbringen.
Erst ging es bergauf und wir haben ein wunderschönes Weihnachten verbracht. Er hat endlich wieder richtig viel gelacht. Allerdings kamen auch wieder Ausfallerscheinungen.
Am 12.01. war dann wieder Kernspin und es hieß Welcome back Du Drecksding, schön dass Du noch jemanden mitgebracht hast: der Tumor war zurück, 4x5 cm, ein kleiner neuer hatte sich gebildet und 2 Ödeme.
Am 13.01. kam er auf die Palliativstation und es war uns allen klar, dass das nun das Ende bedeutet. Am 16.01. wollte er nach Hause, am 19.01. haben wir telefoniert und er war noch total fit, wenn er auch meinte, er wartet nun einfach wie der ganez Zauber mit dem Sterben wird.
Am 20.01. hat seine Lebensgefährtin uns angerufen, dass wir kommen müssen, er kann kaum noch sprechen. Alle drei Kinder sind also angereist und nachts um 2:00 Uhr hatten wir noch eine große Party mit ihm. Wir haben ihm geholfen aufzustehen, er hat Zähne geputzt, sich gewaschen, rasiert und uns nur veräppelt. Mein Bruder hat ihn z.B. zurück zum Bett geführt und er hat sich bisschen am Bett angeschlagen, da meinte er: "Aha, Stefan Du hattest die Verantwortung für die Kurve. Mangelhaft!"
Als wir ihn am nächsten Morgen fragten, wie er denn geschlafen hat, antwortete er "summa summarum bald sehr viel". Nachmittags um 2 fiel er ins Koma, hat aber dennoch irgendwie kommuniziert. Wenn man ihm gut zugesprochen hat, dass er es bald geschafft hat, ihn gestreichelt und geküsst hat, hat er gestöhnt, so als würde er es fühlen. Er hat gekämpft wie ein Löwe, bekam hohes Fieber, hat das aber nochmal runter gepumpt. Die Ärztin sagte, er hat ein so starkes Herz und einen so kräftigen Kreislauf, dass er nicht kampflos aufgibt.
In der stürmischen Nacht von Sonntag auf Montag, den 23.01. um 01:37 hat er den Kampf im Kreis seiner Lieben verloren....am 25.01. war der Todestag von Mama.
Ich vermisse ihn!!
Liebe Grüße und vielen Dank für's Mutmachen und Erfahrungen weiter geben!
Nana