Liebe Lotta35,
Du scheinst die Epi-Anfälle noch nicht so lange zu haben.
Daher kennst Du ihre Anzeichen bzw. Auren* noch nicht gut genug.
Bei jedem Epileptiker können diese als Auren bezeichneten Empfindungen andere sein.
Bei ein und derselben Person sind es jedoch die gleichen Anzeichen.
Auren können einen Anfall einleiten, manche Epileptiker werden jedoch von Anfällen ohne Vorzeichen überrascht.
* Aura (Plural: Auren) :
Mit dem Wort Aura werden einfache Anfälle bezeichnet, die für den Außenstehenden nicht erkennbar sind und bei denen das Bewusssein nicht verloren geht. Es kommt dabei zu Symptomen, die die Wahrnehmung oder das Gefühlsleben betreffen. Auren sind kurz und dauern nur wenige Sekunden bis wenige Minuten an.
Eine Aura kann in eine andere Anfallsform übergehen.
Da die Aura bei Bewusstsein und Handlungsfähigkeit wahrgenommen wird, kann man in diesen Sekunden / Minuten vorbeugend handeln.
Jetzt sollte man eine Tavor** auf die Zunge legen und sich in eine sichere Lage begeben, um sich vor Verletzungen während eines (evtl.) sich daraus entwickelnden Anfalls zu schützen.
Mediziner teilen die von Patienten berichteten Auren in verschiedene Gruppen ein.
- Gefühl, das aus der Magengegend zum Hals aufsteigt
- unangenehme Geruchsempfindungen
- unangenehme Geschmackswahrnehmungen
- Angst- oder Glücksgefühle, Fremdheitsgefühl, déjà vu (schon-mal-erlebt-Gefühl)
- Geräuschveränderungen, Hören von Melodien
- Seh-Empfindungen, verzerrt, Punkte, weiße Blitze, ...
- Körperwahrnehmungen, wie Kribbeln an bestimmten Stellen
Ein längeres, bereits über Stunden vor einem Anfall anhaltendes,
Unwohlsein** gehört nicht dazu!
Hier wären andere Mittel oder Methoden einsetzbar. Zunächst einfach hinlegen und zu schlafen versuchen. Oder an die frische Luft gehen, tief ein- / ausatmen. Entspannungsübungen. Eventuell ein für diese Art Unwohlsein geeignetes Medikament.
Das darf
nur bei einer Aura oder bei einer längeren, nicht beherrschbaren sehr starken, quälenden Unruhe Tavor sein.**
Ansonsten würden, wenn die normalen Verhaltensweisen wirklich nicht ausreichen, Medikamente vom Hausarzt oder - besser - vom Neurologen anzuwenden sein.
**So wurde es Dir nach Deiner Aussage auch in der Klinik gesagt:
Und da kam auch Tavor dazu, welches ich dann auch ruhig nehmen sollte wenn ich unruhig werde oder das Gefühl bekomme einen Anfall zu bekommen.
und nicht, wenn es Dir einfach nur nicht gut geht, was Du aber getan hast:
Ich hab es 4 tage lang genommen, jeweils eine, weil es mir nicht gut ging.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du die Anfälle mit den verordneten Medikamenten in den Griff bekommst. Es gibt immer mehr verschiedene Neuentwicklungen für Antiepileptika, so dass für jeden Patienten nach wenigen Versuchen durch den Neurologen das richtige und möglichst nebenwirkungsarme Mittel gefunden werden kann. Diese Phase dauert etwas. Schreibe sorgfältig Dein Anfallstagebuch und auch die Art der Aura, falls die Anfälle durch solche eingeleitet werden. Dies erlaubt Rückschlüsse auf den Entstehungsort im Gehirn. (Du sprachst ja auch von einer weiteren OP ...)
KaSy