HirnTumor-Forum

Autor Thema: Prolaktinom  (Gelesen 9113 mal)

Offline catsys

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Prolaktinom
« am: 09. Dezember 2013, 20:10:26 »
Hallo Zusammen,
bin zum ersten Mal hier.
Bei meiner Tocher wurde ein Prokaltinom diagnostiziert. (Auf Grund der wohl häufigsten Symtome, wie Sehschwäche usw.)
Leider ist, da sie im Ausland lebt, kein MRT oder eine Behandlung bis zum Ende des Jahres möglich.
Habe schrecklich Angst, dass sie grosse Sehprobleme bekommt, da inzwischen beide Augen und auch die Gesichtsfelder in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Kenne auch niemanden der an einem Prolaktinom leider - oder litt.
Was kann ich ihr raten. Ist es besser, wenn sie nach Deutschland zurück kommt und sich sofort behandeln lässt?

Offline KaSy

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Re:Prolaktinom
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2013, 01:05:44 »
Liebe catsys,
ich begrüße Dich zunächst herzlich hier im Forum.
Ich bin nicht wegen eines Prolaktinoms hier sondern wegen Meningeomen.
Es werden sich bestimmt noch Prolaktinom-Betroffene melden, bis dahin kannst Du ja ihre Berichte lesen - aber bitte nicht bei den anderen Hirntumorarten, das würde Dir nur unnötige Angst machen!

Erst mal aber so viel:

Da bei Deiner Tochter bereits deutliche Auswirkungen vorliegen, die sie ganz bestimmt nicht noch verschlechtert haben will, solltest Du für sie möglichst rasch einen MRT-Termin besorgen, für die Zeit, wenn sie wieder da ist. Du kannst einen solchen Termin zunächst ohne Überweisung vereinbaren, mache aber deutlich, dass es ziemlich akut sein könnte wegen der bereits aufgetretenen Folgen. MRT-Termine erhält man meist nicht kurzfristig.

Und sie bräuchte sofort, wenn sie wieder da ist, einen Augenarzttermin. Der sollte etwas leichter zu bekommen sein, vor allem, wenn Du die Situation genau schilderst. Ansonsten geht sie ohne Termin als Notfall dorthin. Vom Augenarzt sollte sie eine Überweisung zum MRT erhalten. Er würde ihn womöglich sogar aus ärztlicher Sicht dringender machen.

Du wirst Dir vielleicht die Frage gefallen lassen müssen, wieso sie da noch so locker im Ausland bleibt, aber es sind ja nur noch zwei oder drei Wochen. (Mich wundert es auch, denn mit dem Augenlicht ist wirklich nicht zu spaßen!) Aber in dieser Zeit wird es hoffentlich keine dramatische Verschlechterung geben.

Übrigens können Prolaktinome wegen ihrer Eigenschaft, die Hormonproduktion extrem zu steigern, viele verschiedene Wirkungen im gesamten Körper zeigen, die die Persönlichkeit stören.
Die Lage der Hypophyse in der Nähe der Sehnerven kann bei einer Größenzunahme des Prolaktinoms tatsächlich nicht nur eine verdrängende sondern sogar eine zerstörernde und irreversible Wirkung auf die sehr sensiblen Sehnerven haben!
Es ist also durchaus Eile geboten!
Und Du kannst schon einmal etwas aktiv werden. Das wird Dir in Deiner berechtigten Sorge auch gut tun!)

KaSy
  
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2013, 00:55:30 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline doulos

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Re:Prolaktinom
« Antwort #2 am: 13. Dezember 2013, 22:35:19 »
Hallo catsys

Ich werde derzeit selber wegen eines Makro-Prolaktinoms behandelt, das aber die Sehnerven noch nicht bedroht. Wie Du sicher schon weißt, ist bei Prolaktinomen die medikamentöse Behandlung (mit sogen. Dopamin-Agonisten) die Therapie der Wahl. Das MRT spielt nur insofern eine Rolle, als damit festgestellt werden kann, wie stark andere Strukturen (insbesondere Sehnerven) schon in MItleidenschaft gezogen sind. Zunächst sollte man aber mit der Gabe von Dopamin-Agonisten beginnen, da die Tumore sich dann oft (aber nicht immer) zurückbilden. Meine Neurochirurgin sagte mir, als sie vor 2 Wochen von der Prolaktinom-Diagnose erfuhr "na, dann machen wir mal einen MRT-Termin Ende Januar - da werden wir sehen, dass das Ding wie Butter an der Sonne dahinschmilzt". Etwas Optimismus kann nicht schaden..

Wenn bei Deiner Tochter schon vor Ort die Prolaktinom-Diagnose gestellt werden konnte, dann sollte doch auch die Behandlung dort möglich sein. Sind nur ein paar Pillen.

Die Fallbeispiele unter http://www.medizin.uni-greifswald.de/neuro_ch/index.php?id=477 finde ich übrigens besonders anschaulich.

Christian
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2013, 12:57:38 von doulos »

Offline Jessy1987

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Re:Prolaktinom
« Antwort #3 am: 27. September 2014, 19:28:23 »
Hallo,

Sicher ikommt meine Antwort etwas spät, aber ich weiß erst seit kurzem, dass ich ein Prolaktinom habe.
Laut meinen Informationen gibt es kein Symptom dass mit den Augen zutun hat. Es handelt sich da um ein Geschwulst an der Hypophyse, welches zuviel Prolaktin herstellt, daher Prolaktinom. Prolaktin ist ein Hormon, dass den Milcheinschuss bei Müttern steuert.
Ein Prolaktinom beeinflusst daher zB den Menstruationszyklus und man hat Schwierigkeiten Schwanger zu werden.

Würde mich freuen zu erfahren, ob es sich wirklich um ein Prolaktinom handelt.
Bei mir wird es übrigens mit Bomocriptin behandelt.

Viele Grüße

 



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