Hallo Sabrina,
auch von mir ein ganz herzliches Willkommen bei uns im Forum. Schön, dass Du uns gefunden hast!
Ich bin auch Meningeomer. Mein Tumor lag auch an der Falx aber weiter hinten als Deiner. Eine weitere Ähnlichkeit zu Dir waren die kurzen messerartigen Stiche im Hirn, kurz und heftig. Meist dauerten sie nur ein paar Sekunden, dann aber in einer Intesität, die über einen normalen Kopfschmerz bei weitem hinausging. Mein Meningeom war allerdings nicht wie Deines (teil)verkalkt, sondern quick lebendig.
Was kann ich Dir schreiben, was Dir die treuen Geister des Forums noch nicht geschrieben haben?
Menigeome wachsen langsam - sehr langsam. Auch wenn es ein paar ganz wenige Menigeome gibt, die es etwas eiliger haben, so sind sie auch diese im Vergleich zu anderen Hirntumoren richtige Schnecken. Du hast also jede Menge Zeit, brauchst nichts zu überstürzen und kannst Dir
in Ruhe eine Meinung bilden.
* Meningeome sind streng genommen gar keine Hirntumore. Es sind Tumore der Hirnhaut, deren Aufgabe es ist das Hirn vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Gleichzeitig dient die Hirnhaut der "Entwässerung" des Gehirns, in dem sie mit ihren Venen für den Abtransport des "verbrauchten" Blutes sorgt. Menigeome nehmen also nicht an den zahlreichen Aufgaben des Gehirnes Teil und auch nicht am Denkprozess. So kann man durchaus Teile der Hirnhaut entfernen und durch ein Ersatzmaterial ersetzen.
* Das Gehirn selber ist ein äußerst plastisches Organ, es kann viele Beeinträchtigungen kompensieren und funktionieren. Es kommt erst zu "Fehlermeldungen", wenn die Störung zu groß wird. Sind die Veränderungen langsam, so kann es eine erhebliche Zeit dauern, bis ein Meningeom gefunden wird. So werden Meningeome von beachtlicher Größe gefunden, so zum Beispiel bei TInaF. Wären die Computer so fehlertolerant wie das Gehirn, wäre ich arbeitslos!
Das ganze Wissen half mir und wird auch Dir vermutlich nur in geringem Maße weiterhelfen. Ich bin eingentlich ein recht optimistischer Mensch und habe mir noch nie sonderlich Sorgen gemacht und vor OPs schon mal gar nicht. Aber ich kann Dir gerne bestätigen, dass auch mein Gemüt ab und an auf Grundeis ging und ich einige ziemlich heftige Durchhänger hatte. Damals haben mir die Gespräche und die Unterstützung von meiner Familie und Freunden geholfen. Ich hoffe, Du findest diese dingend notwendige Stütze in Deinem Umkreis.
Wenn Dich etwas belastet und Du kannst es nicht verarbeiten, schreibe es Dir von der Seele, auch hierfür ist das Forum da! Leider bin ich nur noch selten hier, da ich momentan beruflich extrem stark eingespannt bin. Aber eventuell hilft Dir auch selbst dies weiter: 2 OPs und eine Bestrahlung und trotzem Kraft für jede Menge Überstunden. ;-)
Ich hoffe Dein Gespräch beim NC in Bern lässt nicht mehr lange auf sich warten.
Beste Grüße
Probastel