Hallo an alle, hallo liebes Igelchen,
ich kann mich Deinen Worten nur anschließen, Du hast das sehr gut formuliert, auch wenn es Dir schwer gefallen ist. Der Tumor, die OP, die Folgen, das waren eine ganze Menge schallender Ohrfeigen und es ist verdammt schwer, damit klar zu kommen. Aber mein Leben hat sich dadurch massiv entschleunigt. Natürlich wäre ich gern belastbarer und gesünder und natürlich würde ich mich gern besser fühlen, aber zum ersten Mal nehme ich mir das Recht heraus, auf MICH zu achten, MEINE Bedürfnisse zu erfüllen, MICH in den Mittelpunkt zu stellen (na ja, jedenfalls ab und zu).
Job, Haushalt, Kind, jahrelang habe ich alles "gewuppt" und es lief gut, die Wohnung war geputzt, der Kühlschrank voll, das Kind wurde versorgt und bespaßt und im Job konnte mir eh keiner was. Nur ich, ich bin dabei immer mehr auf der Strecke geblieben. Bis sich dann der Tumor meldete und alles auf den Kopf stellte.
Wäre ich lieber gesund geblieben? Ja klar, keine Frage! Würde ich das bisschen, was ich noch mache, lieber ohne die Hilfe meines Mannes schaffen? Natürlich! Aber diese Plus an Zeit für mich, das tut mir sehr gut und das hätte ich mir vorher nie gegönnt. Ich habe nicht mehr die Kraft wie früher, aber dadurch habe ich auch erkannt, wie wichtig es ist, dieses bisschen Kraft an der richtigen Stelle einzusetzen. Für mich ist das in allererster Linie mein Kind, meine Familie. Wie soll ich sagen, die Prioritäten haben sich geändert und das ist wirklich was Positives für mich.
Ich hadere trotzdem immer wieder, das ist in meinen Augen normal, das muss man auch zulassen. Aber es ist halt auch wichtig, den Blick immer wieder nach vorn zu richten.
LG TinaF