Hallöchen,
nachdem ich vom doch recht freundlichen Astrozytom-Bereich in diesen unschönen hier wechseln musste, habe ich direkt mal eine Frage. Um für die Sinnhaftig-/losigkeit einer Chemotherapie Argumente zu haben, ließ ich (wohlgemerkt als 1. Patient in dieser Klinik!!!) mein Tumormaterial noch mal ausgraben, um den MGMT-Status ermitteln zu lassen. Dass sich dieser nun erfreulicherweise als positiv herausstellte, konnte ich dem Bericht des Bonner Referenzlabors auch entnehmen. Ganz ahnungslos bin ich in medizinischen Dingen nicht - aber in diesem Bericht wimmelt es von Begriffen (Abkürzungen), mit denen ich nichts anfangen kann. Googlen stellte sich als mühseliges Unterfangen heraus. Eigentlich möchte ich nur wissen, zu wie viel Prozent die Methylierung bei mir besteht. Geht das aus irgendeiner der angegebenen Prozentzahlen hervor? Das Wort "signifikant" reicht mir nicht. Vielleicht gibt es einen User, der auf diesem Gebiet belesen ist, und willens, mir bei der "Übersetzung" behilflich zu sein? Leider vergaß ich ob der Freude über den positiven Status, direkt nachzufragen. Wenn keiner was damit anfangen kann, ist es auch nicht schlimm.
Ich kopiere dann mal:
Glioblastoma multiforme (WHO Grad 4) auf dem Boden des klinisch mitgeteilten low grade-Glioms links präzentral.
1. Tumor mit Kontrastmittelaufnahme (das neue Glioblastom)
2. Tumorrand
3. Ausgedehntes Tumorareal (bekannt seit Jahren) (das alte Astrozytom Grad II, welches derweil einen großen Anteil meiner linken Hemisphäre infiltriert hat)
Mikroskopie:
1.-3. Mehrere Anteile eines wechselnd zellreichen glialen Tumors, der neben dem Bild eines diffusen Astrozytoms und Oligoastrozytoms (überwiegend in der Entnahmelokalisation unter 3.) und Anteilen von einem anaplastischen Astrozytom und „klassischem Glioblastom“ (in der Entnahmelokalisation unter 2.) auch Anteile eines kleinzelligen Glioblastoms (unter 1.) aufweist. Die Tumorzellen zeigen in den besser differenzierten Tumoranteilen eine deutliche GFAP-Expression und teils intrazytoplasmatische, teils fortsatzbetonte Expression von MAP-2 Expression bei GFAP-Negativität). Die Tumoranteile mit dem Bild eines kleinzelligen Glioblastoms zeigen (auch nach Wiederholung) nur in Einzelzellen punktförmig erhaltene GFAP-Expression und eine starke Expression von MAP2. Diese Tumorareale zeigen eine Einzelzellexpression von S 100 und eine herdförmig betonte Expression von Synaptophysin, NSE und CD 56 sowie Einzelzellexpression von TTF1 bei fehlender Expression (zum Teil auch nach Wiederholung) von EMA, MNF116, AE1/3, CK8/18, Chromogranin A und CD99 sowie EA. In allen Entnahmelokalisationen Nachweis von invasivem Wachstum in der Reaktion mit Neurofilament. 60-90% der Tumorzellen (vor allem in den kleinzelligen Arealen) zeigen eine kräftige nukleäre Expression von pathologischen p53-Onkoprotein. Ki-67-Index liegt bei 40-60 %, in den kleinzelligen Arealen bei 80-90 %. Multiple Mitosen (bis zu 20 Mitosen zum Teil auch atypische Mitosen pro HPF-Gesichtsfelddurchmesser 530 µm). Fokale Nekrosen. Immer wieder nachweisbare glomeruloide Gefäßproliferate mit dysplastischer endothelialer Auskleidung.
Molekularpathologie: PCR eines Genbereichs des MGMT-Gens und PYRO-Sequenzierung nach Aufreihung des PCR-Produktes mit Nachweis einer signifikant erhöhten Methylierung des MGMT-Gens.
für eine Auflösung des Rätsels wäre ich dankbar
liebe Grüße
Chaostante