Hallo Testudo,
was Du durchmachst, ist vollkommen normal, all die Ängste, die Zweifel, die Ungewissheit. Für mich ist es auch absolut verständlich, dass Du nicht einfach "auf Knopfdruck" abschalten kannst.
Ich bin Mutter, mein Sohn war damals vier Jahre alt. In dieser Zeit zwischen Diagnose und OP stellte ich mir immer und immer wieder die Frage: Werde ich mein Kind aufwachsen sehen? Werde ich mich nach der OP noch um den kleinen Mann kümmern können? Und natürlich auch: Werde ich danach noch "geradeaus" denken, laufen, sprechen können? Werde ich mein Leben wieder bekommen, das Leben wie es vorher war?
Ich habe das schon oft geschrieben, ich war in dieser Zeit wie in einer Zwischenwelt, nicht mehr wirklich hier, aber auch nirgendwo anders. Eine irgendwie unwirkliche Situation.
Was Deinen Alien angeht, so wird erst die histologische Untersuchung das endgültige Ergebnis bringen. Und erst während der OP wird sich herausstellen, ob das Meningeom vollständig entfernt werden kann. Du hast leider vollkommen recht, alles ist möglich und Du kannst nur hoffen. Keine sehr befriedigende Antwort, ich weiß, aber die einzige, die zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist.
Ich würde an Deiner Stelle Deinen Arbeitgeber informieren. Wie Krimi schon geschrieben hat, wirst Du nicht nach zwei Wochen wieder auf der Matte stehen. Bei mir ging damals alles glatt und ich habe trotzdem erst nach gut sechs Monaten mit der Wiedereingliederung anfangen können. Die kürzeste AU-Zeit, an die ich mich hier im Forum momentan erinnern kann, waren neun Wochen. Und dann ist es oft so, dass man (zunächst) noch Unterstützung im Job braucht. Das setzt voraus, dass der Arbeitgeber über die Art der Erkrankung Bescheid weiß. Und wenn man weiß, dass man länger ausfällt, dann ist es aus meiner Sicht nur fair, rechtzeitig Bescheid zu geben.
Lass Dir einen OP-Termin geben, dann hast Du den konkreten Zeitpunkt, auf den Du Dich vorbereiten kannst. Vielleicht gelingt es Dir dann sogar noch mal, etwas abzuschalten. Übrigens, kleiner Trost am Rande, bei mir und auch bei anderen war es so, dass wir viel ruhiger wurden, als wir am Vortag der OP ins Krankenhaus eingerückt sind. Die Warterei ist dann vorbei, alles geht seinen Gang, man ist dann ein kleines Rädchen im Getriebe, muss sich um nichts mehr kümmern, nichts mehr regeln, nichts mehr erklären. Klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich unrealistisch in Deinen Ohren, ist aber wirklich so.
Schreib hier, so oft Du möchtest und es Dir gut tut. Du siehst ja, irgendeiner ist immer da, der Dir antwortet. Und wir wissen ganz genau wie es Dir geht, wir haben es ja selbst schon durchgemacht.
LG TinaF