HirnTumor-Forum

Autor Thema: Sterbehilfe wegen Hirntumor  (Gelesen 19019 mal)

Offline Bluebird

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Sterbehilfe wegen Hirntumor
« am: 13. Oktober 2014, 11:13:07 »


Ein heikles Thema, das derzeit auch in Deutschland diskutiert wird.
Soll für Menschen mit unheilbarer Erkrankung Sterbehilfe erlaubt sein, um ihnen einen
qualvollen Tod zu ersparen? Darf es Hilfe zum Suizid in solchen Fällen geben?

Das Thema ist heikel und vielleicht mag der ein oder andere Betroffene sich nicht damit
auseinander setzen. Aber wie empfinden es die Hinterbliebenen der  von einem bösartigen Hirntumor Betroffenen, die den Kampf verloren haben? Hätten Sie sich ein selbst bestimmtes Sterben gewünscht?


http://www.rosenheim24.de/news/deutschland-welt/sterbehilfe-wegen-gehirntumor-brittany-maynard-4097573.html

An die Moderatoren: falls unerwünscht, bitte löschen oder in eine passendere Sparte verschieben.
Bluebird
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Offline HeikeD

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #1 am: 13. Oktober 2014, 11:41:33 »
Ein sehr schweres Thema, ich habe diese Nachricht auch heute früh schon im internet gelesen.

Ich bin nicht selber betroffen, nur Angehörige -  mein Vater hatte keinen langen Leidensprozess, trotz Glioblastom. Wir hatten eine relativ kurze, intensive und trotz der Widrigkeiten, verhältnismäßig schöne Zeit. Es waren nur 3 Monate und 2 Tage nach OP.
Er wollte nicht gehen, hätte es nie in Betracht gezogen selbstbestimmt zu gehen.

Bei meiner Mutter (18 Jahre schwere Multiple Sklerose) habe ich mir gewünscht, dass man ihr den Wunsch gehen zu dürfen hätte erfüllen können. Da sind mir und dir und allen hier in D die Hände gebunden.

Ich bin dafür, ich möchte selbst bestimmen wann es soweit ist wenn ich schwer krank bin und bin der Meingung das man in D da noch mal an den Gesetzen arbeiten sollte.
Von Zeit zu Zeit musst du lernen zu fliegen, wie Piloten im Nebel. Vertraue blind der Führung eines anderen. Hab Geduld, hab viel Geduld auch mit dir selbst.
Phil Bosmans

fips2

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #2 am: 13. Oktober 2014, 12:57:01 »
Ein Beitrag der diese Diskussion wohl ausgelöst hat.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/vermischtes/Brittany-Maynard-moechte-sterben-article1472614.html

Die Sterbehilfe ist, nach meiner Meinung, kein politisches Problem, oder nur bedingt politisch, da die Kirche die Sterbehilfe als "Todsünde" ansieht und strikt dagegen ist. Christliche Parteien werden von den Kirchen  unter Druck gesetzt, die Strafen  hierführ aufrecht zu erhalten.

Ich persönlich bin da etwas vorsichtig mit der Freigabe, obwohl ich im Grunde für eine Freigabe wäre.
Die Gretchenfarage dabei ist, Wann ist man hoffnungslos austherapiert? Kann es doch noch eine Therapie geben die man nicht in Erwägung gezogen hat und die Rettung gewesen wäre?

Im obigen Falle seh ich den vorgeneommenen Termin mit einem unguten Gefühl. Zumal es gerade kürzlich die Erkentnis gab, dass Methadon, bei bis jetzt untherapiebaren Hirntumoren anschlägt.
Zumindest sollte ein Therpieversuch noch vorgenommen werden.

Jeder sollte das selbst bestimmen, ob er noch weiter macht, oder geht. Als Aussenstehender, auch Politiker und Richter, hat man, mMn, kein Recht Betroffenen da hinein zu reden.

Wie oben schon geschrieben. ein sehr schweres Thema, mit  dem ich mich hoffentlich nicht persönlich auseinandersetzten muss.


@Bluebird
Da die Pressemitteilung momentan aktuell  ist lassen wirs mal vorerst hier. Man kann ja später noch entscheiden wo man es hin schiebt.


LG und igB
Fips2
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2014, 13:14:56 von fips2 »

Offline schwede

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #3 am: 13. Oktober 2014, 13:07:42 »
Das ist wirklich Schwer,

sitze hier am Computer eine ganze weile.
Die Frage die sich mir persönlich stellt, ist was sind denn alles unheilbare schwere Krankheiten ???
Soll es nur für Körperliche Krankheiten gelten, oder auch für Seelische schwere leiden ???

Werden dort nicht die Angehörigen sehr stark betroffen, sie dürfen bei Menschen die eigentlich Leben wollen nicht helfen. Siehe diese junge Frau. Das ist auch eine art von Belastung.

Anders herum dem Menschen der gerne Sterben  möchte nicht Sterben zu lassen Belastet auch.
Was ist dann richtig ???

Diese junge Frau hat angst vor den ganzen Leiden, die sie eventuell noch durchleben muss.
Sie möchte sich deshalb selber Töten, aber andersherum will sie Leben.
Das habe ich zumindest so heraus gelesen.

Wird es wirklich alles so kommen ???
Die aussagen der Ärzte die mit Zeiten wie Lange ein mensch noch lebt  spielen.
Das macht mich so Wütend, weil sie es einfach nicht wissen.
Sie nehmen Kranken Menschen dadurch den Mut.

Ich weiss nicht vielleicht bin ich ein Einzelfall, mir haben die Ärzte damals keine Lebenszeit gesagt.
Einfach nur Fakten, was es für ein Tumor ist und das er wieder wachsen kann, nach der OP.
Natürlich noch wie es dann weiter gehen kann.

Wenn sie mir damals auch eine Zeit von ein paar Monaten gesagt hätten, wer weiss .
Hätte es hier die Sterbehilfe schon gegeben ! Ich mich für sie entschieden hätte.
Dann wären mir viele Jahre verloren gegangen aus Angst vor der Zukunft.

LG Schwede

Es bleibt ein schweres Thema,ich hoffe ihr versteht mich !
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Offline Pem34

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #4 am: 13. Oktober 2014, 15:53:34 »
Ein sehr schwieriges Thema. Aber doch... ich bin dafür, dass man in einem solchen Fall der Aussichtslositkeit selbst bestimmen kann, wie und wann man sterben wird und dann auch entsprechende Hilfe bekommt.

Ich habe den Tod, das Sterben und den Weg dorthin jetzt zwei Mal aus nächster Nähe erlebt:

1. bei meinem Mann, der an einem Hirntumor zugrunde gegangen ist. Er äußerte allerdings im letzten wirklich schlimmen Jahr nie, dass er sterben möchte. Vielleicht weil ihm klar war, dass er es eh nicht selbst bestimmen kann, vielleicht auch aus Rücksicht auf uns, vielleicht weil sein Geisteszustand so kaputt war, dass solche Gedanken nicht mehr aufkommen konnten... oder, oder, oder... Ich weiß es nicht. Allerdings - so muss ich gestehen - hatte mein Mann nie und auch bis zum Schluss keine wesentlichen Schmerzen.

2. bei meinem Vater, der im Prinzip per Patientenverfügung zu gesunden Zeiten festgelegt hat, dass er im Falle einer aussichtslosen gesundheitlichen Situation nicht mehr per Maschinen etc. am Leben erhalten werden möchte und es trotzdem wurde, weil er durch "Erste-Hilfe-Maßnahmen" bei einem Unfall nämlich an diese Maschinen angestöpselt wurde. Im Prinzip kommt eine Patientenverfügung ja einem Suizid gleich: Ich lege fest: Diese und jene Lebensumstände sind für mich nicht mehr lebenswert und lasst mich sterben. Es war für mich so schrecklich, genau zu wissen, mein Vater wollte so NIE leben und kein Arzt hat dies akzeptiert. Mit meinen Worten gesprochen: Die Umsetzung der Patientenverfügung ist bei den derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen ein "humanes KANN" aber kein "gesetzliches MUSS".

Genau aus diesen beiden Erlebnissen raus muss ich sagen, dass ich für die Sterbehilfe bin. Bei entsprechender gesetzlicher Grundlage muss natürlich ausgeschlossen werden, dass ein Druck auf die Todkranken ausgeübt wird, denn das ist auch ein Risiko (Krankenkasse, Angehörige etc.), sondern dass es wirklich der maßgebliche Wille des Patienten in einer wirklich aussichtslosen Situation ist.

Die Patientin, um die es in den Artikeln geht, berichtet beispiesweise von "immer öfter über starke Schmerzen im Kopf und lähmende Krampfanfälle, die selbst die stärksten Medikamente nicht mehr wirksam zu lindern vermochten." Sie weiß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass das, was sie gerade erlebt, sich wahrscheinlich noch drastisch verstärken wird. In diesem Fall: Ich kann sie verstehen...

Aufgrund meiner Trauerfälle hatte ich mal versucht, in einem speziellen Trauerforum einen Raum für meine eigene Trauer zu finden. Ich muss aber sagen, dass ich es dort nicht ausgehalten habe, die schlimmen Geschichten von Menschen, die sich mit unendlichen Schmerzen durch diverse Krebsarten (trotz Palliativmedizin) bis zum Ende sooo wahnsinnig quälen mussten, dass sie ihre Angehörigen beispielsweise angefleht haben, sie zu erschlagen. Genau dies sollte heutzutage nicht mehr notwendig sein und an dieser Stelle möchte ich sagen können: "Ich will nicht mehr. Bitte Arzt: Hilf mir entsprechend."

Ich denke, wenn ich die Möglichkeit habe, selbst zu bestimmen, wo meine Grenze ist, wie viel ich aushalten kann, kann ich vielleicht sogar noch mehr aushalten, wenn ich weiß, dass ich das Aushalten auch jederzeit beenden kann.

LG Pem, die hofft, sich verständlich ausgedrückt zu haben.

« Letzte Änderung: 13. Oktober 2014, 16:17:35 von Pem34 »

Offline Bluebird

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #5 am: 13. Oktober 2014, 18:20:56 »


Hallo,

Danke, vor allem Pem für Deinen Beitrag und den letzten Satz.

In meiner Familie sind mehrere Menschen an Krebs gestorben, ein Onkel vor vielen Jahren wegen eines Glioblastom multiforme. Zwei Tanten haben sich jahrelang sämtlichen Therapien im Kampf gegen Krebs unterzogen, und zwar bis zum schlimmen Ende. Da war nichts mit  dem oft erwähnten Lächeln auf den Lippen der Verstorbenen...
Sie haben aber das Thema Selbsttötung - Sterbehilfe nie thematisiert. In manchen Fällen vermitteln Mediziner auch Hoffnungen, wo eigentlich keine Hoffnung mehr besteht und forcieren damit ein noch schlimmeres Leiden.  Das Sterben sollte ein sanftes Einschlafen sein, ohne Panik und ohne Schmerzen, ohne Verdursten, ohne Ersticken. Wenn das nur möglich ist durch die Hilfe der Medizin, dann bin ich dafür.

LG
Bluebird
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Offline chucks

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #6 am: 13. Oktober 2014, 21:14:05 »
Ganz schwieriges Thema.

Ich wäre aber dafür, dass man das selbst für sich bestimmen können müßte.

Haltet mich für verrückt, aber Fips: Dein Satz mit dem Methadon ging mir nicht aus dem Kopf. Ich habe so lange gegooglet und auf Facebook gesucht, bis ich die junge Frau gefunden habe. Ich habe ihr eine Nachricht geschickt mit den Hinweisen auf Studien mit Methadon. Ich weiß nicht, ob sie diese Nachricht bekommt oder liest oder was auch immer. Leider habe ich keine englischsprachigen Links gefunden, die sich mit dieser Studie auseinandersetzen und mein Englisch ist nicht wirklich berauschend. Aber ich habe ihr den Hinweis mit den Kontakt zu unserem Arzt an der Uniklinik mitgeschickt.

War das doof?

fips2

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #7 am: 13. Oktober 2014, 22:45:26 »
Wiso sollte das doof sein, dass du der Frau einen sachdienlichen Hinweis gibst?
Finde ich nicht. Im Gegenteil. Du ergreifst Iniatitive zu der ich mich nicht getraut habe. Respekt.

Man kann nicht die Welt retten, aber schon ein kleines Stück davon.  Zumindest hat man es versucht.

Mir gehen aber auch schwedes Äusserungen nicht aus dem Sinn.
Was wäre gewesen wenn er auch den Entschluss der Amerikanerin ebenfalls ergriffen hätte? Er hätte seine Brit nicht gefunden und somit vielleicht den wichtigsten Menschen in seinem Leben nie kennen gelernt.


Dennoch fände ich es gut, wenn man in einer Phase angelangt ist, in der es nur noch Leiden und Schmerz gibt, selbst bestimmen zu können ob und wann man geht.
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2014, 10:32:58 von fips2 »

Offline chucks

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #8 am: 13. Oktober 2014, 23:09:34 »
Lieber Fips,

genau an Schwede und seine Britt habe ich dabei gedacht. Auch an meinen Mann, der auch ein schweres erstes Jahr hatte und dem es (ich klopf auf Holz, denn wir haben ja am Donnerstag MRT) gut geht. Hätte er aufgegeben, hätte er nicht die Einschulung seiner Tochter erlebt und ich hätte keinen Ehemann mehr.

Klar, es hätte auch anders ausgehen können. Wir sind immer noch ein Einzelfall oder zumindest einer von wenigen.

Ich weiß ja nicht mal, ob es tatsächlich die richtige Frau ist, die ich angeschrieben habe bzw. ob sie die Nachricht liest, aber ich habe den ganzen Tag an nichts anderes denken können und so meinem Dauergedankenkreislauf ein Ende gesetzt. Ich habe getan, was ich tun konnte und damit ist gut.

Ich bin sonst wie oben geschrieben, ja nicht gegen die Sterbehilfe in so schweren Fällen, im Gegenteil.

Guts Nächtle.


Offline krimi

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #9 am: 14. Oktober 2014, 00:29:33 »
Liebe Carola,

ich finde deine Initiative die du zeigst echt toll.
Ob die junge Frau deine Nachricht liest - wirst du es erfahren?
Wohl eher nicht. Du kannst aber immer sagen "Ich habe es versucht".

Ich habe kenne zwei Fälle von Hirntumorpatienten die ebenfalls ihrem Leben ein selbst gewähltes Ende setzen wollten bzw. setzten.

In dem einem Fall hatte ich auch versucht zu überzeugen, nicht zu schnell zu handeln. Diese Betroffene in meinem Alter hatte die OP, Chemo- und Strahlentherapie gut überstanden. Die Aussicht auf eine verlängerte, lebenswerte Zeit wurde ihr gegeben.
Sie hatte keinerlei Ausfälle. Doch ihre Angst war so groß, dass sie nicht auf eine Verschlechterung warten wollte. Wann immer diese eintreten würde. Die Ärzte hatten keine Prognose gestellt.

Im zweiten Fall hatte der andere es sich anders überlegt. Die vorher angekündigte, selbstgewählte Entscheidung zu gehen wann er es für richtig hielt, war verworfen.

Beides ist für die Hinterbliebenen schmerzlich.

Ich wünsche deinem Mann, dass es noch lange gut bleibt.
Dem schwede und seiner Brit eine noch recht lange Zeit zusammen.
Und allen anderen, dass sie die Hoffnung nicht verlieren. Dass die gewählte Therapie oder neue Therapien helfen und Verbesserungen eintreten.

Wer sich aber für eine Selbstbestimmung entscheidet - dem gehört mein Respekt.
Ich weiß nicht, ob ich es könnte.

Viele Grüße und eine gute Nacht
krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Bluebird

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #10 am: 14. Oktober 2014, 09:21:23 »
Guten Morgen,

und vielen Dank fürs Engagement.
Vor einigen Jahren hatte ich mich auch eingemischt in einem Fall, wo ein kleines Mädchen an einem bösartigen Hirntumor erkrankt war und keine Hoffnung auf Heilung bestand. Ich schickte Studien, Klinikadressen im Ausland usw. Heute würde ich es ggf. nur noch tun, wenn ich aus den Zeilen klar erkennen kann, dass den Betroffenen (Erkrankte wie Angehörige) Informationen fehlen oder sie unsicher sind, an wen sie sich wenden können.

Der Bericht über Brittany Maynard lässt vermuten, dass sie bereits mehrere Experten aufgesucht hat.
Offensichtlich ist bei ihr auch das Schmerzzentrum durch den Tumor so belastet, dass selbst stärkste Schmerzmittel nicht mehr helfen. Es ist auch nicht ihr erster Tumor.
Vielleicht liest sie die Mail, vielleicht kann sie oder will sie keine eingehenden Briefe mehr lesen bzw. ihre Angehörigen sortieren vor.
Man muss sich vorstellen, dass die weltweit veröffentlichten Berichte eine wahre Briefflut auslösen. Da bekunden wildfremde Menschen ihr Mitgefühl, geben mehr oder weniger hilfreiche Hinweise. Da melden sich sicher ebenfalls Scharlatane, die mit ominösen Methoden und selbst angerührten Pülverchen oder Hand auflegen Heilung versprechen.
Also, bitte nicht enttäuscht sein, wenn keine Resonanz erfolgt.
Ich stand lange mit einer Glioblastom-Patientin täglich in Kontakt, die bis zum letzten Tag auf eine Scharmanin hoffte und auf einen weiteren Anruf aus der behandelnden Klinik wegen weiterer Therapien.

Für meine Brieffreundin war es gut, dass sie bis zum Schluss hoffte, allein ihrer minderjährigen Kinder wegen.
Man muss aber auch respektieren, wenn schwerstkranke Menschen ihre Hoffnung berechtigterweise aufgegeben haben.
Und ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch tief im Unterbewusstsein ein Gespür dafür hat, wie es um ihn steht.
Wir wollen es nur meist nicht wahr haben, da gibt es einen Mechanismus, der uns beruhigt. Macht Sinn.

LG
Bluebird

« Letzte Änderung: 14. Oktober 2014, 09:44:03 von Bluebird »
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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #11 am: 31. Oktober 2014, 11:35:18 »
Brittany Maynard verschiebt ihren Tod, so lauten die aktuellen Meldungen.

http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/brittany-maynard-krebskranke-verschiebt-ihren-tod-40fda-51ca-17-2098592.html

Hierzu gibt es auch ein neues Video, das Brittany ins Internet gestellt hat.
Wer es ertragen kann und Englisch versteht, kann es leicht recherchieren.

Pers. Anmerkung: Ich stehe dieser medialen Selbstinszenierung inzwischen kritisch gegenüber, glaube nicht, dass sie der Diskussion über Sterbehilfe dient.
Bluebird
« Letzte Änderung: 31. Oktober 2014, 11:38:43 von Bluebird »
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Offline schwede

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #12 am: 31. Oktober 2014, 16:33:56 »
Ich habe mir den Text zu dem Video durchgelesen.

Das Video habe ich versucht, mein Englisch leicht dafür leider nicht.

Mir zeigen die Aussagen in dem Text, das sie mit der Diagnose und ihrer Hilflosigkeit einfach Überfordert war/ist.
Nun ist zeit ins Land gegangen sie hat ihre Freude am Leben wiedergefunden. Es geht ihr soweit gut und will noch nicht Sterben
Vielleicht war es nur eine Effekt tat der Gedanke das sie in ihrer Verzweiflung sterben wollte.

Sterbehilfe ist und bleibt Schwierig es gibt kein eindeutiges Ja aber auch kein Nein.

Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, wann ist der denn ???


@ chucks, sag mal hattest du eigentlich eine Antwort bekommen, als du die Frau angeschrieben hast ???

Ich habe hier noch einen Blog von Brittany Maynard gefunden. http://www.thebrittanyfund.org

Es ist alles auf Englisch komme überhaupt nicht klar da mit.
Ihr noch mal  Mut machen würde ich gerne !

Brauchte dafür jemanden der Englisch kann.
Vielleicht kann ja auch der link des Forums in ihren Blog gesetzt werden. Als Mut stütze.
Ob sie Deutsch kann keine Ahnung .

Hier findet sie doch viele Beispiele und Gründe weiter zu machen.

Hab so meine Ideen so laufen lassen.

LG Schwede
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Offline Bluebird

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #13 am: 31. Oktober 2014, 18:01:03 »
Hallo Schwede,

ja, ich kann die Beweggründe durchaus nachvollziehen.
Brittany ist eine junge, hübsche Frau, der man ihre schwere Krankheit nicht ansieht. Sie ist wieder aufgeblüht neben ihrem Mann, der Familie und den Hunden. Da herrscht große Harmonie und die Furcht vor Verlust. Derzeit geht es ihr besser, das macht Lust auf Leben.
Insofern war es m.E. voreilig, weltweit medial den gewählten Todeszeitpunkt zu verkünden. Ich gönne ihr noch viele Zeiten des Wohlfühlens. Oft ist es aber leider so, dass schwerkranke Menschen noch einmal richtig aufleben bevor...

Übrigens: Du kannst die Seite über Google übersetzen lassen. Ist manchmal etwas holprig, dennoch verständlich.
Ich verstehe zwar den größten Teil des Inhalts, finde aber derzeit  aus gutem Grund keine Muße. mich intensiv mit dem Text zu beschäftigen, da müsste ich schon auch nachschlagen, wollte ich Satz für Satz korrekt übersetzen.

LG
Bluebird
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Offline chucks

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Re:Sterbehilfe wegen Hirntumor
« Antwort #14 am: 02. November 2014, 11:28:32 »
Hallo Zusammen,

erstmal sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber wir sind von Freitag auf Samstag nachts erst aus dem Urlaub gekommen.

Ich habe mir das Video auch angesehen. Britaney geht es weiterhin um ein Sterben in Würde, ich glaube schon, dass sie darum kämpft, dass jeder das für sich entscheiden kann. Leider sind in Amerika die Videos für solche Organisationen immer sehr aufgesetzt (so empfinde ich das).

Ihr geht es an sich noch so gut, dass sie weiter leben möchte. Sie sagt, sie kann noch mir ihrer Familie lachen und den Tag gut verbringen. Deshalb verschiebt sie ihren Tod. Das MRT vorher erbrachte einen Stillstand der Erkrankung. Jedoch sagt sie auch, dass sie sehr merkt, wie sich ihr Gesundheitszustand innerhalb des letzten Jahres (wohl natürlich auch schon vor Diagnose) verschlechtert hat und das sie vor ein paar Tagen ihren Mann ansah und seinen Namen nicht aussprechen konnte. Das hat sie fertig gemacht und daran macht sie den sich schleichend schlechter werdenden Gesundheitszustand fest.

(ich hoffe, ich habe das so richtig übersetzt, was sie gesagt hat - vielleicht kann ClaudiaUSA sich das mal ansehen und uns bei der Übersetzung helfen)

@Schwede: nein, leider habe ich keine Antwort bekommen, aber das war wohl auch leider zu erwarten.

Die andere Seite, die Du nennst, ist eine Seite, wo Brittaney Unterstützer sucht für den selbstbestimmten Tod. Das ist eine Organisation, "Compassion und Choice", wo Unterschriften gesammelt werden und Geld für die Organisation. Um ihr Anliegen durchzusetzen.

VG

Carola

 



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