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Autor Thema: Bin auch mal wieder da.  (Gelesen 13676 mal)

Offline Eisenfaust

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Bin auch mal wieder da.
« am: 30. Oktober 2015, 11:12:45 »
Hallo,
bin auch mal wieder nach langer Zeit eingeloggt, zwischenzeitlich hatte ich so einige Beiträge als Gastleser verfolgt. Momentan weiß ich nicht wohin mit meinem Kopf vor lauter Kopfschmerz, es sind mehrere "Baustellen" / Geschichten. Zum einen zugebenermaßen Überforderung und Überlastung durch Dauerstress im Job. Belastung durch Erkrankungen von Familienmitgliedern. Die gute Nachricht nach fünf Jahren kein Rezidiv an der "alten" Stelle, die ja doch damals mehr als beängstigend war. Habe einen kleinen neuen Untermieter an der Falx, der macht mir aber nicht so viel Kummer. Eigentlich habe ich mehr das Gefühl, dass ich die "alte" Geschichte nie richtig verarbeitet habe. War ja auch nicht zur Reha, hatte immer den Anspruch möglichst schnell in mein altes Leben zurück. Habe auch immer fast alles gut gewuppt. Aber jetzt fühle ich mich eigentlich nur noch im Eimer. Nächste Woche einen Termin bei einer Psychoonkologin, da habe ich einen Anspruch drauf, sagte mir die Neurochirurgin wo ich jetzt nochmal wegen der Kopfschmerzen war. Hätte mir mal jemand vor fünf Jahren sagen sollen. "Im Moment" weiß ich einfach nicht weiter. Seit vier Wochen krank geschrieben, immer noch Kopfschmerzen, spür auch den Druck von der Arbeit. Gerade ging wieder das Telefon von der Arbeit, trotz AU. Bin ich nicht dran gegangen. Ich hoffe, ich finde einen Weg, wie es anders weitergehen kann. Vielleicht nur dadurch, dass es erstmal nicht weitergeht.
Liebe Grüße an alle.
Eisenfaust
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Offline TinaF

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #1 am: 30. Oktober 2015, 14:24:22 »
Hallo Eisenfaust,

wie schön mal wieder von dir zu lesen. Das, was du schreibst, ist allerdings weniger schön. :( Aber es kommt mir irgendwie bekannt vor... Das hilft dir jetzt zwar auch nicht weiter, aber ich erzähle dir trotzdem kurz, wie es mir ergangen ist.

OP ist über sechs Jahre her, letztes MRT 12/13 war in Ordnung, trotzdem arbeite ich nun schon seit über zwei Jahren nicht mehr, ging nicht mehr. Ich hatte nur noch Kopfschmerzen, konnte mich für max. ein bis zwei Stunden konzentrieren, war völlig erschöpft, schlafen ging gar nicht mehr, Nerven lagen blank. Die Zeit daheim tut gut, ich kann der "Schwäche" nachgeben, wenn es nicht anders geht, ich habe Zeit, mich um mich zu kümmern. Allzu langweilig wird mir auch nicht, dafür sorgt schon mein Sohn. In den letzten zwei Jahren hatte ich fürchterliche Phasen, in denen es mir richtig, richtig schlecht ging und ich hatte Phasen, in denen es immer besser lief. Seit dem Sommer bin ich wieder ausgebremst, aber so allmählich geht es wohl wieder aufwärts (Ich klopfe mal auf Holz!).

Gut, dass du dir professionelle Hilfe holst, manchmal kommt es erst Jahre später raus, was für eine Belastung Diagnose, OP, die Zeit danach waren. Man schleppt es die ganze Zeit mit sich rum, denkt, man schafft es schon, man schafft es ja auch tatsächlich irgendwie, aber man zahlt dafür einen ziemlich hohen Preis.

Ich hoffe, dass sich dein neuer Untermieter in der Falx ruhig verhält und dich in Frieden lässt!

LG TinaF
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Offline Eisenfaust

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #2 am: 30. Oktober 2015, 14:50:24 »
Hallo TinaF,
danke für deine Antwort. Hilft sehr. In all der Gemengelage weiß ich gar nicht mehr wo mir "der Kopf steht". Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe leider auch kein gutes Gefühl mehr was meinen Arzt anbelangt. In dieser Situation - seit vier Wochen krank geschrieben - Anrufe von der Arbeit wann ich wiederkomme  - mein Arzt sagt, da helfen keine Tabletten, ich soll spazieren gehen (was ich normalerweise gerne mache aber nicht wenn mir ständig schwindelig wird) - ich bin sehr ratlos. Spüre Druck von allen Seiten und den auch im Kopf.
Schön, dass Du mit allem Weg für Dich gefunden hast, klingt - trotz allem - ganz gut. Das - trotz allem - ist wohl die Kunst. Ich lasse mir mal dadurch Mut machen! Danke dafür.
Liebe Grüße, Eisenfaust
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Offline krimi

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Re:Bin auch mal wieder da
« Antwort #3 am: 30. Oktober 2015, 16:28:24 »
Hallo Eisenfaust (Mädchen aus dem Pütt),

hier ist das andere Püttmädel.
Schön von dir zu hören. Dass da noch ein Untermieter lese ich nicht so gern. Er möge bitte schön ruhig bleiben.

Deinen Stress mit deinem Gesundheitszustand verstehe ich. Es ist gut, dass du dir psychoonkologische Hilfe geholt hast.
Ich habe noch einmal zurückgelesen und ich habe auch nichts gefunden, dass damals über eine psychotherapeutische Hilfe gesprochen wurde. Es hatte den Anschein, dass du alles gut im Griff hast.

Frag doch einmal deinen Arzt, ob er heute nicht doch noch eine Reha für sinnvoll hält.
Es könnte sein, dass viele deiner Beschwerden darauf zurückzuführen sind, dass du dich damals so stark fühltest. Und dich jetzt alles überrollt.
Ich könnte mir vorstellen, dass dir eine neurologische Reha in einer entsprechenden Klinik gut tun würde.
Zu beantragen über deinen Hausarzt bei deiner Krankenkasse.

Viele Grüße
krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Eisenfaust

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #4 am: 31. Oktober 2015, 16:51:43 »
Hallo Krimi,
ja Mädchen aus dem Pott  - richtig. Ja, Reha habe ich auch schon angesprochen. Danke nochmal für die Bestätigung von Deiner Seite. Unterlagen sind alle schon mal ausgedruckt. Mein Doc schien nicht so begeistert. Habe noch nie eine Reha gemacht.
Im Moment weiß ich aber nicht mehr weiter, seit vier Wochen AU, immer noch Kopfschmerzen. Da muss man doch irgendetwas machen können. Meine ich.
Habe heute versucht mir etwas Ruhe zu gönnen. Trotz Druck auf Schädel und Ohren. Lässt sich ja offensichtlich derzeit nicht ändern. Bin aber mittlerweile auch wegen meinem Hausarzt total verunsichert. Das ist dann noch der Stress on top. Abgesehen von Anrufen von der Arbeit, wann ich wiederkäme.
Mein kleiner Untermieter wächst zwar etwas, aber so wie es deren Art ist, sehr langsam. Wait and see. Damit komm ich klar. Nach wie vor habe ich aber bei mir das Gefühl, dass ich die erste Geschichte nicht verarbeitet habe. Und jetzt bei mir einfach ein paar Dinge kumulieren. Hoffe, dass sich das bald alles irgendwie löst und entwirrt. Mit so vielen Menschen kann ich da auch nicht drüber reden, die meisten zucken ja zusammen wenn man davon anfängt. Kann ich mittlerweile auch verstehen.
Gut, dass es dieses Forum gibt.
Allen noch ein schönes sonniges Herbstwochenende.
Eisenfaust
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Offline Eisenfaust

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #5 am: 03. November 2015, 20:27:36 »
Nach vier Wochen Kopfschmerz und Schwindel wie ich es noch nie hatte plus Übelkeit, dass ich morgens nicht mehr weiß wo ich vor lauter Schmerzen hin soll - habe ich gestern morgen meine aller letzte Kraft und gesunden Menschenverstand zusammengerafft - ich bin mittlerweile von dieser wochenlangen Tortur - anders kann ich das nicht bezeichnen - so abgrundtief erschöpft - habe noch ein letztes Mal meinen Hausarzt angerufen - das war´s - habe dann bei der Neurologin angerufen, einen Termin gemacht, leider erst Ende November, bei meinem Zahnarzt angerufen und hingefahren - "ich kenn Sie seit zwanzig Jahren, ich weiß, dass Sie richtig ticken" - Verordnung für Physio, wo ich sowieso relativ regelmäßig seit der OP hingehe(seit einem halben Jahr aber nicht mehr war), weil die Eingriffe an der HWS ja doch erheblich waren, u.a. musste der erste Halswirbel teilweise entfernt werden. Und je weniger Sport ich mache - und das war in diesem Jahr leider aus beruflichen und familiären Gründen der Fall, dass ich gar kein Sport gemacht habe, sondern nur noch malocht und organisiert habe - habe ich immer Schmerzen am Hinterkopf, Nacken und Schulter, ich sitze beruflich auch den ganzen Tag am Schreibtisch. kDas finde ich auch den ganzen "Umständen" angemessen, das habe ich normalerweise immer gut im Griff gehabt, aber  jetzt ist das alles offensichtlich komplett ausgeartet.

Ja, es war auch alles zu viel im letzten Jahr und es ist auch nicht alles gut verarbeitet, aber diese Art von Schmerzen haben damit nichts zu tun. Das war in den letzten Tagen ein einziger Albtraum als mir klar wurde, dass der Doc meines Vertrauens mich  nicht mehr für voll nimmt - gehen Sie spazieren -  und ich vor Schmerzen nicht mehr wusste was ich machen sollte. Dabei habe ich immer gesagt, dass ich den Eindruck habe, dass das zwei Geschichten sind, die sich gegenseitig verstärken. Aber die sich nicht nur auf Erschöpfung wegen beruflicher und privater Belastung reduzieren lässt.

Ich kann nur den einzigen Ratschlag geben, den eigenen gesunden Menschenverstand, das eigene Körper- und Bauchgefühl an der Praxistür nicht abzugeben. Und vielleicht nicht ganz so lange wie ich zu warten bis man Konsequenzen zieht.

Ich habe zumindest für mich seit gestern wieder das Gefühl festen Boden unter den Füßen zu bekommen, heute war die erste Physio und zumindest ist etwas der Druck aus dem Schädel raus. Ich hoffe, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Denn zusätzlich gibt es ja dann auch noch den Druck von der Arbeit, wenn man so lange schon fehlt. Die Krankenkasse hat heute auch schon angerufen. Und es kann doch auch wirklich nicht sein, dass es einem nach vier Wochen AU nicht besser sondern schlechter geht. Dann kann doch irgendetwas nicht stimmen. Sagt mir zumindest mein Menschenverstand. Wenn ich dann mal wieder einen Hausarzt meines Vertrauens habe stelle ich auch einen Reha-Antrag. Der Stress jetzt in jeglicher Hinsicht verbunden mit den Schmerzen hat mir den Rest gegeben. Aber man hat ja immer mehr Reserven als man weiß.

Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt, wo man mal "abtexten" kann, und dass es einige wenige gute Freunde gibt, die auch in solchen Phasen da sind. Interessanterweise gibt es immer "Freunde", die dann abtauchen. Andererseits aber auch Menschen, die man gar nicht auf "dem Schirm hatte", die aber "auftauchen" und einfach helfen.


Gute Freunde und solche Menschen wünsch ich jedem hier. Allen anderen auch schmerzfreie Tage, gute Genesung und stets guten Mut. (Der war mir in den letzten Tagen für mich ganz untypisch nicht nur etwas abhanden gekommen).

Alles Liebe, Eisenfaust
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Offline krimi

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #6 am: 04. November 2015, 00:38:28 »
Hallo Eisenfaust,

was Kopfschmerzen für einen Menschen an Belastung bedeuten können, kann ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen.

Eine Arbeit bei der du ausschließlich am Schreibtisch sitzt, ist Gift für eine kranke Wirbelsäule, wenn du keinen Ausgleich dafür schaffen kannst.
Du schreibst ja, dass du dich da selbst vernachlässigt hast.
Zum Glück bist du aktiv geworden und hast dir Hilfe gesucht.

Mir fiel dazu ein, dass eine ostheopatische Praxis auch etwas für dich sein könnte, die craniosakrale Therapie anbietet.

Ich wünsche dir, dass es jetzt besser wird.

Es ist immer eine unschöne Erfahrung die man in Zeiten der Not mit Freunden machen muss. Aber es gibt auch die anderen Freunde, du hast es erfahren.

Viele Grüße und immer den Kopf oben halten.
krimi
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Offline Eisenfaust

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #7 am: 04. November 2015, 19:02:50 »
Hallo Krimi, hallo zusammen,
bin heute morgen mit deutlich weniger Kopfschmerzen und ohne Übelkeit aufgewacht. Riesengroße Erleichterung. Tut immer noch weh, aber lässt sich aushalten. Zumindest weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. War heute auch bei der psychologischen Beratung und bin auch erleichtert. Auch das wird ein neuer Weg für mich sein. Manchmal muss man alte Zöpfe abschneiden, auch bei sich selbst. Obwohl ich ja eigentlich immer kurze Haare trage.  ;) Humor hat mich auch so langsam wieder. Muss vorsichtig mit mir sein, nicht gleich wieder wie Hans Dampf in allen Gassen, wie ich sonst so bin. Mein Körper spricht mit mir und zwar ziemlich Klartext.
Danke auch nochmal für Tipp mit der Physio (Cranio).
Das habe ich damals zumindest richtig gemacht: Die Physio-Praxis ganz schnell nach den ersten Behandlungen gewechselt, weil das nicht gut war. Jetzt habe ich was das anbelangt seit fünf Jahren eine super exzellente Anlaufstelle und dort lege ich - soweit ich dann mal ein Rezept (teilweise bezahle ich das dann auch auf Privatrezept) bekomme - meinen Kopf vertrauensvoll in deren Hände. Hat immer geholfen, egal war es war, die fragen auch immer ziemlich detailliert nach der Art der Beschwerden.
Da habe ich doch eine Frage: Weil ich damit eigentlich immer seit der OP Probleme habe, gibt es dafür nicht irgendwie eine Regelung für eine Verordnung? Die Beschwerden bei mir fallen ja nicht vom Himmel. Mein Doc meinte mal, ich hätte nur Anspruch auf eine dauerhafte Verordnung - ohne die Unterbrechung - wenn der Tumor bösartig gewesen wäre. Um den Tumor geht es mir weniger, sondern den Eingriff an der HWS. Hat da jemand eine Info zu?
Allen einen schönen Abend und eine gute Zeit,
Eisenfaust
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Offline KaSy

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #8 am: 06. November 2015, 21:41:10 »
Hallo, Eisenfaust,
wegen des Anspruchs auf eine Dauer-Physiotherapieverordnung kann ich Dir nichts sagen, aber vom WHO-Grad eines Tumors dürfte das nicht abhängig sein. Es gibt zweifellos viel mehr gesundheitliche Ursachen für die Verordnung von längerfristiger Physiotherapie, z.B. nach Unfällen, im orthopädischen Bereich und auch nach Deiner HWS-OP.
Ein Problem mit derartigen Verordnungen könnte der verordnende Arzt aus finanziellen Gründen haben, da sein Budget diesbezüglich womöglich begrenzt ist. Es müsste Fachärzte geben, deren Möglichkeiten wegen ihres Fachgebietes größer sind, das könnten Orthopäden sein.

Aber Du hast ja eine weitere Möglichkeit genannt, die Du nach Deinen Aussagen seit fast einem Jahr nicht mehr genutzt hast - den Sport.
Egal wie sehr Deine berufliche und familiäre Situation Dich belastet, Sport ist das Bestmögliche, was Du für Dich und gegen Deine Kopf- und evtl. weiteren Schmerzen tun kannst. Wenn nicht irgendetwas von den behandelnden Ärzten ausgeschlossen wurde, ist jeder Sport, jede Bewegung für Dich sehr gut und am besten, wenn sie auch noch Spaß macht. Im Arbeitsalltag solltest Du so oft es geht, wenigstens kurz aufstehen, bei Telefonieren umherlaufen, die Treppe nehmen, ... In der Freizeit kannst Du Deine Familie da auch einbeziehen.

Glaub mir, auch in terminlich angespannten Situationen findet man täglich Zeit für Immer-mal-wieder-Bewegung und auch mehrmals in der Woche für eine halbe Stunde Sport. Keine Zeit für Sport ist eine Ausrede. Denn Sport setzt Energien frei, erzeugt Freude und Motivation und - akut für Dich - löst Verspannungen, körperliche und psychische.   

Mir fällt es auch nicht immer leicht, zum Sport zu gehen (allein bekomme ich das nicht hin), aber wenn ich tatsächlich - wie in diesem Sommer - zwei Monate nicht beim Sport war, melden sich Verspannungen. Dann will ich erst recht nicht, tut ja alles weh ... Aber wenn ich mich erst wieder überwunden habe, dann spüre ich bald, wie sich der Körper wieder erholt und sich quasi "bei mir bedankt". (Ich gehe möglichst dreimal wöchentlich zu "Mrs. Sporty".)

Ansonsten wünsche ich Dir, dass Du weiter den richtigen Weg für Deine Familie, den Beruf und vor allem Dich selbst findest und gehen wirst.

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline krimi

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #9 am: 07. November 2015, 00:30:27 »
Hallo Eisenfaust,

das andere Mädel aus dem Pott hat zu KaSy's Gedanken auch noch etwas hinzuzufügen.

In meiner ersten AHB habe ich für mich das Walken entdeckt. Zur Arbeit fuhr ich schon immer bei jedem Wetter mit dem Fahrrad. Aber das Walken macht anders Spaß.

Mit anderen Erkrankungen und der daraus resultierenden Müdigkeit vernachlässigte ich meine Bewegung in der Natur. Und den inneren Schweinehund musste ich überwinden.
Also habe ich mir einen Schrittzähler zugelegt. Und der Ansporn für Bewegung ist wieder da.

Wäre das evtl. auch eine Option für dich?

Viele Grüße
krimi
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Offline Eisenfaust

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #10 am: 07. November 2015, 09:21:16 »
Guten Morgen,
 :) beim Lesen Eurer Antworten kam ein großes Grinsen....bestärkt mich auch nochmal, ja, gestern abend war ich zum ersten Mal wieder seit Wochen bei meinem Aquafitness (im warmen Bewegungsbad).  :)  :)  :)
Das mach ich seit der OP vor fünf Jahren eigentlich ohne Unterbrechung, das tut einfach gut und entspannt und ist wohl auch gut für die Muskulatur.
In den letzten 12 Monaten ist alles, was mir gut tut, bin ich total untergegangen. Beruflich hatte eine Mitarbeiterin gekündigt, da hab ich dann erst für zwei malocht und dann eine neue Mitarbeiterin eingearbeitet und trotz allem immer noch mehr Schüppen vom Chef drauf bekommen (da spricht der Ruhrpott). Familiär musste mein Vater im vergangenen Jahr aufgrund von Demenz in´s Altenheim umziehen, damit verbunden auch Auflösung Elternhaus und jedes Wochenende zu Besuch. Meine Schwester erkrankte Ende letzten Jahres an Brustkrebs. Anfang diesen Jahres wurde in meine Wohnung eingebrochen.
Also, tiefer Seufzer, das war alles zu viel und ich habe nur noch versucht zu funktionieren und habe auf mich selbst überhaupt gar nicht mehr acht gegeben. Oft war ich abends froh, wenn ich nach Haus kam, ich bin so 10 Stunden am Tag außer Haus, wenn ich mir noch was zu Essen gemacht habe.
Ich wusste aber, dass ich  grundlegend wieder etwas ändern musste, im Sommerurlaub habe ich dann etwas Ruhe und Kraft getankt. Bin dann z.B. statt mit dem PKW mit der Bahn zur Arbeit, erstens mehr Bewegung zu Fuß und zweitens kam ich dann schon etwas ausgeruhter abends nach Hause. Einmal im Monat ein Wochenende nur für mich einplanen und der familiären Erwartungshaltung nicht gerecht werden. Mir war auch klar, dass ich wieder komplett in alte Verhaltensmuster reingerutscht war, die mir nicht guttun. Auch was Freunde anbelangt. Da ist nochmal Umbruch angesagt. Ich bin alleinstehend und so ist für mich ein guter solider kleiner Freundeskreis und darum herum ein Bekanntenkreis  elementar. Da "strick" ich derzeit nochmal um, mit neuen und anderen Aktivitäten. Das ist momentan alles "auf dem Weg".
Nur die Kopfschmerzattacken der letzten Wochen, vor allem morgens, das hat mich zusätzlich über alle Maßen erschöpft. Ich habe diese Woche mal nur auf meinen Körper gehört. Wärme auf dem Kopf tut gut. Also schlaf ich derzeit ganz rustikal mit einer Mütze auf dem Kopf und lauf auch in der Wohnung damit rum.  :) Seitdem sind diese irrsinnigen Kopfschmerzen und Übelkeit morgens beim Aufwachen weg. Das war so unerträglich, auch sich damit zur Arbeit zu schleppen vor der AU. Das wurde ja aber trotz der AU immer schlimmer. Ich habe immer noch Druck auf den Ohren und auch teilweise Kopfschmerzen, aber es ist jetzt erträglich. Und ich bin auch froh, dass ich nun einen "professionellen" Wegbegleiter habe mit dem ich die alte Geschichte mal verarbeiten kann und der  in Zeiten des derzeitigen Umbruchs vielleicht auch mit mir das "Navi" neu einstellen kann. Den Kompass nochmal neu justieren. Nächster Termin direkt nächste Woche. Bin auch froh über dieses Forum. Ihr seid auch gute Wegbegleiter und das, obwohl man sich gar nicht richtig kennt.
Ich habe auch am Montag einen Termin bei einem anderen Arzt. Weil ich das mit den Kopfschmerzen, Druck und Schwindelgefühl doch gerne irgendwie abklären würde. Auch Physio nächste Woche.
Und hoffe, dass ich  bald auch wieder fit für meinen eigentlichen Lieblingssport bin. Da war ich in diesem Jahre ganze drei mal zum Training.
Vielleicht war dieser Albtraum in den letzten Wochen notwendig.
Denke, dass ich zumindest ganz grob wieder die richtige Richtung für mich eingeschlagen habe. Fühlt sich zumindest besser an, sagt mein Körper. Und mich haben Zuversicht und Humor, eigentlich meinen ständigen Wegbegleiter, wieder eingeholt.
Allen ein gutes Wochenende.
Danke und liebe Grüße,
im Pott sagt man Glückauf :)
Eisenfaust
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Offline TinaF

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #11 am: 07. November 2015, 10:02:08 »
Hallo Eisenfaust,

du scheinst wirklich auf dem richtigen Weg zu sein, ich freu mich für dich. Manchmal ist es tatsächlich so, dass man erst ganz unten sein muss, bis man mal die Notbremse zieht, seine Situation überdenkt und sich dann endlich um jemanden sehr wichtigen, nämlich sich selbst, kümmert.

Zum Sport ist alles gesagt, professionelle Hilfe anzunehmen, kann ein wichtiger und richtiger Schritt sein und wenn dir eine Mütze hilft, dann finde ich das genial, Mütze hat nämlich keine wesentlichen Nebenwirkungen. ;) Familie und Freunde können sehr hilfreich sein, sie können einen aber auch ganz gewaltig runterziehen. Letztendlich bleibt einem nichts anderes übrig, als immer wieder genau hinzuschauen und notfalls auch einen Schlussstrich zu ziehen. Tut weh, aber manchmal geht es halt nicht anders. Und meine Erfahrung ist, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue (auch wenn das ziemlich abgedroschen klingt).

Rück dich so oft du kannst in den Mittelpunkt und sei für dich so da, wie du es für andere bist. Das ist gar nicht einfach, ich weiß, aber wie gesagt, es geht um dich!

Alles Gute weiterhin!

LG TinaF  
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Offline Pem34

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #12 am: 09. November 2015, 09:50:26 »
Hallo Eisenfaust,

Du kannst deinen Arzt auch einfach mal nach Reha-Sport fragen. Dann muss man nicht immer nach Rezepten betteln. Habe selbst eine Verordnung - ich glaube 52 Mal Sport in 18 Monaten. Und Reha-Sport ist hier echt ganzheitlicher Sport. Es ist immer für Körper und Geist was dabei...

LG
Pem

Offline Eisenfaust

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Re:Bin auch mal wieder da.
« Antwort #13 am: 09. November 2015, 23:11:12 »
Hallo zusammen,
lieben Dank für guten Zuspruch, Impulse und Ideen. Es tut sich eine Menge. Mit meinen Kopfschmerz bin ich jetzt offensichtlich auf dem richtigen Weg der Beseitigung. Sport habe ich auch dezent wieder angefangen. Neuer Arzttermin heute war auch gut.
Und heute war ich den ersten Tag wieder arbeiten - ein "warmherziges" Willkommen in Form eines Personalgespräches, während meiner AU wurde kräftigst an "meinem Stuhl gesägt".
Hauptsache mir geht es besser. Und vielleicht sind so olle Stühle auch nicht wirklich mehr angesagt. Mal sehen. Ich werde weiterhin besser auf mich aufpassen als zuvor. Morgen habe ich auch wieder Physio, übermorgen Termin mit Psychologin.
Und mein derzeitiges Motto lautet: Nicht ohne mein Mützchen! Das hat auch keinen Beipackzettel. :-)
Ich weiß, dass es hier vielen viel schlechter geht, dass sie große Schmerzen haben oder auch Angst vor einer bevorstehenden OP. Dagegen sind das hier regelrechte Banalitäten, indirekte sehr späte Nachwirkungen und Nebenwirkungen. :-) Wünsche allen akut Erkrankten gute Genesung und viel Zuversicht. Allen anderen natürlich auch eine gute Nacht und einen guten Start in den morgigen Tag.
Liebe Grüße, Eisenfaust
Courage is resistance to fear, mastery of fear - not absence of fear.

 



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