Guten Abend, Paprika,
ich gehöre zu den Meningeom(WHO III)-Betroffenen, wurde mehrfach operiert und zweimal bestrahlt.
Ich habe seit der Erstdiagnose 1995 noch bis 2011 als Lehrerin (Ma/Phy) arbeiten können, was allerdings nach jeder OP bzw. OP+Bestrahlung schwieriger wurde.
Am schwersten allerdings fiel es mir, den Beruf aufgeben zu müssen, weil ich der Belastung nach der letzten OP dann doch nicht mehr gewachsen war.
Ich schreibe Dir, weil ich aus Deinen Zeilen nicht entnehmen konnte, ob Du einen Schwerbehindertenausweis hast. Ich habe nach meiner 2. OP einen solchen beantragt, da ich gelesen hatte, dass Lehrer/innen ab einem Grad der Behinderung von 50 (GdB 50) drei Ermäßigungsstunden erhalten, wenn sie dies beantragen. Bei höherem GdB kann es vier oder fünf Ermäßigungsstunden geben. Schwerbehinderte haben auch mehr als es ohnehin üblich sein sollte das Recht auf Gespräche mit dem Arbeitgeber (Schulleiter) über die Ermöglichung der Ausübung der Arbeit trotz der Einschränkungen durch die Schwerbehinderung. Es sollte im Schulamt einen Vertrauensmenschen (-mann/-frau) für Schwerbehinderte geben, an den Du Dich ohnehin wenden solltest. Schließlich warst Du ja auch "langzeiterkrankt" und auch für diesen Personenkreis ist diese Person zuständig (... bei Dir gewesen).
Ich selbst habe im Laufe meiner Erkrankung die Ermäßigungsstunden schätzen gelernt und auch regelmäßig sorgfältig mit meinem Schulleiter abgesprochen, was für mich hilfreich wäre. Dabei geht es natürlich nicht darum, wegen der Schwerbehinderung besser gestellt zu sein als andere, aber man soll auch nicht unter Belastungen leiden, die moderat abgestellt werden könnten.
Ich wünsche Dir, dass Du Wege findest, diesen schönen Beruf noch lange und gern ausüben zu können.
KaSy