Liebe Leute,
Ich stehe vor einer kleinen Herausforderung, von der ich euch gerne erzählen möchte.
Im Jahr 1986 musste ich mich infolge einer Leukämie Erkrankung (ALL) - ich war damals gerade 15 Jahre alt - einer umfassenden Schädel-Bestrahlung in Wien unterziehen. Rund 15 Jahre später wurde infolge eines epileptischen Anfalles ein Cavernom entdeckt und chirurgisch entfernt. Sieben weitere Jahre später wurde dann ein atypisches Meningeom im Keilbeinbereich diagnostiziert (damalige "Raumforderung 8x3x5cm li.frontobasal"). Es folgten noch im Jahr 2008 zwei chirurgische Teilresektionen und zwei Gamma Knife Behandlungen. Ein Rezidiv wurde 2010 ebenso mit Gamma Knife behandelt.
Das letzte MRT vom Juni 2013 zeigte lt. meinen behandelnden Ärzten auf der Neurochirurgie in Graz ein geringes Größenwachstum, weswegen mir eine stereotaktische LINAC Bestrahlung nahegelegt wurde. Ich habe nun zuletzt die Meinungen von verschiedenen Ärzten eingeholt, die im wesentlichen aber eine sehr ähnliche Sichtweise vertreten.
Die Strahlentherapieuten bringen ihre Sorge zum Ausdruck, dass mein Schädel schon sehr oft und insbesondere mit hoher Dosis bestrahlt wurde. Ein Facharzt brachte es mit der Aussage auf den Punkt, dass man "die Munition nicht verschießen solle", da ein und cerselbe Bereich nicht beliebig oft bestrahlt werden sollte. Bei einem gestern geführten Gespräch mit einem erfahrenen Neurochirurgen meinte dieser widerrum, dass auch eine Operation in vernarbten Gewebe kein einfaches und vorallem keinesfalls risikoarmes Unterfangen wäre.
Wir sind nun so verblieben, dass das nächste MRT im Dezember abgewartet werden soll. Wenn sich kein oder nur ein sehr geringes weiteres Wachstum zeigen sollte werde ich weiter zuwarten. Natürlich sind weder Strahlentherapie noch weiterer chirurgischer Eingriffe ausgeschlossen, aber ich muss mich wohl fünf Jahre nach der Erstdiagnose darauf einstellen, dass weitere Behandlungsschritte nur mit erhöhtem Risiko möglich sein werden.
Im besonderen beunruhigt mich die Nähe des Meningeoms zu den beiden Sehnerven, die offensichtlich - zumindest was das linke Auge betrifft - die bisherigen Behandlungen auch nicht unbeschadet überstanden haben dürften.
Ich freue mich schon einen Teil von euch beim Hirntumorinformationstag in Würzburg kennenlernen zu dürfen.
LG Pedro