Liebe DaLe90,
ich möchte Dich auch gern - eigentlich gar nicht gern - in diesem Forum begrüßen.
Ich finde es sehr bemerkenswert, dass Du Dich im Internet informiert und dieses Forum gefunden hast, obwohl Du, gestützt durch die Sichtweise Deines (Noch-)Verlobten, die Diagnose auch zunächst eher lächerlich fandest.
Du kümmerst Dich um Dich und das ist wichtig und sehr gut.
Das, was in Deiner Brustwirbelsäule gefunden wurde, ist ein Zufallsbefund, denn Deine Symptome, wegen derer Du von dem Facharzt (Welche Fachrichtung eigentlich?) zum MRT geschickt wurdest, erklärt es eventuell nicht.
Aber es ist eine „Raumforderung“ und diese Bezeichnung wird für einen Tumor genutzt. Dafür spricht auch die bereits vorgenommene Konkretisierung.
„Meningeom“ oder „Neurinom“: Zellen der Rückenmark-Häute oder der Nervenzellen teilen sich unkontrolliert und haben bereits ein Ausmaß von 4 mm erreicht, das sind hunderte, wenn nicht gar über tausend Zellen. Warum sollten sie mit dem Teilen aufhören? Weil es ihnen zu eng wird? Das stört sie gar nicht. Aber Dich kann es irgendwann ganz enorm stören!
Der Arzt weiß nicht, ob es gutartig ist. Das ist egal. Auch so genannte gutartige Tumoren wachsen und verdrängen ihre gesunde Umgebung. Der Unterschied zu den "bösartigen" ist der, dass sie in ihrer Hülle weiterwuchern, dadurch nicht in ihre Umgebung hineinwachsen und, weil sie keinen Kontakt zu Blutgefäßen haben, keine Metastasen in anderen Organen bilden.
Also: "gutartig" ist schlimm genug! Vor allem in der Enge der BWS!
Vermutlich hat diese Raumforderung eine recht lange Zeit benötigt, um diese 4 mm zu erreichen, vielleicht aber auch nicht.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, das Wachstumstempo festzustellen:
- Die eine wäre die Entnahme von einigen Zellen aus Deiner BWS in einer OP und dann kann man im Labor gucken, wie schnell sich die Zellen teilen. Das willst Du sicher nicht.
- Die andere Möglichkeit ist die regelmäßige Kontrolle im MRT, wo aus dem Vergleich der Bilder ein Größenwachstum festgestellt werden kann.
- Die Möglichkeiten des Ignorierens sind Dir inzwischen klar geworden.
Dieser Zufallsbefund ist für Dich eine große Chance! Durch die regelmäßigen Kontrollen kann rechtzeitig reagiert werden, BEVOR ein Schaden entsteht. So wie fips2 es geschrieben hat, muss es nicht zu einer Not-OP kommen. Die Ursache ist bereits erkannt, bevor sie Dich lahmlegt (leider genau in diesem Wortsinn).
Dir wurde von Krimi empfohlen, möglichst bald einen MRT-Termin zu vereinbaren. Such Dir unbedingt, wie es frauypsilon riet, auch einen Neurochirurgen, denn dieser ist von seiner Fachrichtung her der Spezialist dafür. Vereinbare auch mit ihm einen Termin möglichst nah am MRT-Termin. Und schau schon mal nach einem zweiten Neurochirurgen wegen einer Zweitmeinung, zu dem Du gegebenenfalls gehen oder die Bilder hinschicken kannst.
Du bist Dir scheinbar innerhalb recht kurzer Zeit durch das Schreiben und Lesen hier im Forum darüber klar geworden, dass Dein Verlobter nicht Dein Vertrauter sein kann, den Du in dieser Situation an Deiner Seite haben möchtest.
Es ist aber wichtig, mit Jemandem die Sorgen teilen zu können, der für Dich da ist.
Ich hoffe sehr, dass Du eine Familie und auch gute Freunde bzw. Arbeitskollegen hast, auf die Du Dich verlassen kannst.
Auch hier findest Du immer gute Menschen, die Dir helfen, aber so richtig in den Arm nehmen können wir Dich leider nicht.
Ich würde es gern tun ...
KaSy