Hallo, Olimare,
ich gehöre auch zu den "Meningeomerinnen", allerdings waren meine im Kopf.
Ich habe Deinen Eintrag gelesen und war dann über Deine Fragen etwas verwundert.
Du warst - als letzte Möglichkeit - auf der Ursachensuche für Deine langjährigen Probleme, es wurde erstmals etwas gefunden und jetzt weißt Du nicht, ob Du den (ersehnten) Befund Ernst nehmen sollst.
Natürlich sollst Du ihn Ernst nehmen. Nicht nur, weil für ein Meningeom in der BWS kein Platz ist, wie die anderen hier bereits schrieben, sondern weil es eine Ursache für Deine Beschwerden sein könnte. Die hast Du doch gesucht!
Du schreibst, es sei ein Zufallsbefund gewesen. Das sehe ich nicht ganz so. Die Ärzte und Du haben etwas anderes erwartet, das aber wieder nicht gefunden wurde. Bei dem MRT ist aber gezielt gesucht und eben (leider oder zum Glück ??) dieses Meningeom entdeckt worden.
Nun musst Du das tun, was Du richtigerweise bereits begonnen hast, Dich auf den Weg zu den Fachärzten begeben, die Dich sachkundig beraten können.
Die Aussage des Radiologen würde ich an Deiner Stelle bitte nicht überbewerten.
Ich (als Laie!) habe selbst ein wenig versucht herauszubekommen, in welchem Wirbelsäulenbereich die Nervenausgänge liegen, die für die Beine zuständig sind, bin aber darauf gestoßen, dass das nicht so genau festzulegen ist und bei den einzelnen Menschen durchaus voneinander abweichen kann. Da habe ich nicht weiter gesucht. Ich kann Dir also nicht sagen ob etwas, was in der BWS auf der einen Seite stört, Beschwerden auf der anderen Seite verursachen kann. Es kommt sicher auch auf die genaue Lage des Meningeoms an, also in welchem der zwölf Wirbelsäulenabschnitte der BWS sich der Tumor befindet.
Grundsätzlich ist zu Meningeomen zu sagen, dass sie wachsen können. Viele Meningeome tun das auch, meist nicht sehr schnell. Ein Wachstum ist im Vergleich der MRT-Bilder sichtbar, wenn sie im Abstand von mehreren Monaten gemacht werden. Diese Kontrollen stehen bei Dir jetzt natürlich an und sie sollten immer mit Kontrastmittel durchgeführt werden, um die Aktivität des Meningeoms einschätzen zu können.
Manche Meningeome befinden sich allerdings bereits schon Jahrzehnte im Körper und haben das Wachstum eingestellt. Sie sind dann immer noch im MRT sichtbar, aber sie sind verkalkt, also nicht mehr aktiv. Was man so genau aber auch nicht weiß. In ihrer Untätigkeit sind sie verkalkt. Bei einem MRT mit Kontrastmittel (KM) würden sie vermutlich kein KM aufnehmen. Aber auch sie müssen beobachtet werden.
Du persönlich musst aber zunächst davon ausgehen, dass Du Beschwerden hast, für die das Meningeom eine Ursache sein kann, unabhängig davon, wie klein es ist und dass es womöglich nicht an der zuständigen Stelle sitzt.
Für die Einschätzung, ob ein Tumor Schäden hervorruft, so dass dieser behandelt werden muss, gibt es grundsätzlich zwei Bedingungen. Einerseits muss ein Tumor da sein und eventuell auch wachsen. Genauso wichtig sind aber die Beschwerden des Patienten, die möglicherweise auf den Tumor zurückzuführen sind.
Und ab hier schließe ich mich wieder meinen Vorschreibern an: mehrere Fachkräfte suchen, Fragezettel und Zweitperson mitnehmen, weiterfragen, gegebenfalls auch nach dem Termin per Anruf/E-Mail, ...
Und: Hoffnung nicht aufgeben!!
Ich habe noch eine Frage:
Mit der Therapie meinst Du die Psychotherapie? Das mag für Deine konkreten Beschwerden nicht nützen, aber Du hast jetzt ein weiteres Problem, also halte Dir den Psychotherapeuten fest! Du wirst ihn brauchen.
Meine Frage zielt aber auch darauf, ob Du auch verschiedene Physiotherapiemethoden ausprobiert hast. Da, wo die Ärzte keine Ursachen finden und demzufolge nicht wissen, wie sie helfen können, greifen vielleicht physiotherapeutische Methoden. Und da gibt es so einige ...
Noch etwas: Dieser unser Körper hat ein Schmerzgedächtnis und sollten die Ursachen Deiner Probleme irgendwann irgendwie behoben worden sein, kann es sehr gut sein, dass die Beschwerden noch längere Zeit bestehen bleiben. Aber genau darauf zielt die Physiotherapie. Sollte die Entscheidung fallen, dass Dein Menigeom operiert wird, wirst Du danach zu einer Anschlussheilbehandlung in eine Reahbilitationsklinik geschickt, wo intensiv mit Dir gearbeitet wird, auch psychisch, auch mit Ruhe, auch mit Schönem, ...
Bis dahin wirst Du sicher berichten.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du Deine Beschwerden loswerden kannst!
KaSy