Liebe Littlebutterfly7,
das Ergehen Deiner Tochter bewegt mich sehr, zumal Du so viel Hoffnung aufbringen musst, weil nicht einmal ganz klar ist, ob die Kopf-Operation ihre gesundheitlichen Symptome beseitigen wird. Sie ist doch noch so klein.
Aber vielleicht gerade weil sie noch so klein und außerdem - wie Du schreibst - schmerzunempfindlich ist, wird die OP sie womöglich weniger stark belasten als einen Erwachsenen.
Erwachsene stehen nach Kopf-OPs innerhalb weniger Stunden auf, sobald sie auf die Normalstation entlassen werden konnten. Oft verbleiben sie nur eine Woche im Krankenhaus, was nicht bedeutet, dass zu dem Zeitpunkt alle mit der OP zusammenhängenden Probleme bereits wieder beseitigt sind. Das kann sehr lange dauern. Insbesondere haben viele Erwachsene zusätzlich Schwierigkeiten, damit klarzukommen, was da eigentlich mit ihnen geschehen ist und sie suchen psychologische Hilfe.
Dein Mädchen ist sehr viel jünger. Bei ihr wird alles, was durch die OP geschehen ist, rascher verheilen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch kaum Probleme mit der psychischen Verarbeitung der Tatsache einer OP am Gehirn haben wird. Eher könnte es sein, dass sie Dich schon kurz nach der OP anlächelt und fragen wird, wann sie denn den Mitschülern ihre tolle Narbe am Kopf zeigen darf.
Mein ältester Sohn hatte im Alter von 10 Jahren eine Hirnhaut- und Gehirnentzündung, die medikamentös und wegen einer eventuellen Ansteckungsgefahr auf einer Isolierstation ausgeheilt wurde. Sobald er die Klinik verlassen hatte, durfte er auch wieder in die Schule gehen, lediglich vom Sportunterricht war er noch einige Monate befreit. Allerdings haben wir bei ihm noch etwa anderthalb Jahre schlechtere schulische Leistungen bemerkt, vermutlich durch Probleme mit der Konzentration, Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis. Aber das hat sich alles vollständig zurückgebildet, er hat sogar ein naturwissenschaftliches Studium absolviert.
Das mag nicht ganz mit einer OP am Kopf vergleichbar sein, dennoch habe ich mich und meine diesbezügliche Entwicklung nach meinen HT-OPs durchaus mit diesen Zeiträumen vergleichen können.
Die Uni-Klinik Greifswald gehört zu den Kliniken, die (mindestens in der Neurochirurgie) einen sehr guten Ruf hat. Sie kann auf mehr als 500 Jahre medizinischer Ausbildung verweisen und hat den Vorteil, relativ kompakt zu sein, also alles ist auf recht kurzen Wegen erreichbar. Auch in der Stadt ist es so. (Womöglich wirst Du ja dort eine Unterkunft suchen, während Deine Tochter in der Klinik ist.)
Andererseits wird von Kinderneurochirurgen dazu geraten, Kinder in Kinder-NC-Stationen bzw. in speziellen Kinder-NC-Kliniken bzw. -zentren behandeln zu lassen. Kopf-Operationen sind bei Kindern etwas ganz anderes als bei Erwachsenen so wie auch die gleich benannten Tumoren bei Kindern nicht mit denen Erwachsener vergleichbar sind!
siehe auch:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,7780.msg60130.html#msg60130Aber Du hast ja diesbezüglich bereits einen Kontakt mit der Kinderneurochirurgin PD Dr. med. M. Messing- Jünger. (Wobei mich etwas wundert, dass sie zehn (!) Wochen für ihre Antwort an Dich gebraucht hat.)
Du entscheidest, wer Dein Kind operieren soll!
Ich wünsche Euch alles Gute und vor allem, dass die Kopfschmerzen und unverhofften Stürze nach der OP nicht mehr auftreten mögen! Dein kleiner Schmetterling soll doch fliegen!
(Ich habe meinen Kindern so oft abends gesagt: "Träum von Schmetterlingen und Blumen.", da war kein abstürzender Butterfly gemeint ...)
KaSy