Hallo Carina,
erst einmal möchte ich dich hier begrüßen.
Aus bescheidenem Grund hast du dich entschlossen hier zu schreiben.
Deine Angst kann ich gut nachvollziehen und auch andere.
Aber ob OP ja oder nein - das können wir wirklich schlecht beurteilen oder raten.
Ich kann dir nur berichten, warum ich meine Entscheidung zur OP getroffen hatte.
2010 verlor ich öfters das Bewusstsein. Diagnose - unklare Synkopen.
Dennoch wurde ein MRT vom Schädel gemacht und dabei wurde bei mir ein Meningeom links in der Konvexität gefunden. Im Vergleich zu anderen Usern war mein Meningeom klein.
Nach Aussage der damaligen Neurologin hätten die Bewusstseinsausfälle damit nichts zu tun, seien auch keine Krampfanfälle, da ich keine äußerlichen Anzeichen wie Krampfen, Einnässen oder Zungenbiss hatte. Mit diesem Meningeom könnte ich alt werden.
Ich stellte mich trotzdem in der Ambulanz einer Uniklinik vor und der Neurochirurg riet mir zur OP, überließ mir aber dennoch die Entscheidung. Ein erneuter Bewusstseinsverlust und, dass ich leichte Ausfälle in meinem re Bein und der re Hand hatte, veranlassten mich dazu, mich operieren zu lassen.
Das Meningeom war gutartig, WHO I, aber es saß zwischen Motorik und Sprachzentrum, daher die Probleme in Bein und Hand.
Später stellte sich dann heraus, dass das Verlieren des Bewusstseins epileptische Anfälle waren, ohne die typischen Merkmale.
Da sich bei dir bereits ein Ödem gebildet hat, würde ich an deiner Stelle noch einmal mit dem Neurochirurgen sprechen.
Was die Schmerzen betrifft, so ist das immer anders. Ich hatte keine Schmerzen, trotz des Schnitts vom Ohr bis zur Kopfmitte.
Die Kliniken geben aber Schmerzmittel, niemand muss Schmerzen haben.
Was die Rasur der Haare betrifft, so wird meist nur so viel rasiert wie für die OP nötig. Bei mir waren es zwei Zentimeter Breite.
Wie lang der Schnitt sein muss entscheiden die Neurochirurgen auch nach Bedarf.
Klar muss der entnommene Schädelknochen wieder befestigt werden. Es sind Klammern oder Schrauben aus Titan die gesundheitlich unbedenklich sind.
Ich möchte dir raten alle deine Fragen aufzuschreiben und diese bei dem nächsten Gespräch mit dem Arzt abzuarbeiten. Auch eine Begleitung die mithört ist sinnvoll.
Besprich mit dem Neurochirurgen alle deine Fragen, Ängste und Bedenken. Er wird dir verständnisvoll zuhören und antworten. Verstehst du etwas nicht, dann scheue dich nicht noch einmal nachzufragen.
Die Angst vor dem Ergebnis kann dir niemand nehmen. Raten möchte ich dir - einen Schritt nach dem anderen. Mit dem Ergebnis wird dir auch eine Therapie empfohlen, wenn nötig. Das ist aber erst der zweite oder dritte Schritt? Zuerst kommt dein Entschluss. Und dann weitersehen.
Alles Gute
krimi