Guten Morgen,
beim Lesen Eurer Antworten kam ein großes Grinsen....bestärkt mich auch nochmal, ja, gestern abend war ich zum ersten Mal wieder seit Wochen bei meinem Aquafitness (im warmen Bewegungsbad).
Das mach ich seit der OP vor fünf Jahren eigentlich ohne Unterbrechung, das tut einfach gut und entspannt und ist wohl auch gut für die Muskulatur.
In den letzten 12 Monaten ist alles, was mir gut tut, bin ich total untergegangen. Beruflich hatte eine Mitarbeiterin gekündigt, da hab ich dann erst für zwei malocht und dann eine neue Mitarbeiterin eingearbeitet und trotz allem immer noch mehr Schüppen vom Chef drauf bekommen (da spricht der Ruhrpott). Familiär musste mein Vater im vergangenen Jahr aufgrund von Demenz in´s Altenheim umziehen, damit verbunden auch Auflösung Elternhaus und jedes Wochenende zu Besuch. Meine Schwester erkrankte Ende letzten Jahres an Brustkrebs. Anfang diesen Jahres wurde in meine Wohnung eingebrochen.
Also, tiefer Seufzer, das war alles zu viel und ich habe nur noch versucht zu funktionieren und habe auf mich selbst überhaupt gar nicht mehr acht gegeben. Oft war ich abends froh, wenn ich nach Haus kam, ich bin so 10 Stunden am Tag außer Haus, wenn ich mir noch was zu Essen gemacht habe.
Ich wusste aber, dass ich grundlegend wieder etwas ändern musste, im Sommerurlaub habe ich dann etwas Ruhe und Kraft getankt. Bin dann z.B. statt mit dem PKW mit der Bahn zur Arbeit, erstens mehr Bewegung zu Fuß und zweitens kam ich dann schon etwas ausgeruhter abends nach Hause. Einmal im Monat ein Wochenende nur für mich einplanen und der familiären Erwartungshaltung nicht gerecht werden. Mir war auch klar, dass ich wieder komplett in alte Verhaltensmuster reingerutscht war, die mir nicht guttun. Auch was Freunde anbelangt. Da ist nochmal Umbruch angesagt. Ich bin alleinstehend und so ist für mich ein guter solider kleiner Freundeskreis und darum herum ein Bekanntenkreis elementar. Da "strick" ich derzeit nochmal um, mit neuen und anderen Aktivitäten. Das ist momentan alles "auf dem Weg".
Nur die Kopfschmerzattacken der letzten Wochen, vor allem morgens, das hat mich zusätzlich über alle Maßen erschöpft. Ich habe diese Woche mal nur auf meinen Körper gehört. Wärme auf dem Kopf tut gut. Also schlaf ich derzeit ganz rustikal mit einer Mütze auf dem Kopf und lauf auch in der Wohnung damit rum.
Seitdem sind diese irrsinnigen Kopfschmerzen und Übelkeit morgens beim Aufwachen weg. Das war so unerträglich, auch sich damit zur Arbeit zu schleppen vor der AU. Das wurde ja aber trotz der AU immer schlimmer. Ich habe immer noch Druck auf den Ohren und auch teilweise Kopfschmerzen, aber es ist jetzt erträglich. Und ich bin auch froh, dass ich nun einen "professionellen" Wegbegleiter habe mit dem ich die alte Geschichte mal verarbeiten kann und der in Zeiten des derzeitigen Umbruchs vielleicht auch mit mir das "Navi" neu einstellen kann. Den Kompass nochmal neu justieren. Nächster Termin direkt nächste Woche. Bin auch froh über dieses Forum. Ihr seid auch gute Wegbegleiter und das, obwohl man sich gar nicht richtig kennt.
Ich habe auch am Montag einen Termin bei einem anderen Arzt. Weil ich das mit den Kopfschmerzen, Druck und Schwindelgefühl doch gerne irgendwie abklären würde. Auch Physio nächste Woche.
Und hoffe, dass ich bald auch wieder fit für meinen eigentlichen Lieblingssport bin. Da war ich in diesem Jahre ganze drei mal zum Training.
Vielleicht war dieser Albtraum in den letzten Wochen notwendig.
Denke, dass ich zumindest ganz grob wieder die richtige Richtung für mich eingeschlagen habe. Fühlt sich zumindest besser an, sagt mein Körper. Und mich haben Zuversicht und Humor, eigentlich meinen ständigen Wegbegleiter, wieder eingeholt.
Allen ein gutes Wochenende.
Danke und liebe Grüße,
im Pott sagt man Glückauf
Eisenfaust