Lieber Mann von leneline,
das ist ziemlich "unschön", was man da mit Euch, bzw. mit Deiner Frau macht!
Ich weiß auch gar nicht so richtig, was das Amt davon hat, wenn es einen Schwerbehinderten aus seinen Listen streichen darf.
Aber es hat nun mal vom Schreibtisch aus so entschieden!
Auch der Amtsarzt sitzt an einem Schreibtisch und ist natürlich kein Neurochirurg, Strahlentherapeut oder Onkologe, auch kein Pathologe oder Psychotherapeut. Nun ja, dafür kann er nichts. Er hat nach fünf Jahren zu prüfen gehabt, ob leneline wieder gesund ist und nach Aktenlage (oder so?) meint er, es sei so.
Nun frage ich Dich/Euch mal:
Wann kam der Brief des LVA mit der Anfrage, ob eine Verlängerung der Schwerbehinderung beantragt wird? (Oder kam keiner? Auf dem Ausweis müsste die Dauer von 5 Jahren vermerkt sein, womöglich hättet Ihr von Euch aus die Verlängerung beantragen sollen.)
Wann kam der Brief des LVA mit der Aberkennung der Schwerbehinderung und des GdB 80? (Es wurde nicht ein geringerer GdB festgesetzt, sondern die gesamte Schwerbehinderung aberkannt, von 80 auf Null??)
Wann habt Ihr den Widerspruch eingereicht und wie habt Ihr den Widerspruch formuliert?
- Welche Befunde, alte und aktuelle, habt Ihr beigefügt? (mindestens von den o.g. Ärzten)
- Habt Ihr mit Euren Worten die ganz persönliche Alltagssituation von leneline geschildert, alles das, was sie nicht mehr oder nur noch eingeschränkt kann, im Unterschied zu vor der Erkrankung und im Unterschied zur "normalgesunden" Menschheit?
Wann kam die Ablehnung des Widerspruches?
(Meine "Wann-"Fragen findest Du sicher etwas blöd, aber mir kommt das alles so plötzlich vor, eigentlich mahlen die Amts-Mühlen doch recht langsam ... das muss doch viele Wochen bzw. wenige Monate gedauert haben.)
Aber egal.
Ich hoffe ganz einfach, dass es noch möglich ist, diese Sache ohne Sozialgericht klären zu können, aber wenn es doch sein muss, dann sollte es möglich sein, auch diesen Weg mit den entsprechenden Befunden aller Ärzte und mit lenelines persönlicher schriftlicher Schilderung gehen zu können.
Ganz entscheidend kann zusätzlich zu den "rein organischen" Befunden folgendes sein:
Einerseits die persönliche Schilderung, denn kein Amtsarzt ist in der Lage, das zu erraten, was sich durch einen solchen Tumor und dessen Therapie und das Warten und-und-und bei leneline tatsächlich geändert hat. Das können übrigens die anderen Ärzte, die leneline kennen, auch nicht vollständig sagen. Das könnt nur Ihr mitteilen und das müsst Ihr tun!
Andererseits ist ein psychotherapeutischer Befundbericht von enormer Wichtigkeit. Wenn Ihr noch nie angegeben habt, dass leneline eine Depression hat, die medikamentös und sicher auch psychotherapeutisch behandelt wird, dann wird das jetzt als eine zusätzliche Krankheit mit aufzunehmen sein und die wird heutzutage als recht schwerwiegend angesehen.
Wenn es weitere Erkrankungen gibt - auch Blutdruckprobleme oder konkret benennbare Krankheiten als Folge des Tumors und der Tumortherapien, schreibt sie auf. Bittet den Hausarzt, Euch dabei zu unterstützen.
Ich wünsche Euch bestmöglichen Erfolg und hoffe, dass es Euch/Dir gelingt, die Wut auf das Amt in sinnvolle, zielgerichtete Aktionen umzuwandeln!
LG KaSy