Hi,
eine Freundin von mir hatte vor sechs Jahren einen Hirntumor, die genaue Bezeichnung ist wohl Oligodendrogliom Grad II. Er war ziemlich gross (5-6 cm) und an der rechten Seite. Soweit ich weiss, ist die Operation damals so verlaufen, dass der gesamte Tumor wegoperiert werden konnte (?) Es ist schon eine Weile her, deshalb weiss ich nicht genau mehr, was fuer Behandlung gemacht wurde. Ich weiss nicht mehr, ob Chemotherapie hinterher auch gemacht wurde und Bestrahlung usw. aber ihre Haare konnte Sie jedenfalls behalten ...
Seither geht es Ihr insgesamt eigentlich wieder gut, sie ist als schwerbeschaedigt eingestuft worden, geht aber wieder voll arbeiten. Sie muss aber starke Epilepsie-Mittel nehmen, da sie sonst ab und zu epileptische Anfaelle bekommt, die Dosis hat ueber die Jahre geschwankt, musste aber kuerzlich wieder erhoeht werden, weil Sie einen Anfall hatte. Ihre halbjaehrigen Tests waren bisher immer positiv und es wurde kein neuer Krebs mehr gesehen.
Sie wird demnaechst 40 Jahre und hat zwei Kinder im spaeten Teenager-Alter, was die Sache nicht immer einfach macht. Insgesamt denke ich aber, dass es Ihr relativ gut geht.
Was Ihr allerdings sehr auf dem Herzen zu liegen scheint und sie auch staendig beschaeftigt, ist die quaelende Frage "Wie lange habe ich zu leben?" und "Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Rueckfall gibt?"
Ich habe ein bisschen im Internet herumgesucht, leider sind die Sachen, die ich gefunden habe, nicht besonders aussagekraeftig. Insbesondere medizinische Statistiken wie "nach durchschnittlich 8 Jahren leben noch 75%" sind fuer Betroffene und Angehoerige nicht wirklich hilfreich. Ich wuerde lieber von anderen Leuten mit aehnlichem Befund/Verlauf hoeren, wie es ihnen so geht nach dem OP und ein paar Jahre weiter und wie Sie mit dieser psychischen Situation umgehen.
Es waere auch toll, wenn sich jemand meldet, der schon laenger ohne Rueckfaelle lebt, um uns Hoffnung und vielleicht Tips zu geben.
NB: Meiner Freundin zeige ich die ganzen Stories vom Forum lieber nicht, da sie selbst mich als Gesunde zu doll mitnehmen. Besonders die Geschichten von Francois und Christiane fand ich herzzerreissend, ich wuensche beiden Familien viel Kraft und Zuversicht fuer die ungewisse Zukunft.
Danke fuer Eure Tips!
zora