HirnTumor-Forum

Autor Thema: Fortsetzung folgt ...  (Gelesen 207978 mal)

Offline KaSy

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Antw:Fortsetzung folgt ...
« Antwort #90 am: 06. Oktober 2016, 23:21:04 »
Uff.
Einige "Nervenzusammenbrüche" später :
Ich bin zu Hause.
Auf einem der vielen Zettel, die ich unbedingt haben wollte und die mir auch locker und problemlos gegeben wurden, stand, dass ein deutliches bzw. kräftiges KM-Enhancement (auf gut Deutsch: Kontrastmittelaufnahme) an zwei Stellen gesehen wurde. Vor 40 Tagen, 26 Tage nach der OP der beiden "Schädlinge". Muss nix heißen.
Erstmal besuchen mich jetzt täglich zweimal nette Frauen, freuen sich über das hübsche Narbenmuster und tun H2O2-getränkte Kompressen auf die Löchlein, die nicht heilen wollen.
Alle wollen jetzt alles tun, damit die sich nicht mehr weigern!
Ich auch, aber Ernst nehmen will ich das nicht. Ich soll ja auch gaaanz ruuuuhig bleiben und nischt tun.
Also hab ich nicht mal die Tasche ausgepackt und keinen Brief geöffnet und keinem sein Geld wiedergegeben ...
Morgen mach ich das oder übermorgen ...
Über mir hängen fliegende Kraniche ...
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline krimi

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« Antwort #91 am: 07. Oktober 2016, 16:03:14 »
Liebe KaSy,

endlich wieder Daheim und in guter Pflege durch die zwei netten Damen.
Mit Wasserstoffperoxid wurde nach einer Tumorop in meinem Bein eine nicht heilen wollende Wunde überzeugt sich doch zu schließen. Ein gutes Mittel.

Ich wünsche dir, dass du jetzt erst einmal zur Ruhe kommst. Genieße das schöne Herbstwetter.

Ganz liebe Grüße
Deine krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline KaSy

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« Antwort #92 am: 12. Oktober 2016, 23:03:33 »
Ja, daheim.
Ich lasse immer noch viel liegen.
Die Ruhe wird mir vom Organisationswahn geraubt.
Mir wird so viel abgenommen, vom DRK und von meinen Leuten.
Aber diese Anträge bei der Krankenkasse, die Abstimmung der Helfer, das Aufpassen auf die richtige Wundversorgung, die Kontakte ...
Ab Mittwoch war ich zu Hause, am Montag erster Arztbesuch (Hausarzt - soooo gut!!), Dienstag ganz kurzfristig Neurologin (leider unterirdisch, aber ich will ja nur die Medis von ihr. Wie ich AD und AE abstimmen soll, muss ich allein wissen. Aha.), heute nur Krankenkassenbeantragungs- und Frage- und Halbablehnungs-Chaos, da telefoniert man sich durch ganz Deutschland und lernt immer neue Mitarbeiter kennen, die einem lange zuhören ...).
Endlich mal Mittagsschlaf - und wie fast ganz neu!
Ich war dann sogar an der frischen Herbstluft und in der Apotheke wegen der 2. Portion Medis.

Nachdem die Psychoonkologin, die Hausärztin und die Neurologin (!!!) nicht sagen konnte, wie das Venlafaxin 37,5 mg, das ich ab Mai 2016 nahm und das sehr gut wirkte, sich mit dem Levetiracetam 2 x 1000 mg verträgt, fragte ich also nach den drei Ärzten die Apothekerin, die nur wusste, dass da organisch nichts passiert. Ich weiß leider wirklich nicht, ob ich den psychischen Nebenwirkungen des AE Levetiracetam , die mir ein wenig zu schaffen machen, mit einer Erhöhung oder dem Weglassen des AD Venlafaxin begegnen kann.

Aber ich habe morgen die wöchentlich aufzusuchenden Neurochirurgen im KH, übermorgen hilft mir die HÄ bei meinen Anträgen und restlichen Fragen und am Montag ist der Augenarzt dran, der mal gucken soll, ob da vielleicht doch klitzkleine Verschiebungen beim Sehen sind, sprich Doppelbilder. Merke ich nur beim Smartphone, diesem optimismusrettenden Wunder der Technik.

Und jetzt setze ich mein erfolgreiches Selbstexperiment fort: S C H L A F E N

Gute Nacht!
KaSy
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Offline KaSy

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« Antwort #93 am: 20. Oktober 2016, 17:34:13 »
2 wöchentliche Neurochirurgie-Kontakte später.

Am Donnerstag, dem 13. Oktober war ich noch fix und foxi von dem mich überflutenden Umstellungs- und Papierkram. "Zur Ruhe kommen" war überhaupt nicht möglich. Ja, ich wusste auch, es ist nicht gut für mich, für die blöden Wunden und so.
Im KH begrüßte mich eine liebe Schwester, sagte, dass der Dr. P. gleich kommen würde und ich kann schon in den Untersuchungsraum gehen und ich breitete meine Papiere mit den immer noch vielen Fragen aus, denn ich wusste, der Dr. P. würde sie ruhig beantworten ... Dann erschien Dr. Al. statt Dr. P. und bei mir fielen alle Klappen - ich raffte mein Zeug zusammen und ... hielt inne ... ein Stück Vernuft regte sich ("Du kannst nicht einfach gehen."). Da ging er. Holte Dr. P. und alles war wieder gut. Ich konnte meine Fragen klären, auch, wie ich die AD mit den AE kombinieren soll. "Wollen Sie eine ehrliche Antwort?" "Ich will immer eine ehrliche Antwort!" "Es ist nicht das AE, das die psychischen Wirkungen auslöst. Es ist Ihre Besorgnis, Sie sorgen sich zu viel, Sie beschäftigen sich zu viel mit Ihrer Krankheit, Sie fragen immer wieder, Sie wollen so viel wissen, Sie machen sich selber fertig." Und dann riet er mir dazu, das AD ein wenig höher zu dosieren.

Freitag Hausärztin mit Papierkram für die KK
Sonnabend Kaffeetrinken mit meinen Eltern in einem Restaurant am See und danach Orgelkonzert (beides so schön)
Sonntag nur Ruhe
Montag Augenarzt ohne besondere Aktionen und Abgabe der Anträge bei der KK persönlich
Dienstag vormittags ackerte der ältere Sohn im Garten (winterfest) und nach zweimal Schlaf kam nachmittags der jüngere Sohn zu Kaffee+Kuchen und wischen und staubsaugen
Mittwoch ging ich eine Viertelstunde mit meinen Ortschronisten schwatzen und ernsthaft diskutieren (Alltag - Hurra!), kaufte sogar Kleinigkeiten ein, schwatzte mit zwei Freundinnen am Telefon, ... Leider stieg auch mein Whatsapp aus, kriege ich wieder hin ...

Und heute ist wieder Donnerstag und ich fuhr mit meinem tollen Taxifahrer ins KH und erhielt für die zurückliegenden Tage mit etwas "mehr Ruhe" und dem Gefühl, in einem gewissen Alltag angekommen zu sein, die "Belohnung" von einer Neurochirurgin: "Sie sehen viel besser aus." :) Mit einem weiteren Arzt ("Ich freue mich, Sie jetzt so zu sehen." :) ) wechselten sie den Verband, machten ein Foto und werden dem außerirdischen  ;), äh, außerklinischen Plastischen Chirurgen das Foto zeigen.
Das alles ist so gut und ich fühle mich nach wie vor sehr gut aufgehoben dort.

Ich schlafe viel, esse "brav", trinke viel, mache wenig, habe meinen Humor ausgebaut ...  ;D ... suche Mützen  ::) ...
Ich glaube, es geht mir gut.
Auf jeden Fall werde ich schneller sein als der/die/das, woran ich nicht denken will!

Danke fürs Lesen ...
KaSy

   
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Offline brainbug

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« Antwort #94 am: 04. November 2016, 20:43:44 »
Liebe KaSy,
auch wenn ich lange nicht geschrieben habe, mitgelesen habe ich immer wieder.
Ich freue mich, dass Du wieder daheim bist und wieder mehr "Alltag" einkehrt bei Dir. Ich finde, dass du das alles richtig machst - mit ganz viel Ruhe, Humor und Momenten, die Dir gut tun. Mach weiter so...
Ich denke an Dich und sende Dir viel Kraft,
Liebe Grüße von Brainbug

Offline KaSy

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« Antwort #95 am: 04. November 2016, 21:56:31 »
Vielen Dank! Leider geht es noch nicht aufwärts.
Zuletzt hatte ich am 20. Oktober geschrieben und dieser Tag war ein Höhepunkt, so wie die Sonne, nach der ein Regen kommen könnte.
Und er kam.
Ab Freitag ging es mir schlechter, ich schlief viel, Freitag - Sonnabend - Sonntag - Montag.
Nein. Montag war es noch anders.
Nachts stehe ich üblicherweise ein/zweimal auf, um zur Toilette zu gehen, so auch in der Nacht zum Montag, dem 24.10. gegen 3:30 Uhr.
... und fand mich gegen 3:38 Uhr auf dem Fußboden wieder; wusste erst nicht, wo ich war; dachte dann, zum Glück habe ich mir nichts gestoßen; fand nach und nach die Orientierung und die Uhr; mühte mich hoch, ging zur Toilette, nahm einen Eimer mit (ich war auch von Kopfschmerzen und Übelkeit aufgewacht) kam wieder zurück ... und sah den Blutfleck auf dem Teppich.
Blutfleck? Ich sah in den großen Spiegel - nichts. Tastete den Kopf ab - irgendwas Flüssiges, hinten. Mist!
Ich war doch wie immer aufgestanden, hatte mich an der Schlafzimmerschrankwand entlang zur Tür begeben ... wollen, drei/vier Schritte waren es! Aber dann?
Filmriss? Kann man dazu nicht sagen, ich war ja nicht betrunken.
Zu niedriger Blutdruck, das wird es wohl gewesen sein ...
Notruf wählen? Ach nee.
Ich wähle die 24h-Nummer des Pflegedienstes, das muss sich mal einer ansehen, die kümmern sich ja um meine Wundheilungsstörung.
Ich wartete, bis sie kam, der Eimer in der Nähe.
Eine der hinteren Nähte von der plastischen OP hatte es genau getroffen! Oh nee.
Und dann fing ich an, den Eimer zu füllen, oh, war mir schlecht.
Sie half mir, es tat gut, dass jemand da war.
Und sie rief einen Rettungswagen.

KaSy

… bin jetzt zu müde … Fortsetzung folgt … später … irgendwann … aufgeben ist keine Option ... ausruhen ganz wichtig


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Offline Bluebird

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« Antwort #96 am: 05. November 2016, 09:49:22 »


Oh weh, das liest sich gar nicht gut. Hoffentlich hat es die Stelle nur oberflächlich erwischt, so dass der Heilungsprozess sich nicht weiter verzögert. Hast Du mal über einen Notknopf - also die direkte Verbindung zu einem Dienst wie DRK, Johanniter usw. - nachgedacht? Da Du allein lebst, wäre diese Vorrichtung doch ganz sinnvoll, zumindest so lange, bis Du wieder stabil bist.
Schlafe Dich aus und wenn es Dir wieder übel ist, rufe besser sofort Hilfe. Ich wünsche Dir, dass so etwas nicht wieder passiert, dass es endlich voran geht.

Viele Grüße
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline KaSy

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« Antwort #97 am: 05. November 2016, 10:08:32 »
Fortsetzung ... (Es geht noch viel viel weiter ...)

Der Rettungswagen kam, sie kannten mich schon von der Fahrt am 25. August nach Bad Saarow.
Diesmal ging es ins 7 km entfernte KH.

Ich erzählte, was war, dass ich seit 1995 mehrere WHO III-Meningeome hatte, die letzten im August 2016 und von der Wundheilungsstörung und woher hinten die Nähte sind.

Die Wunde schaute sich eine Chirurgin an, meinte, das wäre nicht sehr schlimm und versorgte sie. (Tage später bekam ich mit, dass sie sie verklebt hatte - und ich wundere mich, dass ich nun auch auf der rechten Seite Probleme beim Schlafen habe, nach 11 Tagen immer noch ... gestern abend habe ich mühselig den Mist aus den kurzen nachgewachsenen Haaren rausgeschnippelt, nee, das tat weh, aber das Liegen war ein bisschen besser.)

Ich wurde per Tropf mit Flüssigkeit versorgt.

Irgendwann erbrach ich mich in die lustig-praktischen Tüten die es jetzt in den KH gibt.

Dann kam ein Internist, neurologisch alles gut, ich war ja auch gut ansprechbar.
Ich plapperte was von dem Blutdruck, wo ich ja abends seit 10 Tagen einen Blutdrucksenker mehr nehme.
Er: Könnte es auch ein Epileptischer Anfall gewesen sein?
Ich: Nein, ich nehme ja Levetiracetam.
Also alles super, Sie können nach Hause, ich schreibe nur noch den Bericht.

Ich war nicht in der Lage, mehr als nur die ersten Zeilen des Berichts zu lesen, schlief ein, ... , wurde abgeholt, es war kurz vor 9 Uhr.

Ich rufe noch den Pflegedienst an, die üblicherweise gegen 9 Uhr kamen, dass ich wieder da bin, aber keiner kommt, keiner.

Ich schlafe, übergebe mich, schlafe, übergebe mich, schlafe, mir ist schlecht, aber es kommt nichts mehr raus.

Ich versuche, zu trinken, schaffe kaum ein Glas Wasser, esse einen Zwieback.

Ich rufe in der Hausarztpraxis an, wollte wissen, ob ich die Blutdruckmittel nehmen soll, die Zweitärztin ist da, sie wird zurückrufen.

Ich schlafe, stelle mir den Handywecker.

Ich messe den Blutdruck, sie ruft an, ich erzähle ihr alles, u.a., dass ich schlafe und schlafe und mich übergebe und mich habe wecken lassen wegen ihres Anrufs.

Sie reagiert völlig richtig.

Sie ruft in Bad Saarow in der NC an, wird an die Rettungsstelle verwiesen, kündigt mich an, ruft etwas später den Rettungswagen, gegen 7:40 Uhr bin ich in (nicht vor) in der Rettungsstelle.

Blutabnahme, Flexüle, (beides total schwierig mit 6 Versuchen, da ich nicht getrunken habe); CT, warten warten warten müde müde, Aufregung, Unfälle, eine Frau zetert-will nicht bleiben, "Wir haben eine Rea!" - alle rennen, (Rea, nicht Reha, Rea = Reanimation!), es wird 23 Uhr, ein Arzt kommt, ich hätte ein SHT und käme auf die Unfallstation.

Ich möchte aber in die NC.
Sie sind gestürzt, wir sind zuständig.
Er weiß von den vielen Meningeomen und der Wundheilungsstörung und ich sage, die NC können doch auch "Köpfe"!!
Ich schaffe es nicht, ihn zu überzeugen, muss auf die Traumatologie.
Abgekürzt Traum-Station.
Ach, hätte ich doch träumen können ...

KaSy

Ich geh wieder schlafen ...  die Fortsetzung ist noch lang und unschön ... aber aufgeben? NEIN-NEIN-NEIN !
« Letzte Änderung: 05. November 2016, 20:56:17 von KaSy »
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Offline KaSy

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« Antwort #98 am: 05. November 2016, 13:33:46 »
Irgendwann haben sie gemerkt, dass sie ein wenig überfordert sind, weil sie die NCs wegen des Verbandwechsels konsultieren mussten und dann einige weitere Aufträge von diesen erhielten (EEG, MRT, Laboruntersuchungen ergänzen auf Vitamine, Levetiracetam-Spiegel, ...).
Aber sie haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben.
Ich habe geschlafen, der Blutdruck wurde durchweg alle 3; später alle 4 Stunden gemessen ...  ::) Er war nie niederiger als systolisch 110 und diastolisch unter 100.

Ääh ... Ööh ... denke-denke ... dann kann es doch gar nicht der Blutdruck gewesen sein ...

Wieso hat der Arzt im 1. KH mir geglaubt? Und mich nach Hause geschickt. Ohne Bildgebung. Man glaubt doch als Arzt keinem, der gerade ´n Ding uffn Hinterkopp gekriegt hat und schläft und sich übergibt ...?

Naja, ich war ja jetzt im richtigen KH.

Aber auf der falschen Station.

Die NCs suchten die Ursache zu ergründen oder auszuschließen. (Wobei man einen Epi-Anfall eben nicht ausschließen kann, wenn man mehrere Kopf-OPs hatte.)

Die Laborwerte waren auffällig bzgl. der Folsäure und des Vitamin D, weitere Werte "tanzten aus der Reihe". Ich bekam sie ohne Medikamentenempfehlung zur Entlassung am Sonnabend in die Hand gedrückt, las sie auch noch nicht.

Erst später.

Der Arzt aus dem 1. KH hatte tatsächlich etwas von evtl. Epi-Anfall und von Vorstellung bei der HÄ geschrieben. Hätte ich nie geschafft.
Wegen der Laborwerte sprach ich mit meiner HÄ*, machte sie auf die Werte aufmerksam und sie erklärte mir die einen, setzte Folsäure ab und Vitamin D als Dekristol an. (Letzteres hat seine Logik - ich war seit Anfang August mehr im KH als zu Hause und hatte seitdem auch viele Verbote, u.a. ein In-die-Sonne-geh-Verbot.

* Die Vorstellung bei der HÄ war nur möglich, weil ich mich, mehr als gut war, um meine Rechte gekümmert hatte, Taxifahrten erstattet zu bekommen. Irgendwann sah die KK nicht mehr durch und gab auf und genehmigte mehr als normalerweise.

KaSy


 

 
« Letzte Änderung: 05. November 2016, 20:54:37 von KaSy »
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« Antwort #99 am: 05. November 2016, 13:36:09 »
Der Pflegedienst macht mich fertig, zumindest die höhere Etage. Der Verbandwechsel klappt - nicht so steril wie im KH.
Eine ausgebildete Wundschwester kam am 7.10.2016 erst- und letzmalig. Sie machte einen sehr guten und kompetenten Eindruck, machte ein Foto, wollte mit dem KH in Kontakt treten, wollte die Materialien liefern lassen, lernte die eine Schwester an ...
Aber nicht die anderen.
Der Kontakt mit dem KH schien sie enttäuscht zu haben, da die Ärzte die Art der Wundversorgung nicht gleich nach 2 Tagen ändern wollten und nun war sie eingeschnappt.
Sie kam nicht, als ich mich am 17.10. an der Wundstelle gestoßen hatte, am 18.10. nicht, sagte dem Pflegedienst die Materiallieferung zu, es wurde aber nicht geliefert ... und nun ist sie ... vom Erdball verschwunden.
Ich habe eine Mail deswegen an den Pflegedienst und auch wegen der noch gar nicht begonnenen Hauswirtschaftshilfe geschrieben. Letztere hätte sofort am 5.10. oder 6.10. beginnen müssen, aber die ärztliche Verordnung vom KH reicht nicht aus und die Zusage des Pflegedienstes gegenüber dem KH ... ? (Geldschneiderei?) Ich hatte sofort nachdem ich die Sache mit der Genehmigung durch die KK am 6.10. erfahren hatte, bei der KK angerufen und die telefonische Genehmigung war am 7.10. gegen Mittag bei mir und beim Pflegedienst.
Aber der 7.10. war ja wohl ein Freitag.
Und Freitag ab 1 ...
Auch Montag ... Dienstag ...
"Am Freitag fährt Sie die Sabrina (das ist die Hauswirtschafts-Frau) zu Ihrer Hausärztin, da können Sie alles mit ihr besprechen." 
Freitag. 14.10.2016.
"Ich kann frühstens am kommenden Freitag zu Ihnen kommen. Ich habe noch zusätzlich Urlaubsvertretung."
(Freitag. 21.10.2106 ? Wie lange soll mein Knäckebrot denn reichen? Die Zusage für Wundversorgung und Hauswirtschaft erfolgte gegenüber dem Sozialdienst des KH am 4.10.16, ohne diese Zusage wäre ich nicht entlassen worden!)
Ich war fassungslos, konnte nicht zusagen, zumal die Fahrzeit zur HÄ keine 10 min betrug.
"Rufen Sie an, wenn Sie wieder abgeholt werden wollen." Nett, na klar, mache ich.
Hab ich auch gemacht.
Ging keiner ran. Noch mal klingeln lassen. Bei meiner Schwägerin versucht - nicht da. Nochmal Pflegedienst - nichts. Mein Vater? Nicht da. Pflegedienst  ... , ... , nichts.
15 min später. Wieder zurück in die Praxis konnte ich nicht, ich kann ja nicht ins Wartezimmer.
Also latsche ich los, einen Weg, die ich gesund nie gelaufen wäre. Fast 4 km. Ich redete ihn mir immer wieder schön, um nicht stehenzubleiben.

Am 21.10. der Anruf von Sabrina - ich war total überrumpelt. "Hat vom Pflegedienst keiner mit Ihnen gesprochen?" Nein. "Dann am Montag um 13 Uhr." Äh, das geht nicht, da habe ich etwas ganz Schönes um 12 Uhr vor. "Anders kann ich nicht." Na gut.


Danach kam die SHT (=Schädel-Gehirn-Trauma)- Aktion in der Traum-Station die ich im vorigen Beitrag beschrieben habe.

KaSy
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« Antwort #100 am: 05. November 2016, 20:51:46 »
Jetzt folgt die durchdachte Fortsetzung.

10.07.2016  21. Jahrestag meiner 1. Meningeom I/II-OP
11.07.2016  MRT, 5 Jahre nach der letzten OP, danach reichen 1-Jahres-Abstände, wenn o.B.
13.07.2016  Die Strahlentherapeutin schaut auf die Bilder: "Da ist etwas, was wir nicht wegdiskutieren können. Wir könnten noch einmal bestrahlen."
                    2 anaplastische Meningeome nahe dem linken Sehnerven am Rand der allerersten Tumorresthöhle
                    Pikant: Das rechte Auge hat eine unfallbedingte schwere Sehschwäche.
22.07.2016  Der Chef-NC schaut auf die Bilder, wird ruhig, denkt. "Es gibt für OP am sehnerven keine Spezialisten in Deutschland. ...
                    Aber ich habe solche OP bereits durchgeführt. Dieser Zugang ist weniger geeignet ... darf ich hier? ... "
01.08.2016  KH-Aufnahme, MRT
02.08.2016  OP, Intensivstation, guter Verlauf, ABER: Aus gutem Grund sind Resttumoren verblieben. Später: Sie sind nur atypisch!
03.08.2016  postoperatives MRT
09.08.2016  Entlassung nach der Tumorkonferenz (ab 15 Uhr) und den Gesprächen mit den Neurochirurgen, Strahlentherapeuten, Onkologen, um 16:30 frage ich nach ... um 17:30 ... keine Gespräche ... "Frau ... kann nach Hause."
11.08.2016  Ziehen der Fäden - die Schwester stellt die Wunde fest, die nicht verheilt ist, der hinzugezogene NC meint, es wäre nicht schlimm.
                    NC-Entlassungsgespräch (Die Tumorkonferenz hat die Bestrahlung befürwortet.)
                    Gespräch mit der Strahlentherapeutin - mit dem Pflaster drauf können wir noch nicht beginnen
18.08.2016  Bestrahlungsplanung mit Maskenherstellung, Planungs-CT, aber die Wunde ... (Der NC hatte sie ignoriert.)
23.08.2016  Physikalische Berechnungen der Bestrahlung liegen vor, die Felder der ersten beiden Bestrahlungen sind eingezeichnet
                    "Wir haben den Sicherheitssaum von 1 cm auf 2 mm verringert." Wegen der Wunde fälllt die erste geplante Woche aus.
25.08.2016  Ich rufe früh den Rettungsdienst wegen Kopfschmerzen und Schwellung der linken Gesichts- und Kopfseite
26.08.2016  Die Wundheilungsstörung wird festgestellt. Die Schwellung geht zurück. Ich erhalte weiterhin Novamin sulfon Schmerztabletten.
31.08.2016  nachmittags - es scheint ein Infekt in der Wunde zu sein, eine Antibiose beginnt für fast drei Wochen
31.08.2016  früher Abend - stärkere Kopfschmerzen, ich gehe deswegen zu den Schwestern, kann nicht reden, nicht schreiben, werde beruhigt.
31.08.2016 ca. 30 min später - Der NC-OA kommt, ich kann immer noch nicht sagen, was ich will. "Ein fokaler Anfall? Wir machen Bilder." CT
31.08.2016  Levetiracetam per Tropf, ab 01.09.2016 2 x 1000 mg pro Tag
16.09.2016  OP zur plastischen Deckung der offenen Wunden durch einen externen Spezialisten (Vorziehen der Kopfhaut über die Defekte)
16.09.2016  Aufwachraum, viele Schmerzmittel, Wochenende: kein Arzt, aber gewaltige Schmerzen, am Tage gibt es zusätzliche Mittel
17./18.09.16 nachts gewaltige Schmerzen, kein Arzt, im ganzen KH ist keiner bereit, weil die Nachtschwester es verhindert
19.09.2016  endlich Visite, erster Arztkontakt, nur ein NC weiß, was in der OP überhaupt geschah
27.09.2016  Ziehen von Teilfäden durch die Oberärztin - zwei neue Wunden, die sehr lange zum Heilen brauchen werden
04.10.2016  Die Art der Wundversorgung ist bereits festgelegt und wird realisiert, Anschlusspflegedienst mit Hauswirtschaft ärztlich verordnet
                    wöchentliche Vorstellung auf der NC-Station wegen der Wundheilungsstörung
05.10.2016  Entlassung
06.10.2016  Erstkontakt mit der Chefin des Pflegedienstes, Zusage von Verbandwechsel, Wundschwester. Hauswirtschaft erst beantragen.
                    Ich telefoniere wegen Serienfahrten ins KH, Fahrten zu ambulanten Ärzten, Antrag auf Hauswirtschaft mit der KK, Medikamente. Ruhe??
07.10.2016  Wundschwester kommt mit einer der Schwestern mit, leitet sie an, macht ein Foto der Wunden, sagt die Lieferung der Materialien zu,
                    will sich mit dem KH in Verbindung setzen. Super! (Später kam sie nicht mehr, lieferte auch keine Materialien.)
07.10.2016  mittags - telefonische Zusage der Hauswirtschaft durch die KK, schriftlicher Antrag folgt
10.10.2016  erster Kontakt zur HA - es ist zu viel zu besprechen
11.10.2016  Neurologin - nach langer Wartezeit treibt sie mich durch das Gespräch, hilft nicht bei der Entscheidung für die Dosis der AD,
                    keine Epilepsie-Aufklärung, ...
14.10.2016  zweiter Kontakt zur HÄ - wir machen 2 Anträge für Taxifahrten und den vierseitigen Antrag für Hauswirtschaft fertig.
17.10.2016  Augenarzttermin - Er schont mich. Danach zur KK-Geschäftsstelle, die Anträge mit Begleitschreiben abgeben.
18.-20.10.16 Es geht mir endlich besser. Kaum noch Schmerzmittel
21.-23.10.16 Müde, erschöpft
24.10.2016  Schädel-Hirn-Trauma durch (vermutlich) Epi-Anfall mit Bewusstlosigkeit und durch Sturz an die Schlafzimmerschrankwand
24.10.2016  Pflegdienst kommt, Rettungswagen in ein nahes KH
24.10.2016  Schlafen, Übergeben im Wechsel, dann Rettungswagen nach Bad Saarow
bis 29.10.16 stationär auf der Unfallchirurgie, CT, Tropf, später EEG, MRT, mehrere Blutuntersuchungen
                    währenddessen trat ich am 27. und 28.10. mit dem NC-OA in Kontakt, der über andere Lösungsmöglichkeiten nachdachte
02.11.2016  bereits um 7:40 Uhr Vorstellung auf der NC-Station, "weil dann alle NC wieder da sind, vor allem der CA".
                    Aber der OA und der CA kamen nicht auf die Station, die anderen vier Ärzte und die Oberschwester wussten von nichts.
                    Die OÄ kümmerte sich.
02.11.2016  Nach mehr als 5 Stunden kam der CA und sprach (endlich) etwas länger mit mir.


Die Wunden können nicht heilen oder erst nach Jahren, weil darunter die Palacosplastik ist, die nicht durchblutet ist und die seit 1999 liegt. Dadurch wurde die Haut im Laufe dieser langen Zeit sowie durch die Bestrahlung im Jahr 2000 auf diesen Bereich immer dünner. Ein Liquorpolster nach der 1999-OP hatte zusätzlich den Kontakt verhindert, die OP zum Verschluss der Liquorfistel im Jahr 2002 war nicht erfolgreich, es musste wegen einer wenige Wochen danach aufgetretenen Entzündung eine stationäre Antibiose erfolgen.

Drei Mal wurden Bügelschnitte ausgeführt, 1995, 1999, 2002. 2007 und 2011 waren die OPs dreier WHO III-Meningeome an den Enden der Bügelschnitte. Aber jetzt 2016 ging der Schnitt wieder durch einen Teil der Bügelschnitt-Narben-Region.

Der Versuch der plastischen Deckung mit der eigenen Kopfhaut blieb ein Versuch, es taten sich neue Wunden auf.

Von Bestrahlung ist zur Zeit gar keine Rede mehr.

Eine weitere OP scheint ausgeschlossen.

Es scheinen sich Keime auf / in der Palacosplastik zu befinden, die täglich gewechselten Kompressen sind in den letzten zwei Wochen immer eitrig, zuvor nicht immer. Daher gab es die Idee, die Plastik zu entfernen. Aber mir kam sofort der Gedanke, dass man die Haut dann nicht mehr schadlos zugenäht bekommt. Das Problem bei dieser Maßnahme ist auch, dass sich die Haut sofort zusammenziehen würde. Man kann nichts anderes darunterschieben. Wenn überhaupt, dann könnte man damit noch einige Monate oder vielleicht ein/zwei Jahre leben, aber nicht bei meiner viel längeren Lebenserwartung.

Der Chefarzt sprach von den modernen Möglichkeiten der 1:1-Nachformung der Knochenform per 3D, aber das gab es damals noch nicht und es geht auch jetzt nicht.

Er sprach davon, dass die Palacosplastiken ein recht guter Ersatz waren und sind. Es gibt andere, neuere Möglichkeiten, die jedoch nicht besser sind. (z.B. Keramikplatten in einem Titangeflecht)

Ich fragte nach den Möglichkeiten des Züchtens neuer Haut, wie es bei starken Verbrennungen gemacht wird. Das wäre auch kein Weg. Wenn das erforderlich ist, müssen wesentlich größere Bereiche betroffen sein und das Ziel besteht dann darin, den Flüssigkeitsverlust zu verhindern.

Die Vakuum-Methode für die Wundheilung ist in Bad Saarow möglich, wird aber kaum angewandt, schon gar nicht am Kopf, das wäre viel zu gefährlich.

DIE Möglichkeit, die er jetzt sieht, ist, nicht zu warten, sondern eine Transplantation mit Eigenhaut (vorrangig aus der Bauchhaut) vorzunehmen. Dafür gibt es Spezialisten in Berlin. Er rief sofort an, erreichte die Sekretärin und vereinbarte für mich für den 11.11.2016 einen Termin für 11 Uhr mit dem Prof. Dr. med., dem CA der Plastischen und Hand-Chirurgie.

Natürlich mache ich mir Sorgen, falls die Resttumoren wachsen. Aber sie sind "nur" atypisch, also WHO II. Es könnte dauern, bis sie wachsen. Vielleicht ist es dann, nach sehr vielen Monaten, so weit, dass operiert oder bestrahlt werden kann. Die KM-Aufnahme, die nach 4 Wochen gesehen wurde, kann noch von der OP stammen, kann Narbengewebe sein. Dass es ein Zeichen von Wachstum ist, ist eher unwahrscheinlich.

Die drei Sorten Anfälle sind bedenklich.
Solchen ganz wenige Sekunden dauernden (wie ein Blitz schräg durch den Kopf), wobei ich es zwar merke, aber bei Bewusstsein bleibe und sogar weiterreden kann, hatte ich fast seit der ersten OP.
Der Sprachaussetzer und evtl. auch Schreibaussetzer von wenigstens 30 min verlief auch ohne Bewussseinsverlust und ging vorbei. Seitdem nehme ich Levetiracetam 2 x 1000 mg, weniger würde nicht wirken, sagte der NC-CA, der auch Epilepsie-OPs durchführt.
Aber was war das, wo ich tatsächlich das Bewusstsein verlor, deswegen stürzte ohne es zu bemerken, den heftigen Stoß an die Schrankwand nicht mitbekam und nicht weiß, wie lange ich wirklich dort lag. Waren es nur mehrere Minuten. War es überhaupt ein Anfall?

Die sonstigen Einschränkungen sind nicht so ganz leicht zu ertragen, weil ich Hilfe benötige zum Einkaufen und für belastende Tätigkeiten. Das Vermeiden von Sonne, Schmutz, Chemie, ... das geht schon.
Ich kann super denken, ich kann rätseln und rechnen und am PC Anträge schreiben und ins Forum schreibe ich auch wieder.

Die neuen Möglichkeiten von Whatsapp und so haben mir im KH sehr viel geholfen!

Ich habe die Taxifahrten durchgesetzt.

Die Hauswirtschaft wurde leider trotz ärztlich verschiedener Verordnungen (6 Wochen, 3 Monate) nur für 4 Wochen genehmigt und begann am vorletzten Tag. Aber ein bisschen Kulanz wird es vielleicht geben.

Mein großer Bruder hat eine Pflegeberaterin an der Hand, die noch in diesem Jahr für mich eine Pflegestufe erwirken wird, sie wird mich darauf vorbereiten. (Das hätte ich nie zu hoffen gewagt, aber was mir zusteht, will ich bekommen.)

Das ist der heutige Stand.

Die Fortsetzungen folgen vermutlich noch sehr sehr lange. Aber ich schaffe diesen Weg auch.

Eure KaSy
 

PS: 03.11.2016  Ich habe mir eine Mütze gekauft!! Im Haus gehe ich ohne, im Garten und in "Kaufhallen" ist das "Piratenkopftuch" besser geeignet.
« Letzte Änderung: 13. November 2016, 18:37:01 von KaSy »
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Offline Bluebird

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« Antwort #101 am: 06. November 2016, 10:14:33 »
Hallo KaSy,

Du steckst in einer schwierigen Situation. Vielleicht kannst Du doch bewirken, dass Dir die Hauswirtschaftshilfe länger gewährt wird.
Aufgrund des aktuellen Aussetzers und der Verletzung brauchst Du jede Unterstützung, die Du bekommen kannst.
Du hast zum Glück kein bisschen von Deinen geistigen Fähigkeiten und der Art, Dich schriftlich auszudrücken, verloren. Das ist zum Vorteil, um Deine Belange durchzusetzen. Und wie ich lese, gibt es Familienmitglieder, die Dir dabei zur Seite stehen.
Du stehst also nicht allein vor diesem scheinbar unüberwindbaren Berg. Ich wünsche Dir, dass Du möglichst rasch die Bewilligungen erhältst.
Piratenkopftuch sieht sicher verwegen aus. Bei den jetzigen Temperaturen ist eine Mütze aber wahrscheinlich besser,

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 06. November 2016, 10:16:15 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline KaSy

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« Antwort #102 am: 06. November 2016, 20:00:40 »
Liebe Bluebird,
vielen Dank für Deine besorgten und helfenden Beiträge.

Und allen für das Lesen ...

Die Verletzung war am Hinterkopf an einer der Nähte, die beim operativen Versuch der Deckung der Wundheilungsstörungen entstanden waren, nicht dort, wo die Wunden jetzt nicht heilen können.

Auch für meine Kopfbedeckungen habe ich klare Vorgaben, da ich darunter nicht schwitzen soll.
Also sind meine Baumwolltücher verschiedener Farben richtig und ich kann zur Kleidung passende aussuchen.
Die zuerst gekaufte Mütze aus gestrickter dunkelblauer Baumwolle mit einem schmalen Leuchtstreifen ist für längere Einkäufe zu warm, für draußen richtig.
Heute habe ich eine relativ dünne Baumwollmütze mit wenig Elasthan gefunden, was sie etwas dehnbar macht. Man kann sie wenden, eine Seite ist schwarz, die andere rot und man kann sie verschieden breit umschlagen.
Beide Mützen haben eine Beanie-Form, man kann sie über die Ohren ziehen oder sie hängt oben hinten runter. Da ist der Winter ganz gut, da trägt man Mütze. Und Stoff-Beanies kann man auch im Sommer tragen ...

 ??? Vielleicht habe ich es geschafft, wenn ein Jahr rum ist  ::) ... also das, was nötig ist, um wieder Therapiemöglichkeiten zu haben.

Die Resttumoren halten bitte bitte so lange und noch viel viel länger ganz still. Psst ... leise ... nicht wecken ...  8)

Notrufknopf - jaaa -  Das Handy ist immer in der Nähe oder in der Tasche. Aber Du hast schon Recht. Ich bin sehr viel vorsichtiger geworden.

Den Hauswirtschaftsantrag mit ärztlicher Begründung hatte ich heute schon doppelt kopiert. Eventuell hilft der Pflegedienst. Oder das mit der Pflegestufe begründet die Notwendigkeit.
In der Johanniter-Zeitschrift stand, man solle noch in diesem Kalenderjahr einen "Antrag für eingeschränkte Alltagskompetenz" (EAK) bei der Pflegekasse stellen. Ich schreibe das später in den zuständigen Bereich, wenn es nicht schon dort steht. 

KaSy
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Offline KaSy

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Antw:Fortsetzung folgt ...
« Antwort #103 am: 13. November 2016, 19:09:06 »
Ja, es folgt eine Fortsetzung und sie klingt ein wenig besser ...

Ich war am 10.11.2016 wieder zur Wundkontrolle in Bad Saarow, musste etwas länger warten, nach einer halben Stunde ging ich aus dem Aufenthaltsraum zum Schwesterntresen und da kommt der Chefarzt. Gleich auf dem Flur äußert er eine ergänzende Idee.*

Wenn eine Transplantation mit Eigenhaut durchgeführt wird, dann sollte man die Palacosplastik doch herausnehmen. Sie sieht auf den Bildern (wir schauten gemeinsam im PC) zwar recht gut aus, aber vermutlich sind da Keime, also sollte man sie nicht drin lassen.

Ich sagte, dass es ohnehin ein Problem wäre, eine Haut über eine keimbelastete Plastik zu transplantieren, da wäre das Risiko der Abstoßung größer.

Weiter schlug er vor, von meinem gesamten Kopf ein Navigations-3D-CT zu machen, die Bilder nach Jena zu schicken und dort würde eine passgenaue Plastik angefertigt und steril verschickt werden. (Das Material hat er mir beschrieben, irgendwas knochenähnliches ... ich frage noch mal nach.) Für dieses CT werde ich am 17.11. stationär aufgenommen, weil das KH kein CT für ambulante Patienten durchführen darf. (Da wir direkt vor dem Schwestertresen standen, bekam die Oberschwester alles mit und meldete mich etwas später beim CT bereits an.) Ich muss eine Nacht da bleiben. Das ist eigentlich sogar gut, weil ich dann nochmal die Möglichkeit habe, mit dem NC-CA zu sprechen.

Dann bot er noch an, dass der Berliner Professor bei ihm (in der Freitags-Sprechstunde) anrufen kann, wenn ich bei ihm bin, er schrieb mir seine direkte Telefonnummer auf. Er würde zum Wechsel der Plastik zur OP nach Berlin kommen. (Wow!)

Dann schaute er die Wunden an (so oft tun die NCs das ja nicht, das Fäden ziehen überlassen sie ja auch den Schwestern  ...) und diesmal fiel ihm nicht nur auf, dass man die Plastik direkt sehen kann, sondern zusätzlich, dass das Mittel zum Desinfizieren in dieses Loch hinein läuft. Er sah auch wie nah das alles an der Oberfläche ist, insbesondere, wenn ich irgendwas bewege.

(ICH kann mich so richtig nicht an diese verschiedenen Knochen-Geräusche und das Fließen und Herumschwappen und im Spiegel sogar sichtbare Pulsieren der Flüssigkeit gewöhnen. Das ist nicht immer alles da, aber relativ häufig. Der NC-CA weiß nicht genau, was das ist. Das beruhigt mich nicht unbedingt.)     

Aber insgesamt war ein Weg vorgezeichnet, der mir klarer und sinnvoller schien.


       * Als der NC-CA im Juli 2016 den (schon wieder) neuen Tumor entdeckte und über die OP nahe dem Opticus mit mir nachdachte,
          sagte er zu Schluss, er würde sich meine Akte unter das Kopfkissen legen.
          Aus heutiger Sicht war das wohl nicht einfach nur ein Scherz.
 
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Offline KaSy

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« Antwort #104 am: 13. November 2016, 19:44:43 »
... und weiter am 11.11.2016 in Berlin ...

Prof. Dr. med. ..., CA der Plastischen Chirurgie schickte erst einen anderen (sehr guten) Arzt, der mich kennen lernte, mit mir besprach, worum es geht ... kopierte einige Sachen von mir ... holte dann den CA.

Dieser ließ sich einiges vom Arzt erklären, fragte mich auch, testete irgendwas an meinem Kopf und dann kam seine Antwort - wieder ein ziemlich klarer Weg:

Von einem Unterarm wird Vollhaut entnommen, mit Arterie und Vene, und diese wird auf die Fläche versetzt, unter der jetzt die Palacosplastik liegt. Die Gefäße werden verbunden (er hatte die Durchblutung getestet), die Ränder angenäht. (Der Bauch kommt nicht in Frage, diese Haut passt nicht zum Kopf ...) In etwa 4 Wochen ist diese Haut fest dran. In den ersten 48 Stunden wird sehr häufig geschaut, ob alles mit der Durchblutung gelingt, ansonsten wird sofort nachoperiert. Deshalb bleibt man so lange auf der ITS. (Gut, das gibt mir Sicherheit.) 

Nun muss auf den Unterarm andere Haut - die kommt vom Oberschenkel. Diese Haut wird "einfach" draufgelegt, mit einem bestimmten Verband fest angedrückt, ein Unterdruck erzeugt, um das Wachsen der Gefäße abzusichern. Nach etwa 2 Wochen soll diese Haut bereits fest angewachsen sein. Um zu sichern, dass beim Entfernen der Haut vom Unterarm nicht gleich die ganze Hand oder Teile davon unbeweglich werden, testete der Arzt das auch. Ich kapierte nicht, was er da testet, da zeigte und erklärte er es mir noch mal.

Die Stelle, wo die Haut vom Oberschenkel entnommen wurde, kann man einfach (wirklich einfach) zunähen. Das habe ich nicht glauben wollen, aber der Arzt hat mir das alles gut (an sich selbst) erklärt.

Vor dieser ganzen Aktion wird "mein" NC-CA mit am OP-Tisch sein (beide CA telefonierten miteinander) und die "verkeimte" Palacosplastik entnehmen. Gleich wieder rein soll die neue (aus Jena) nicht, da das Risiko größer wäre, sagte der Berliner CA. Er würde dann nach mindestens 4 Wochen in einer 2. OP den "Hautlappen" noch einmal anheben, damit der NC-CA die neue Plastik einsetzen kann. Und wieder zunähen.


Ich bin total fasziniert! Na ja, ich habe bereits einiges gefragt, einige Fragen fielen mir später im Laufe der Tage ein, aber die kann ich ja noch stellen, denn ich werde bereits einen Tag vor der OP stationär aufgenommen.


Am 22.11.2016 wird in Berlin die erste OP stattfinden und die zweite, würde ich mir wünschen, erst nach Weihnachten.
Da ist etwas mehr Zeit zum Anheilen und die Ärzte sind Anfang Januar vieleicht ein wenig besser drauf ...   


Dieser klare, gute Weg macht mich optimistischer.
Die Belastbarkeit - nach dreieinhalb Monaten körperlichen Nichts-tun-dürfens und psychischem Dauerstress macht es nicht wirklich besser.
Aber generell ist meine Motivation natürlich enorm groß!

(Bei wem stehen schon zweimal zwei Chefärzte verschiedener Kliniken aus verschiedenen Bundesländern am OP-Tisch? Die haben so viel über und für mich nachgedacht ... ich darf und werde sie nicht enttäuschen!

Danke fürs Lesen!
Eure KaSy

« Letzte Änderung: 13. November 2016, 19:50:53 von KaSy »
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